Etwas


"Noget"


"Ich will etwas sein," sagte der älteste von fünf Brüdern, "ich will etwas nützen in de Welt; mag es eine noch so geringe Stellung sein, wenn nur das, was ich ausrichte, etwas Gutes ist, dann ist es in der Tat etwas. Ich will Ziegelsteine machen, die sind nicht zu entbehren, und ich habe wirklich etwas gemacht!"
"Aber etwas gar zuwenig!" sprach der zweite Bruder. "Das, was du tun willst, ist so gut wie gar nichts, das ist Handlangerarbeit und kann durch eine Maschine ausgeführt werden. Nein, dann lieber Maurer sein, das ist doch etwas, das will ich sein. Das ist ein Stand! Durch den wird man in die Zunft aufgenommen, wird Bürger, bekommt seine eigene Fahne, seine Herberge; ja, wenn alles gut geht, kann ich Gesellen halten, werde ich Meister, und meine Frau wird Frau Meisterin heißen; das ist doch etwas!"
"Das ist gar nichts," sagte der dritte, "das ist doch außerhalb der eigentlichen Stände, und es gibt viele in einer Stadt, die weit über einen Handwerksmeister stehen. Du kannst ein braver Mann sein, allein du gehörst als "Meister" doch nur zu denen, die man den "gemeinen" Mann nennt, nein, da weiß ich etwas Besseres! Ich will Baumeister erden, will mich auf das Gebiet der Kunst, auf das des Denkens begeben, will zu den Höherstehenden im Reiche des Geistes zählen. Zwar muß ich von der Pike auf dienen, je, daß ich es geradeheraus sage: ich muß als Zimmerlehrling anfangen, muß als Bursche mit der Mütze einhergehen, obgleich ich daran gewöhnt bin, einen seidenen Hut zu tragen, muß den gewöhnlichen Gesellen Schnaps und Bier holen, und diese werden mich "du" nennen, das ist beleidigend! Aber ich werde mir einbilden, daß das Ganze ein Mummenschanz, daß es Narrenfreiheit ist! Morgen - das heißt, wenn ich Geselle bin, gehe ich meinen eigenen Weg, die andern gehen mich nichts an! Ich gehe auf die Akademie, bekomme Zeichenunterricht und heiße Architekt! Das ist etwas, das ist viel! Ich kann Wohl-, ja Hochwohlgeboren werden, ja, gar noch etwas mehr bekommen vorn und hinten, und ich baue und baue, ganz wie die andern vor mir gebaut. Das ist immer etwas, worauf man eben bauen kann! Das Ganze ist etwas!"
"Ich aber mache mir aus diesem Etwas gar nichts," sprach der vierte, "ich will nicht im Kielwasser anderer segeln, nicht eine Kopie werden; ich will ein Genie werden, will tüchtiger dastehen als ihr alle miteinander! Ich werde der Schöpfer eines neuen Stils, ich gebe die Idee zu einem Gebäude, passend für das Klima und das Material des Landes, für die Nationalität des Volkes, für die Entwicklung des Zeitalters, und gebe außerdem noch ein Stockwerk zu für mein eigenes Genie!"
"Wenn nun aber das Klima und das Material nichts taugen," sagte der fünfte, "das wäre unangenehmem, denn die üben ihren Einfluß aus! Die Nationalität kann auch dermaßen übertrieben werden, daß sie affektiert wird, die Entwicklung des Zeitalters kann mit dir durchgehen. Ich sehe es schon kommen, daß keiner von euch eigentlich etwas werden wird, wie sehr ihr es auch selber glaubt! Aber tut, was ihr wollt, ich werde euch nicht ähnlich sein, ich stelle mich außerhalb der Dinge, ich will über das räsonieren, was ihr ausrichtet! An jeder Sache klebt etwas, das nicht richtig ist, etwas Verkehrtes, das werde ich heraustüfteln und besprechen, das ist etwas!"
Und das tat er dann auch, und die Leute sagten von dem fünften: "An dem ist bestimmt etwas! Er ist ein kluger Kopf! Aber er tut nichts!" Doch gerade dadurch war er etwas!
Seht, das ist nur eine kleine Geschichte, und doch hat sie kein Ende, solange die Welt steht!
Aber wurde denn weiter nichts aus den fünf Brüdern? Das war ja nichts und nicht etwas!
Hören wir weiter, es ist ein ganzes Märchen.
Der älteste Bruder, der Ziegelsteine fabrizierte, wurde bald inne, daß von jedem Ziegel, wenn er fertig war, eine kleine Münze, wenn auch nur von Kupfer, abfiel; doch viele Kupferpfennige, aufeinandergelegt, machen einen blanken Taler, und wo man mit so einem anklopft, sei es beim Bäcker, beim Schlachter, Schneider, ja bei allen, dort fliegt die Tür auf, und man bekommt, was man braucht; seht, das werfen die Ziegel ab; einige zerbröckelten zwar oder sprangen entzwei, aber selbst die konnte man brauchen.
Auf dem hohen Erdwall, dem schützenden Deich an der Meeresküste, wollte Margarethe, die arme Frau, sich ein Häuschen bauen; sie bekam all die zerbröckelten Ziegel und dazu noch einige ganz denn ein gutes Herz hatte der älteste Bruder, wenn er es auch in der Tat nicht weiterbrachte, als Ziegelsteine anzufertigen. Die arme Frau baute selbst ihr Häuschen; es war schmal und eng, das eine Fenster saß ganz schief, die Tür war zu niedrig, und das Strohdach hätte besser gelegt werden können, aber Schutz bot es immerhin, und weit über das Meer, das sich mit Gewalt am Wall brach, konnte man von dem Häuschen hinausschauen; die salzigen Wogen spritzten ihren Schaum über das ganze Haus, das noch dastand, als der, der die Mauersteine dazu fabriziert hatte, schon tot und begraben war.
Der zweite Bruder, ja der verstand nun das Mauern besser, war er doch auch dazu angelernt. Als er die Gesellenprüfung bestanden hatte, schnürte er seinen Ranzen und stimmte das Lied des Handwerkers an:
Weil ich jung bin, will ich wandern,
draußen will ich Häuser baun,
ziehen von einem Ort zum andern;
Jugendsinn gibt mir Vertrauen.
Und kehr ich heim ins Vaterland,
wo mein die Liebst harrt!
Hurra, der brave Handwerksstand!
Wie bald ich Meister ward!
Und das war er dann auch. Als er zurückgekehrt und Meister geworden war, baute er in der Stadt ein Haus neben dem andern, eine ganze Straße, und als die Straße vollendet war, sich gut ausnahm und der Stadt zur Zierde gereichte, bauten die Häuschen ihm wieder ein Haus, das sein Eigentum sein sollte. Doch wie können die Häuser wohl bauen? Frage sie, und sie werden dir die Antwort schuldig bleiben; aber die Leute antworten und sagen: "Allerdings hat ihm die Straße sein Haus gebaut!" Klein war es und der Fußboden war mit Lehm belegt, aber als er mit seiner Braut über den Lehmboden dahintanzte, da wurde dieser blank wie poliert, und aus jedem Stein in der Wand sprang eine Blume hervor und schmückte das Zimmer wie die kostbarste Tapete. Es war ein hübsches Haus und ein glückliches Ehepaar. Die Fahne der Innung flatterte vor dem Hause, Gesellen und Lehrburschen schrieen: "Hurra!" Ja, war der etwas! Und dann starb er, das war auch etwas!
Nun kam der Architekt, der dritte Bruder, der erst Zimmermannslehrling gewesen und mit der Mütze gegangen war und den Laufburschen gemacht hatte, aber von der Akademie bis zum Baumeister aufgestiegen war, "Hoch- und Wohlgeborner Herr!" Ja, hatten die Häuser der Straße den Bruder, der Maurermeister gewesen war, ein Haus gebaut, so erhielt nun die Straße seinen, des Architekten Namen, und das schönste Haus der Straße wurde sein Eigentum; das war etwas, und er war etwas - und das mit einem langen Titel vorn und hinten. Seine Kinder hieß man "vornehme" Kinder, und als er starb, war seine Witwe eine "Witwe von Stand" - das ist etwas! Und sein Name blieb für immer an der Straßenecke geschrieben und lebte in aller Munde als Straßenname - ja, das ist etwas!
Darauf kam das Genie, der vierte Bruder, der etwas Neues, etwas Apartes und noch ein Stockwerk darüber erfinden wollte, aber das fiel herunter, und er selbst fiel auch herunter und brach sich das Genick - allein er bekam ein schönes Begräbnis mit Zunftfahnen und Musik, Blumen in der Zeitung und auf der Straße über das Pflaster hin, und man hielt ihm drei Leichenreden, eine länger als die andere, und das hätte ihn sehr erfreut, denn er hatte es sehr gern, wenn von ihm geredet wurde; auch ein Monument wurde ihm auf seinem Grab errichtet, zwar nur ein Stockwerk hoch, aber das ist immerhin etwas!
Er war nun gestorben wie die drei anderen Brüder; der letzte aber, der, welcher räsonierte, überlebte sie alle, und das war ja eben richtig so, wie es sein sollte, denn dadurch hatte er ja das letzte Wort, und ihm war es von großer Wichtigkeit, das letzte Wort zu haben. War er doch ein kluger Kopf, wie die Leute sagten. Endlich schlug aber auch seine Stunde, er starb und kam an die Pforten des Himmels. Dort treten stets je zwei heran; er stand da mit einer anderen Seele, die auch gern hineinwollte, und das war gerade die alte Frau Margarethe aus dem Haus auf dem Deich.
"Das geschieht wohl des Kontrastes halber, daß ich und diese elende Seele hier zu gleicher Zeit antreten müssen!" sprach der Räsoneur. "Nur, wer ist Sie, Frauchen? Will Sie auch hier hinein?" fragte er.
Und die alte Frau verneigte sich, so gut sie es vermochte, sie glaubte, es sei Sankt Petrus selber, der zu ihr sprach. "Ich bin eine alte, arme Frau ohne alle Familie, bin die alte Margarethe aus dem Haus auf dem Deich."
"Nun, was hat Sie getan, was hat Sie ausgerichtet dort unten?"
"Ich habe wahrscheinlich gar nichts in dieser Welt ausgerichtet! Nichts, wodurch mir könnte aufgeschlossen werden! Es ist wahre Gnade, wenn man erlaubt, daß ich durchs Tor hineinschlüpfe!"
"Auf welche Weise hat Sie diese Welt verlassen?" fragte er weiter, um doch von etwas zu reden, da es ihm Langeweile machte, dort zu stehen und zu warten.
"Ja, wie ich sie verlassen habe, das weiß ich nicht! Krank und elend war ich ja während der letzten Jahre, und ich habe es wohl nicht verragen können, aus dem Bett zu kriechen und in Frost und Kälte so plötzlich hinauszukommen. Es war ein harter Winter, doch jetzt habe ich ihn ja überstanden. Es war einige Tage ganz stilles Wetter, aber sehr kalt, wie Euer Ehrwürden ja selbst wissen, die Eisdecke ging so weit ins Meer hinaus, als man nur schauen konnte; alle Leute aus der Stadt spazierten aufs Eis hinaus, dort war, wie sie sagten, Schlittschuhlaufen und Tanz, glaube ich, große Musik und Bewirtung war auch da; die Musik schallte in mein ärmliches Stübchen hinein, wo ich lag. Und dann war es so gegen Abend, der Mond war schön aufgegangen, aber noch nicht in seinem vollen Glanze, ich blickte von meinem Bett über das ganze weite Meer hinaus, und dort draußen, grade am Rande zwischen Himmel und Meer, tauchte eine wunderliche Wolke empor; ich lag da und sah die Wolke an, ich sah auch das schwarze Pünktchen inmitten der Wolke, das immer größer und größer wurde, und da wußte ich, was das zu bedeuten hatte; ich bin alt und erfahren, obwohl man das Zeichen nicht oft sieht. Ich kannte es, und ein Grausen überkam mich. Habe ich doch zweimal früher bei Lebzeiten das Ding kommen sehen, und wußte ich doch, daß es einen entsetzlichen Sturm mit Springflut geben würde, die über die armen Menschen draußen käme, die jetzt tranken, umhersprangen und jubilierten; jung und alt, die ganze Stadt war ja draußen; wer sollte sie warnen, wenn niemand dort das sah und zu deuten wußte, was ich wohl kannte. Mir wurde ganz angst, ich wurde so lebendig wie seit langer Zeit nicht mehr. Aus dem Bett heraus kam ich zum Fenster hin, weiter konnte ich mich vor Mattigkeit nicht schleppen. Es gelang mir aber doch, das Fenster zu öffnen; ich sah die Menschen draußen auf dem Eis laufen und springen, ich sah auch die schönen Flaggen, die im Winde wehten, ich hörte die Knaben Hurra schreien, Knechte und Mägde sangen, es ging fröhlich her, aber - die weiße Wolke mit dem schwarzen Punkt! Ich rief, so laut ich konnte, aber niemand hörte mich; ich war zu weit weg von den Leuten entfernt. Bald mußte das Unwetter losbrechen, das Eis platzen und alles, was draußen war, ohne Rettung verloren sein. Mich hören konnten sie nicht, zu ihnen hinauskommen konnte ich nicht; oh, könnte ich sie doch an Land führen! Da gab der gute Gott mir den Gedanken, mein Bett anzuzünden, lieber das Haus niederzubrennen, als daß die Vielen so jämmerlich umkommen sollten. Es gelang mir, ein Licht anzuzünden; die rote Flamme loderte hoch empor - ja, ich entkam glücklich durch die Tür, aber davor blieb ich liegen, ich konnte nicht weiter; die Flamme leckte nach mir heraus, flackerte aus den Fenstern, loderte hoch aus dem Dach empor; die Menschen alle draußen auf dem Eis wurden sie gewahr, und alle liefen sie, was sie konnten, um einer Armen zu Hilfe zu eilen, die sie lebendig verbrennen wähnten; nicht einer war da, der nicht lief; ich hörte sie kommen, aber ich vernahm auch, wie es mit einemmal in der Luft brauste, ich hörte es dröhnen wie schwere Kanonenschüsse; die Springflut hob die Eisdecke, die in tausend Stücke zerschellte; aber die Leute erreichten den Damm, wo die Funken über mir dahinflogen; ich rettete sie alle! Doch ich habe wohl die Kälte nicht vertragen können und auch nicht den Schrecken, und so bin ich nun hier herauf an das Tor des Himmels gekommen; man sagt ja, es wird auch so einem armen Menschen, wie ich es bin, aufgetan, und jetzt habe ich ja kein Haus mehr auf dem Deich, doch das gibt mir wohl noch keinen Eintritt hier!"
Da öffnete sich des Himmels Pforte, und der Engel führte die alte Frau hinein; sie verlor einen Strohalm draußen, einen der Strohhalme, die in ihrem Lager gewesen waren, als sie es anzündete, um die vielen zu retten, und das hatte sich in das reinste Gold verwandelt, und zwar in Gold, das wuchs und sich in den schönsten Blumen und Blättern emporrankte.
"Sieh, das brachte die arme Frau!" sagte der Engel. "Was bringst du? Ja, ich weiß es wohl, daß du nichts ausgerichtet hast, nicht einmal einen Ziegelstein hast du gemacht; wenn du nur wieder zurückgehen und es wenigstens so weit bringen könntest; wahrscheinlich würde der Stein, wenn du ihn gemacht hättest, nicht viel wert sein, doch mit gutem Willen gemacht, wäre es doch immerhin etwas; aber du kannst nicht zurück, und ich kann nichts für dich tun!"
Da legte die arme Seele, das Mütterchen aus dem Haus auf dem Deich, ein gutes Wort für ihn ein: "Sein Bruder hat mir die Ziegelsteine und Brocken geschenkt, aus denen ich mein armseliges Haus zusammengebaut habe, und das war sehr viel für mich Arme! Könnten nun nicht all die Brocken und ganzen Ziegelsteine als ein Ziegelstein für ihn gelten? Es ist ein Akt der Gnade gewesen. Er ist ihrer jetzt bedürftig, und hier ist ja der Urquell der Gnade!"
"Dein Bruder, der, den du den Geringsten nanntest," sagte der Engel, "der, dessen ehrliches Tun dir am niedrigsten erschien, schenkt dir seine Himmelsgabe. Du sollst nicht abgewiesen werden, es soll dir erlaubt sein, hier draußen zu stehen und nachzusinnen und deinem Leben dort unten aufzuhelfen, aber hinein gelangst du nicht, bevor du nicht in guter Tat - etwas ausgerichtet hast!"
"Das hätte ich besser sagen können," dachte der Räsoneur, aber er sprach es nicht laut aus, und das war wohl schon "Etwas."
"Jeg vil være noget!" sagde den ældste af fem brødre, "jeg vil være til nytte i verden; lad det være nok så ringe en stilling, kun at det er godt, det jeg udretter, så er det noget. Jeg vil lave mursten, dem kan man ikke undvære! så har jeg dog gjort noget!"
"Men noget alt for lidt!" sagde den anden broder, "det du gør, er så godt som ingenting; det er håndlangerarbejde, kan udrettes ved maskine. Nej så hellere blive murer, det er dog noget, det vil jeg være. Det er en stand! ved den kommer man ind under lavene, bliver borger, har sin egen fane og sin egen kro; ja, går det godt, kan jeg holde svende, bliver kaldt mester og min kone bliver mesterinde; det er noget!"
"Det er slet ingenting!" sagde den tredje, "det er uden for klasserne og der er mange klasser i en by, langt over mesters! Du kan være en brav mand, men du er som mester dog kun hvad man kalder "simpel"! nej, så ved jeg noget bedre! jeg vil være bygmester, træde ind på det kunstneriske, det tænkende, komme op til de højerestående i åndens rige; vel må jeg begynde nedefra, ja, jeg kan gerne sige det lige rent ud: jeg må begynde, som tømrerdreng, gå med kasket, skønt jeg er vant til at gå med silkehat, løbe for de simple svende at hente øl og brændevin, og de siger du til mig, det er graverende! men jeg vil bilde mig ind, at det hele er en maskerade, det er maskefrihed! i morgen - det vil sige, når jeg er svend, går jeg min vej, de andre kommer ikke mig ved! jeg går på akademiet, lærer at tegne, kaldes arkitekt -! det er noget! det er meget! jeg kan blive højædle og velbyrdige, ja lidt til både for og bag, og jeg bygger og bygger, ligesom de andre før mig! det er altid noget man kan stole på! det hele er noget!"
"Men det noget bryder jeg mig ikke om!" sagde den fjerde, "jeg vil ikke gå i kølvand, ikke være kopi, jeg vil være geni, være dygtigere end I alle tilsammen! jeg skaber en ny stil, giver ideen til en bygning, passende for landets klima og materiale, landets nationalitet, vor tidsalders udvikling og så én etage til for mit eget geni!"
"Men når nu klimaet og materialet ikke dur!" sagde den femte, "det vil være slemt, for det har indvirkning! Nationaliteten kan også let blive så udvidet, at den bliver affekteret, tidsalderens udvikling kan lade dig løbe løbsk, som tit ungdommen løber. Jeg ser nok, at ingen af eder bliver egentligt til noget, ihvor meget I selv tror det! Men gør som I vil, jeg skal ikke ligne eder, jeg stiller mig udenfor, jeg vil ræsonnere over, hvad I udretter! der er altid noget galt ved enhver ting, det skal jeg pille ud og omtale, det er noget!"
Og det gjorde han, og folk sagde om den femte: "Ham er der bestemt noget ved! han er et godt hoved! men han gør ikke noget!" - Men derved var han noget.
Se det er kun en lille historie, og dog får den ikke ende så længe verden står!
Men blev der da ikke videre af de fem brødre! det var jo ikke noget! Hør videre, det er et helt eventyr!
Den ældste broder, som lavede mursten, fornemmede, at fra hver sten, når den var færdig, trillede en lille skilling, kun af kobber, men mange små kobberskillinger, lagt på hinanden, bliver til en blank daler, og hvor man banker på med den, hos bager, slagter, skrædder, ja hos dem alle sammen, dér flyver døren op og man får, hvad man bruger; se, det gav murstenene af sig; nogle gik vel i brokker eller midt over, men de kom også til brug.
Oppe på diget ville mor Margrethe, den fattige kone, så gerne kline sig et lille hus; hun fik alle stenbrokkerne og så et par hele, for et godt hjerte havde den ældste broder, om han i gerning kun drev det til at gøre mursten. Den fattige kone rejste selv sit hus; smalt var det, det ene vindue sad skævt, døren var alt for lav, og stråtaget kunne været lagt bedre, men ly og læ var der og ses kunne der langt ud over havet, der i sin vælde brødes mod diget; de salte dråber sprøjtede over hele huset, der endnu stod, da han var død og borte der havde gjort murstenene.
Den anden broder, ja han kunne nu anderledes mure op, han var jo også oplært deri. Da svendestykket var leveret, snørede han sin ransel og sang håndværkerens vise:
"Jeg rejse kan, mens jeg er ung
og ude hjemlig bygge,
mit håndværk er min pengepung,
mit ungdomssind min lykke!
Og ser jeg så mit fædreland,
jeg kæresten gav ordet!
Hurra! en driftig håndværksmand
får let fod under bordet!"
Og det gjorde han. Inde i byen, da han kom tilbage og blev mester, murede han op hus ved hus, en hel gade; da den stod, så godt ud og gav byen anseelse, så byggede husene for ham et lille hus, der skulle være hans eget; men hvorledes kunne husene bygge? Ja spørg dem ad, og de svarer ikke, men folk svarer og siger: "jo vist har den gade bygget ham hans hus!" lille var det og med lergulv, men da han med sin brud dansede henover det, blev gulvet blankt og bonet, og fra hver sten i væggen sprang en blomst, det var lige så godt som et kostbart betræk. Det var et yndigt hus og et lyksaligt ægtepar. Lavsfanen vajede udenfor og svende og læredrenge råbte: Hurra! jo, det var noget! og så døde han, det var også noget!
Nu kom arkitekten, den tredje broder, som først havde været tømrerlærling, gået med kasket og løbet byærinder, men fra akademiet var steget til bygmester, "højædle og velbyrdige"! ja havde husene i gaden bygget et hus for broderen, der var murermester, så fik nu gaden navn efter denne, og det smukkeste hus i gaden blev hans, det var noget og han var noget - og det med en lang titel for og bag; hans børn kaldtes fornemme børn, og da han døde var hans enke en enke af stand - det er noget! og hans navn stod stadigt på gadehjørnet og var i folkemunde, som gadenavn - ja det er noget!
Så kom geniet, den fjerde broder, der ville finde på noget nyt, noget aparte og én etage til, men den knak af for ham og han faldt ned og brak halsen, - men han fik en dejlig begravelse med lavsfaner og musik, blomster i avisen og på gaden hen over brolægningen; og der blev holdt tre ligtaler over ham, den ene meget længere end den anden, og det ville have fornøjet ham, for han holdt meget af at tales om; der kom et monument på graven, kun én etage, men det er altid noget!
Nu var han død, ligesom de tre andre brødre, men den sidste, han, som ræsonnerede, overlevede dem alle sammen, og det var jo det rette, for så havde han det sidste ord og det var ham af stor vigtighed at have det sidste ord. Han var jo det gode hoved! sagde folk. Nu slog også hans time, han døde og kom til Himmeriges port. Her kommer altid to og to! her stod han med en anden sjæl, der også gerne ville ind, og det var netop den gamle mor Margrethe fra digehuset.
"Det er nok for kontrastens skyld, at jeg og den usselige sjæl skal komme her på én gang!" sagde ræsonnøren. "Nå, hvem er hun, morlille? Vil hun også ind her!" spurgte han.
Og den gamle kone nejede så godt hun kunne, hun troede, det var Sankt Peder selv, der talte. "Jeg er en sølle stakkel, uden al familie! gamle Margrethe fra digehuset!"
"Nå, hvad har hun gjort og udrettet dernede?"
"Jeg har såmænd slet ikke udrettet noget i denne verden! ikke noget, der kan lukke op for mig her! det er en sand nådens gerning, om jeg får lov at komme inden for døren!"
"Hvorledes har hun forladt denne verden?" spurgte han, for at tale om noget, da det kedede ham at stå der og vente.
"Ja, hvordan jeg forlod den, det ved jeg ikke! syg og dårlig var jeg jo i de sidste åringer, og så har jeg vel ikke kunnet tåle at krybe ud af sengen og komme i frost og kulde derudenfor. Det er jo en hård vinter, men nu har jeg da forvundet det. Det var et par dage blikstille, men bitterlig koldt, som Deres Velærværdighed nok ved, isen havde lagt til så langt ud i stranden, man kunne øjne; alle folk fra byen tog ud på isen; der var, hvad de kalder skridtskoløben og dans, tror jeg, der var fuld musik og beværtning derude; jeg kunne høre det lige ind, hvor jeg lå i min fattige stue. Da var det sådan hen mod aftenstid, månen var oppe, men den var ikke endnu kommet til kræfter, jeg så fra min seng gennem vinduet helt ud over stranden, og dér lige i kanten af himmel og hav kom en underlig hvid sky; jeg lå og så på den, så på den sorte prik midt i, der blev større og større; og så vidste jeg hvad det betød; jeg er gammel og erfaren, skønt det tegn ser man ikke ofte. Jeg kendte det og fik en gru! jeg har to gange forud i min levetid set den ting komme, og vidste, at der ville blive en forfærdelig storm med springflod, der ville komme over de arme mennesker derude, som nu drak og sprang og jubilerede; unge og gamle, den hele by var jo derude, hvem skulle advare dem, hvis ingen dér så og kendte, hvad jeg nu kendte. Jeg blev så ræd, jeg blev så levende, som ikke i mange tider! ud af sengen kom jeg og hen til vinduet, længere kunne jeg ikke orke; vinduet fik jeg dog op, jeg kunne se menneskene løbe og springe derude på isen, se de pyntelige flag, høre, hvor drengene råbte hurra, og piger og karle sang, det gik lystigt til, men højere og højere steg den hvide sky med den sorte pose i! jeg råbte alt hvad jeg kunne, men ingen hørte mig, jeg var for langt derfra. Snart ville vejret bryde løs, isen gå i stykker og alle derude synke igennem uden frelse. Høre mig kunne de ikke, nå ud til dem mægtede jeg ikke; kunne jeg dog få dem i land! Da gav Vorherre mig den tanke at stikke ild i min seng, hellere lade huset brænde af, end at de mange så ynkeligt skulle dø. Jeg fik lyset tændt, så den røde flamme - ja, jeg nåede ud af døren, men der blev jeg liggende, jeg kunne ikke mere; luen stod ud efter mig og ud af vinduet, hen over taget; de så den derudefra og de løb alle, hvad de kunne, for at hjælpe mig arme stakkel, som de troede brændte inde; der var ikke én, som jo løb af sted; jeg hørte de kom, men jeg hørte også, hvor det med ét susede i luften; jeg hørte det dundrede som svære kanonskud, springfloden løftede isen, der brødes itu; men til diget nåede de, hvor gnisterne fløj hen over mig; jeg fik dem alle i behold; men jeg har ikke måttet kunne tåle kulden og den forskrækkelse, og så er jeg kommet herop til Himmeriges port; de siger, den bliver lukket op også for sådan en stakkel, som jeg! og nu har jeg jo ingen hus mere dernede på diget, dog det giver mig da ingen adgang her."
Da åbnede sig Himmeriges port og englen førte den gamle kone ind; hun tabte et sengehalm udenfor, et af de strå, der havde ligget i hendes seng, den hun tændte for at frelse de mange, og det var blevet til det pure guld, men et guld, der voksede og slyngede sig i de dejligste forsiringer.
"Se, det bragte den fattige kone!" sagde englen. "Hvad bringer nu du? Ja, jeg ved nok, du har ingenting udrettet, ikke engang lavet en mursten; kunne du bare gå tilbage igen og bringe i det mindste så meget; den duede sagtens ikke, når du havde gjort den, dog gjort med en god vilje, det var altid noget; men du kan ikke gå tilbage, og jeg kan ikke gøre noget for dig!"
Da bad den fattige sjæl, konen fra digehuset, for ham: "hans broder har gjort og givet mig alle sten og stumper, hvoraf jeg klinede mit usselige hus, det var grumme meget for mig arme stakkel! kan nu ikke alle de stumper og stykker gælde som én mursten for ham? Det er en nådens gerning! nu trænger han til den og her er jo nådens hjem!"
"Din broder, den, du kaldte den ringeste," sagde englen, "den, hvis dont i al ærlighed var dig nedrigst, giver dig sin himmerigsskærv. Du skal ikke vises bort, du skal have lov til at stå herudenfor og tænke over, se at ophjælpe dit liv dernede, men ind kommer du ikke, før du i god gerning har udrettet - noget!"
"Det kunne jeg have sagt bedre!" tænkte ræsonnøren, men han sagde det ikke højt, og det var nok allerede noget.