Turmwächter Ole


Ole the tower-keeper


In der Welt geht es immer hinauf und hinunter und hinunter und hinauf! – "Jetzt kann ich nicht höher hinauf!" sagte der Turmwächter Ole, "Hinauf und hinunter müssen die meisten Leute erleben; im Grunde genommen werden wir alle zuletzt Turmwächter, schauen das Leben und die Dinge von oben an." So sprach Ole, mein Freund, der alte Wächter, ein kurioser, gesprächiger Kauz, der alles zu sagen schien und der doch gar vieles in seinem ersten Sinn tief im Herzen verbarg. Ja, er war guter Leute Kind, es gab welche, die da sagten, er sei der Sohn eines Geheimrates oder hätte es sein können; studiert hatte er, war Hilfslehrer, Hilfsküster gewesen, wozu nützte ihm das Alles! Damals wohnte er bei dem Küster, sollte dort alles im Hause haben, freien Unterhalt, wie man sagt, und war noch, wie es heißt, ein junger, feiner Herr. Er wollte seine Stiefel mit Glanzwichse geputzt haben, aber der Küster wollte nur Schmiere hergeben und darüber wurden sie uneins; der eine sprach von Geiz, der andere von Eitelkeit, die Wichse ward der schwarze Grund ihrer Feindschaft, und endlich trennten sie sich.
Was er vom Küster forderte, das forderte er von der Welt überhaupt: Glanzwichse, und er bekam stets nur Schmiere; deshalb zog er sich endlich von allen Menschen zurück und wurde ein Eremit; aber Eremitentum, Amt und Brot zugleich inmitten einer großen Stadt gibt es nur oben im Kirchturm. Dort stieg er denn auch hinauf und schmauchte seine Pfeife während seines einsamen Turmganges; er blickte hinab und hinauf, dachte nach dabei und erzählte in seiner Art und Weise von dem, was er sah und was er nicht sah, was er in Büchern und in sich selber las. Ich lieh ihm oft Bücher, gute Bücher, und an dem Umgang mit ihnen erkennt man den Mann. Er liebe weder die englischen Gouvernanten-Romane noch die französischen, die ein Gebräu aus Zugwind und Rosinenstengel seien, sagte er, nein, er wolle Lebensbeschreibungen, Bücher von den Wundern der Erde haben. Ich besuchte ihn mindestens einmal im Jahre, gewöhnlich gleich nach Neujahr, er sprach dann immer von diesem und jenem, das ihm beim Jahreswechsel in den Sinn gekommen war.
Ich will von drei Besuchen erzählen und werde seine eigenen Worte wiedergeben, wenn ich es vermag.
Erster Besuch
Unter den Büchern, die ich letzthin Ole geliehen hatte, war eins, welches ihn namentlich erfreute und erfüllte, nämlich ein Buch von den Gesteinen.
"Ja, das sind wahrhaftige Jubelgreise, diese Gesteine!" sagte er, "und an ihnen geht man gedankenlos vorüber! Ich selber habe es getan auf dem Feld und am Strand, wo sie in Mengen liegen. Und über das Straßenpflaster, die Pflastersteine, diese Brocken der allerältesten Überreste des Altertums, schreitet man auch so ohne weiteres dahin! Auch dies habe ich getan. Jetzt aber zolle ich jedem Pflasterstein meine Hochachtung. Schönsten Dank für das Buch, es hat mich mit Gedanken erfüllt und alte Ansichten und Gewohnheiten zum Weichen gebracht, hat mich erpicht gemacht, mehr von der Art zu lesen. Der Roman der Erde ist doch der ehrwürdigste aller Romane! Schade nur, daß man die ersten Teile nicht lesen kann, weil sie in einer Sprache abgefaßt sind, die wir nicht gelernt haben; man muß in den Erdschichten, in den Kieselsteinen, in allen Erdperioden lesen, und die handelnden Personen, Herr Adam und Frau Eva, treten erst in dem sechsten Teil auf; das ist dann vielen Lesern zu spät, sie möchten sie gleich im ersten Teil haben – mir ist das auch so recht. Ja, das ist ein Roman, ein höchst abenteuerlicher Roman, und wir alle kommen in ihm vor. Wir kribbeln und krabbeln umher und bleiben doch an demselben Ort, aber die Kugel dreht sich, ohne daß das Weltmeer über uns ausgegossen wird; die Scholle, auf der wir uns bewegen, hält schon, wie fallen nicht durch; und dann ist es eine Geschichte, die sich durch Millionen von Jahren hindurchzieht und die ewig weitergeht. Besten Dank für das Buch von den Gesteinen, das sind Kerle! Die könnten was erzählen, wenn sie es überhaupt könnten! Es ist so recht ein Vergnügen, einmal dann und wann ein Nichts zu werden, und vollends, wenn man so hoch sitzt wie ich, und dann zu denken, daß wir alle, selbst mit Glanzwichse, weiter nichts sind als Minutenameisen auf dem Erdenhaufen, wenn wir auch Ameisen mit Ordensbändern sind, Ameisen, die gehen und sitzen können! Es wird einem ganz grünschnabelig zumute neben diesen millionenjahralten, ehrwürdigen Gesteinen. Ich las am Neujahrsabend in dem Buch und hatte mich dermaßen darin vertieft, daß ich mein gewöhnliches Neujahrsvergrünen vergaß, nämlich 'Die wilde Jagd nach Amack', die kennen Sie sicher nicht!
Der Ritt der Hexen auf dem Besenstiel ist bekannt genug, der geht in der ersten Mainacht zum Brocken, aber wir haben auch eine wilde Jagd, die ist einheimisch und neuzeitig, die geht nach Amack in der Neujahrsnacht.
Alle schlechten Poeten, Poetinnen, Musikanten, Zeitungsschreiber und künstlerischen Notlabilitäten, die, welche nichts taugen, reiten in der Neujahrsnacht durch die Luft nach Amack hinaus; sie sitzen rittlings auf ihren Pferden oder Federkielen, Stahlfedern tragen sie nicht, die sind zu steif. Ich sehe das, wie gesagt, in jeder Neujahrsnacht, die Mehrzahl von den Reitern könnte ich beim Namen nennen, aber ich möchte doch nicht ihre Feindschaft auf mich laden, sie lieben es nicht, daß die Leute von ihrer Amackfahrt auf Federkielen etwas erfahren. Ich habe eine Art Nichte, die Fischweib ist und, wie sie sagt, drei geachteten Zeitungsblättern die Schmäh- und Schimpfwörter liefert; sie ist selber dort auf Amack als geladener Gast gewesen, sie wurde hinausgetragen, sie selber hält keinen Federkiel und kann nicht reiten. Die hat es erzählt. Die Hälfte von dem, was sie sagt, ist Lüge, aber die andere Hälfte unterrichtet uns zur Genüge. Als sie draußen war, begannen sie die Festlichkeiten mit Gesang, jeder der Gaste hatte sein Lied geschrieben, und jeder sang auch sein eigen Lied, denn das Lied war das beste, alles war eins, alles dieselbe Melodie. Darauf marschierten in kleinen Kameradschaften diejenigen auf, die nur mit dem Maulwerk tätig sind, als da sind die Glockenspiele, die wechselweise singen; darauf kamen die kleinen Trommelschläger, die in den Familienkreisen austrommeln. Bekanntschaft wurde mit denjenigen gemacht, die da schreiben, ohne daß sie ihren Namen dazu hergeben, das heißt hier so viel wie diejenigen, die Schmiere anstatt der Glanzwichse gebrauchen; da war der Büttel und sein Bursche, und der Bursche war der Schlimmste, denn sonst beachtet man ihn nicht; da war auch der gute Straßenkehrer mit seinem Karren, der den Kehrichtkübel umstülpt und ihn 'gut', 'Sehr gut', 'ausgezeichnet' nennt. Und in all dem Vergnügen, das schon die Zusammenkunft gewähren mochte, schloß aus der großen Aasgrube auf Amack ein Stengel, ein Baum, eine ungeheure Blüte, ein großer Erdpilz, ein ganzes Dach hervor, das war die Schlaraffenschlange der geehrten Versammlung, an der alles hing, was sie während des alten Jahres der Welt geschenkt hatte; aus dem Baum sprühten Funken wie Feuerflammen, das waren all die von andern entliehenen Gedanken und Ideen, die sie benutzt hatten und die nun sich lösten und dahinfuhren, ein ganzes Feuerwerk. Man spielte 'der Prügel brennt', und die kleinen Poeten spielten 'das Herz brennt'; die Witzigen witzelten, und die Witze rollten donnernd dahin, als schlüge man leere Töpfe an den Türen entzwei. Es war höchst vergnüglich, sagte meine Nichte; eigentlich sagte sie noch vieles, was aber sehr maliziös, aber auch sehr amüsant war – ich sage es nicht wieder, man soll ein guter Mensch und kein Räsoneur sein. Sie werden indes wohl einsehen, daß wenn man wie ich einmal Bescheid über das Fest draußen auf Amack weiß, es natürlich ist, daß man jede Neujahrsnacht aufpaßt, damit man die wilde Jagd dahinfahren sieht; vermisse ich in einem Jahr einzelne, die früher dabei waren, so sind wiederum neue hinzugekommen, aber dieses Jahr versäumte ich es, mir die Gästen anzusehen, ich rollte davon auf den Gesteinen, rollte dahin durch Millionen von Jahren und sah die Steine sich losreißen hoch oben im Norden, sah sie auf den Eisschollen umhertreiben, lange bevor die Arche Noah gezimmert ward, sah sie auf dem Meeresgrund hinabsinken und wieder auftauchen mit einer Sandbank, die aus den Gewässern emporragte und sagte: 'Dies soll Seeland sein!' Ich sah sie die Heimat von Vögeln werden, die wir nicht kennen, bis endlich die Axt ihre Runenzeichen in ein paar von den Steinen hieb, die alsdann in die Zeitrechnung hineingerieten, aber ich war dabei aus aller Zeitrechnung herausgeraten und ganz und gar zu null und nichts geworden. Da fielen drei, vier herrliche Sternschnuppen, die klärten wieder auf, gaben den Gedanken einen anderen Schwung: Sie wissen doch, was eine Sternschnuppe ist? Die Gelehrten wissen das sonst nicht! Ich habe nun so meine eigenen Gedanken vom Sternschuß, wie der gemeine Mann die Sternschnuppen in vielen Gegenden nennt, und ich gehe von folgendem aus: wie oft wird nicht im geheimen Dank und Segen jedwedem gespendet, der etwas Schönes und Gutes ausgerichtet hat, öfter ist der Dank lautlos, aber er geht nicht verloren! Ich denke mir, er wird vom Sonnenschein aufgefangen, und der Sonnenstrahl bringt den stillempfundenen, verborgenen Dank über das Haupt des Wohltäters; ist es ein ganzes Volk, welches durch die Zeiten seinen Dank sendet, ja, dann erscheint der Dank als ein Blumenstrauß, fällt als eine Sternschnuppe auf das Grab des Wohltäters herab. Mir ist es in der Tat ein großes Vergnügen, wenn ich eine Sternschnuppe, namentlich in der Neujahrsnacht, erblicke und dann herausfinden, wem wohl der Dankesstrauß gelten mag. Letzthin fiel eine leuchtende Sternschnuppe im Südwest: ein Danksagen an viele, viele! Wem mochte die Sternschnuppe wohl gelten? Die fiel gewiß, dachte ich, auf den Abhang an dem Flensburger Meerbusen, wo der Danebrog über die Gräber Schleppergrells, Lässoes und deren Kameraden weht. Eine fiel auch mitten ins Land hinein, fiel auf Sorö herab, ein Strauß auf Holbergs Ruhestätte, eine Danksagung des Jahres von gar vielen, Dank für die herrlichen Komödien!
Es ist ein großer, ein freudiger Gedanke, zu wissen, daß eine Sternschnuppe auf unser Grab herabfällt; auf das meinige fällt nun freilich keine, kein Sonnenstrahl bringt mir eine Danksagung, denn hier ist nichts des Dankes wert! Ich bringe es nicht zu Glanzwichse," sagte Ole, "mein Los auf Erden ist nun einmal Schmiere."
Zweiter Besuch
Es war am Neujahrstag, ich stieg auf den Turm. Ole sprach von den Trinksprüchen, die beim Übergang vom alten ins neue Jahr, von der einen Traufe in die Andere, wie er sagte, ausgebracht werden. Und so gab er mir seine Geschichte von den Gläsern zum besten, und die hatte einen tiefen Sinn.
"Wenn in der Neujahrsnacht die Uhr zwölf schlägt, erheben sich die Leute an der Tafel, das volle Glas in der Hand, und leeren es und bringen dem neuen Jahr ein Hoch. Man beginnt das Jahr mit dem Glas in der Hand, das ist ein guter Anfang für Säufer! Man beginnt das Jahr damit, daß man sich zu Bett legt, das ist ein guter Anfang für Faule! Der Schlaf wird im Verlaufe des Jahres schon eine große Rolle spielen, das Glas desgleichen. Wissen Sie wohl, was in den Gläsern wohnt?" fragte Ole. "Ja, es wohnen im Glase Gesundheit, Freude und der maßloseste Sinnenrausch, es wohnen Verdruß und das herbste Unglück im Glase. Zählen wir einmal die Gläser, ich spreche natürlich von der unterschiedlichen Bedeutung der einzelnen für die verschiedenen Menschen.
Siehst du, das erste Glas, das ist das Glas der Gesundheit, in dem wächst das Kraut der Gesundheit; stelle es auf den Balken an der Decke, und am Ende des Jahres kannst du dann in der Laubhütte der Gesundheit sitzen.
Nimmst du das zweite Glas – ja, aus dem schwingt sich ein kleiner Vogel empor, der zwitschert unschuldig fröhlich, so daß der Mensch seinem Gezwitscher lauscht und vielleicht mit einstimmt: schön ist das Leben! Keine Kopfhängerei! Frischen Mut, freudig vorwärts!
Aus dem dritten Glas erhebt sich ein kleines geflügeltes Kerlchen ein Engelskind darf es freilich nicht genannt werden, denn das Blut eines Kobolds steckt in seinen Adern, und es hat auch das Gemüt eines Kobolds, nicht um dich zu ärgern und dir Verdruß zu bereiten, sondern nur zum Schabernack. Es setzt sich hinter dein Ohr und flüstert dir lustige Einfälle zu, es legt sich in deine Herzgrube und erwärmt dich, daß du recht ausgelassen, der 'gute Kopf' wirst, wie das Urteilsvermögen der anderen Köpfe es nennt.
In dem vierten Glas ist weder Kraut, Vogel noch Kerlchen, in dem Glas ist der Gedankenstrich für den Verstand, und über den Strich darf man nie hinaus!
Nimm das fünfte Glas, und du wirst über dich selber weinen, du wirst so recht innig-vergnüglich gerührt werden, oder es knallt in anderer Weise; aus dem Glas springt mit einem Knall Prinz Karneval, neunfach und über die Maßen lustig; er zieht dich mit sich fort, du vergißt deine Würde, wenn du eine hast, du vergißt mehr, als du vergessen sollst und darfst. Alles ist Tanz, Sang und Klang; die Masken reißen dich mit sich fort. Des Teufels Töchter, in Schleier und Seide, kommen, herzen mit aufgelöstem Haar und wunderherrlichen Gliedern – reiße dich los, wenn du es vermagst!
Das sechste Glas – ja, in dem sitzt der Satan selber, ein kleiner, wohlgekleideter, einnehmender, höchst angenehmer Mann, der dich durch und durch begreift, dir Recht in allem gibt, dein ganze zweites Ich ist! Er hat eine Laterne bei sich, um dir zu leichten, wenn er dich nach Hause begleitet. Es gibt eine alte Legende, die vom Heiligen, der eine von den sieben Todsünden wählen sollte und, wie ihm schien, die geringste, die Trunksucht, wählte, in dieser aber alle noch übrigen sechs Sünden beging. Der Mensch und der Teufel vermischten ihr Blut, es ist das sechste Glas, und mit dem treiben alle bösen Keime in unserm Innern – ein jeder erhebt sich mit einer Kraft wie das biblische Senfkorn, wird zum ganzen Baum und breitet sich über die ganze Welt aus, und die meisten Leute haben dann keine andere Wahl, als in den Schmelzofen zu kommen um umgegossen zu werden.
Das ist die Geschichte der Gläser," sagte der Turmwächter Ole, "und die kann mit Glanzwichse und auch mit Schmiere zum besten gegeben werden, je nach Belieben! Ich gebe sie mit beiden!"
Dritter Besuch
Dieses Mal stieg ich an dem allgemeinen Umzugstag zu Ole hinauf, weil es an dem Tag durchaus nicht angenehm auf den Straßen unten in der Stadt ist; sind sie doch über und über mit Kehricht, Scherben und Überbleibseln aller Art bedeckt, nicht zu reden von dem ausgedienten Bettstroh, in dem man umherwaten muß. Dabei kam ich gerade dazu, wie ein paar Kinder in diesem Schwall von Kehricht umherspielten; sie spielten "zu Bette gehen," das Feld schien ihnen recht passend zu diesem Spiele und höchst einladend zu sein, sie verkrochen sich in dem Bettstroh und zogen ein altes Stück zerfetzter Tapete als Deckbett über sich. "Das ist gar zu schön!" sagten sie; mir war das nun ein bißchen zu stark, und überhaupt mußte ich ja fort, mußte zu Ole hinauf.
"Es ist heute Umzugstag," sprach er, "Straßen und Gassen dienen als Kehrichtkübel, als großartige Kehrichtkübel! Mir genügt aber schon ein Wagen voll. Aus dem kann ich schon etwa herauskriegen und ich fand auch manches, einmal kurz nach Weihnachten. Ich ging die Straße hinaus, es war ein rauhes Wetter, naß, schmutzig, so recht ein Wetter zum Schnupfenholen; der Kehrichtmann war da mit seiner Karre, die war gefüllt, eine Art Farbkarte der Straßen, wie sie es am Umzugstage sind. Hinten in der Karre stand eine Tanne, noch ganz grün und mit Rauschgold an den Zweigen, die war zwar zum Weihnachtsfest bestimmt gewesen, jetzt aber war sie auf die Straße geworfen und vom Kehrichtmann hinten in der Karre aufgestellt worden. Es war lustig anzusehen oder auch zum Weinen; es kommt darauf an, was man sich dabei denkt; ich dachte mir etwas dabei und dachte ganz gewiß auch an dieses und jenes von dem, was auf der Karre lag, oder hätte daran wenigstens denken können, was ja ungefähr dasselbe ist. Da lag auch ein alter Damenhandschuh; was dachte der wohl? Soll ich es Ihnen sagen? Der Handschuh lag dort und zeigte mit dem kleinen Finger gerade auf die Tanne. 'Mich jammert der Baum,' dachte er, 'auch ich bin beim Fest mit Kronleuchtern gewesen! Mein eigentliches Leben war eine Ballnacht, ein Händedruck, und ich platzte! Dort bleibt meine Erinnerung stehen, und ich habe weiter nichts, wofür ich leben könnte!' Das dachte der Handschuh – oder hätte es denken können.
'Das ist dumm mit der Tanne!' sagten die Scherben. Scherben finden nun alles summ. 'Wenn man auf dem Kehrichtkarren ist', sagten sie, 'soll man sich nicht brüsten und Rauschgold tragen; ich weiß, daß ich in dieser Welt genützt habe, mehr genützt als so ein grüner Stecken!' 'Das war nun auch so eine Ansicht, und ich glaube, sie steht nicht gerade allein da; die Tanne sah doch gut aus, sie war gleichsam ein wenig Poesie auf dem Kehrichthaufen, und wahrlich, Kehricht gibt es in Mengen auf den Straßen am Umzugstage.' Der Weg wird einen schwer und mühsam, und ich muß dann vorwärts, aus dem Trubel heraus, und wenn ich auf dem Turm bin, muß ich oben bleiben und mit Humor hinabschauen.
Da spielen die lieben Leute unten Häusertausch! Sie schleppen und rackern sich ab mit ihrem Hab und Gut, und der Kobold sitzt im alten Fasse und zieht aus mit ihnen; all die kleinen Leiden der Wohnung und der Familie, die wirkliche Sorgen und der Kummer ziehen mit aus der alten Wohnung in die neue, und was kommt dann für sie und für uns bei der ganzen Geschichte heraus? – Ja, das steht freilich schon längst geschrieben in dem alten, guten Sinnspruch: 'Denke an den großen Umzugstag des Todes!' Das ist ein ernster Gedanken, es ist Ihnen doch nicht unangenehm, daß ich ihn anrege? Der Tod ist und bleibt der zuverlässigste Beamte, und zwar trotz seiner vielen Nebenbeschäftigungen. Ja, der Tod ist Omnibusschaffner, er ist Paßschreiber, er bescheinigt unser Führungszeugnis, und er ist Direktor der großen Sparkasse des Lebens. Verstehen Sie? Alle Taten unseres Erdenlebens, große und kleine, legen wir auf diese Sparkasse, und wenn der Tod dann kommt mit seinem Umzugsomnibus und wir steigen ein und müssen mitfahren in das Land der Ewigkeit, dann gibt er uns an der Grenze unser Führungszeugnis als Reisepaß. Als Zehrpfennig auf der Reise nimmt er aus der Sparkasse diese oder jene Tat, die wir verübt haben, und gibt sie uns mit; es kann dies sehr erfreulich, aber auch ganz entsetzlich sein. Noch niemand ist dieser Omnibusfahrt entronnen, man spricht und erzählt freilich von einem, dem es nicht gewährt ward, mitzufahren, dem Ewigen Juden, der mußte hinter dem Omnibus einherrennen; hätte man ihm einzusteigen erlaubt, so wäre er der Behandlung durch die Poeten entgangen.
Schau einmal in Gedanken in jeden großen Umzugsomnibus hinein. Die Gesellschaft ist gemischt: König und Bettler, Genie und Idiot sitzen nebeneinander; mit müssen sie, ohne Geld und Gut, nur das Führungszeugnis und den Sparkassenpfennig führen sie mit sich. Doch welche von unseren Taten wird wohl hervorgesucht und uns mitgegeben? Vielleicht eine ganz kleine, eine vergessene, aber doch eingeschriebene, klein wie eine Erbse, aber die Erbse kann eine blühende Ranke treiben. Der arme Tolpatsch, der auf dem niedrigen Schemel im Winkel saß und gepufft und geschimpft wurde, bekommt vielleicht seinen abgenutzten Schemel als Zehrpfennig mit; der Schemel wird zum Tragesessel ins Land der Ewigkeit, hebt sich dort als Thron empor, strahlend wie Gold, blühend wie eine Laubhütte. Derjenige, der hier auf Erden niemals umherschlenderte und der den Kräutertrank der Vergnügungen schlurfte, damit er das Verkehrte vergäße, das er hier tat, bekommt sein Fäßchen mit auf die Reise und muß aus demselben während der Omnibusfahrt trinken, und der Trank ist so rein und klar, so daß die Gedanken sich erhalten, alle guten und edlen Gefühle erweckt werden und er das sieht und empfindet, was er früher nicht sehen mochte oder sehen konnte, und alsdann hat er in seinem Innern die Strafe, den nagenden Wurm, der nicht stirbt in endlosen Zeiten. Stand auf den Gläsern geschrieben Vergessenheit, so steht auf de Fäßchen geschrieben Erinnerung.
Wenn ich ein gutes Buch, eine historische Schrift lese, so muß ich mir stets zuletzt die Person, von der das Buch handelte, und den Omnibus des Todes vorstellen, muß darüber nachdenken, welche von dessen Taten der Tod wohl aus der Sparkasse herausgenommen, welchen Zehrpfennig er ihm mit auf die Reise in die Ewigkeit gegeben haben mag. Es war einmal ein französischer König, ich habe seinen Namen vergessen, der Name guter Leute wird manchmal vergessen, auch von mir, allein er taucht schon wieder auf – es war ein König, der während einer Hungersnot der Wohltäter seines Volkes wurde, und das Volk errichtete ihm ein Monument aus Schnee, mit der Inschrift: 'Schneller als dieses schmilzt, brachtest du Hilfe!' Ich denke mir, daß der Tod ihn nun, im Hinblick auf das Monument, eine einzige Schneeflocke als Zehrpfennig gab, eine Flocke, die nie schmilzt, und diese flog, ein weißer Schmetterling, über seinem königlichen Haupt in das Land der Unsterblichkeit. – So gab es auch einen Ludwig den Elften, ja, seinen Namen habe ich behalten, das Böse behält man schon. Ein Zug seines Charakters kommt mir oft in die Gedanken, ich wollte, man könnte sagen, die Geschichte sei unwahr. Er ließ seinen Oberstallmeister hinrichten, und er konnte ihn hinrichten lassen, mit Recht oder Unrecht, aber er ließ auch die unschuldigen Kinder des Oberstallmeisters, eines von acht, eines von sieben Jahren, auf den Richtplatz bringen und mit dem warmen Blut ihres Vaters bespritzen, ließ sie darauf in die Bastille führen und in eiserne Käfige sperren, woselbst sie nicht einmal eine Decke zum Schutz gegen die Kälte bekamen. Und König Ludwig sandte jede Woche den Henker zu ihnen und ließ jedem einen Zahn ausziehen, damit sie es nicht zu gut hätten; und der älteste Knabe sagte: 'Meine Mutter würde vor Kummer sterben, wenn sie wüßte, daß mein kleiner Bruder so sehr leiden muß, deshalb zieh mir zwei Zähne aus und verschone ihn!' Dem Henker traten die Tränen in die Augen, allein des Königs Wille war stärken als die Tränen, und jede Woche wurden dem König zwei Kinderzähne auf einem silbernen Teller überbracht; er hatte sie verlangt, und er bekam sie. Diese zwei Zähne, denke ich mir, nahm der Tod aus der Sparkasse des Lebens und gab sie Ludwig dem Elften mit auf die Reise in das große Land der Unsterblichkeit; sie fliegen wie zwei Feuerflammen ihm voran, sie leuchten, sie brennen, sie zwacken ihn, die unschuldigen Kinderzähne.
Ja, das ist eine ernste Fahrt, die Omnibusfahrt an dem großen Umzugstag! Und wann muß sie wohl angetreten werden? Das ist eben der Ernst: jeden Tag, jede Stunde, jede Minute muß man den Omnibus erwarten. Welche von unseren Taten wird wohl der Tod aus der Sparkasse herausnehmen und uns mitgeben? – Gedenken wir des Umzugstages, der nicht im Kalender steht."
"In the world it's always going up and down; and now I can't go up any higher!" So said Ole the tower-keeper. "Most people have to try both the ups and the downs; and, rightly considered, we all get to be watchmen at last, and look down upon life from a height."
Such was the speech of Ole, my friend, the old tower-keeper, a strange, talkative old fellow, who seemed to speak out everything that came into his head, and who for all that had many a serious thought deep in his heart. Yes, he was the child of respectable people, and there were even some who said that he was the son of a privy councillor, or that he might have been. He had studied, too, and had been assistant teacher and deputy clerk; but of what service was all that to him? In those days he lived in the clerk's house, and was to have everything in the house– to be at free quarters, as the saying is; but he was still, so to speak, a fine young gentleman. He wanted to have his boots cleaned with patent blacking, and the clerk could only afford ordinary grease; and upon that point they split. One spoke of stinginess, the other of vanity, and the blacking became the black cause of enmity between them, and at last they parted.
This is what he demanded of the world in general, namely, patent blacking, and he got nothing but grease. Accordingly, he at last drew back from all men, and became a hermit; but the church tower is the only place in a great city where hermitage, office and bread can be found together. So he betook himself up thither, and smoked his pipe as he made his solitary rounds. He looked upward and downward, and had his own thoughts, and told in his own way of what he read in books and in himself. I often lent him books– good books; and you may know by the company he keeps. He loved neither the English governess novels nor the French ones, which he called a mixture of empty wind and raisin-stalks: he wanted biographies, and descriptions of the wonders of, the world. I visited him at least once a year, generally directly after New Year's day, and then he always spoke of this and that which the change of the year had put into his head.
I will tell the story of three of these visits, and will reproduce his own words whenever I can remember them.
First Visit
Among the books which I had lately lent Ole, was one which had greatly rejoiced and occupied him. It was a geological book, containing an account of the boulders.
"Yes, they're rare old fellows, those boulders!" he said; "and to think that we should pass them without noticing them! And over the street pavement, the paving stones, those fragments of the oldest remains of antiquity, one walks without ever thinking about them. I have done the very thing myself. But now I look respectfully at every paving-stone. Many thanks for the book! It has filled me with thought, and has made me long to read more on the subject. The romance of the earth is, after all, the most wonderful of all romances. It's a pity one can't read the first volume of it, because it is written in a language that we don't understand. One must read in the different strata, in the pebble-stones, for each separate period. Yes, it is a romance, a very wonderful romance, and we all have our place in it. We grope and ferret about, and yet remain where we are; but the ball keeps turning, without emptying the ocean over us; the clod on which we move about, holds, and does not let us through. And then it's a story that has been acting for thousands upon thousands of years and is still going on. My best thanks for the book about the boulders. Those are fellows indeed! They could tell us something worth hearing, if they only knew how to talk. It's really a pleasure now and then to become a mere nothing, especially when a man is as highly placed as I am. And then to think that we all, even with patent lacquer, are nothing more than insects of a moment on that ant-hill the earth, though we may be insects with stars and garters, places and offices! One feels quite a novice beside these venerable million-year-old boulders. On last New Year's eve I was reading the book, and had lost myself in it so completely, that I forgot my usual New Year's diversion, namely, the wild hunt to Amack. Ah, you don't know what that is!"
"The journey of the witches on broomsticks is well enough known– that journey is taken on St. John's eve, to the Brocken; but we have a wild journey, also which is national and modern, and that is the journey to Amack on the night of the New Year. All indifferent poets and poetesses, musicians, newspaper writers, and artistic notabilities,– I mean those who are no good,– ride in the New Year's night through the air to Amack. They sit backwards on their painting brushes or quill pens, for steel pens won't bear them– they're too stiff. As I told you, I see that every New Year's night, and could mention the majority of the riders by name, but I should not like to draw their enmity upon myself, for they don't like people to talk about their ride to Amack on quill pens. I've a kind of niece, who is a fishwife, and who, as she tells me, supplies three respectable newspapers with the terms of abuse and vituperation they use, and she has herself been at Amack as an invited guest; but she was carried out thither, for she does not own a quill pen, nor can she ride. She has told me all about it. Half of what she said is not true, but the other half gives us information enough. When she was out there, the festivities began with a song; each of the guests had written his own song, and each one sang his own song, for he thought that the best, and it was all one, all the same melody. Then those came marching up, in little bands, who are only busy with their mouths. There were ringing bells that rang alternately; and then came the little drummers that beat their tattoo in the family circle; and acquaintance was made with those who write without putting their names, which here means as much as using grease instead of patent blacking; and then there was the beadle with his boy, and the boy was worst off, for in general he gets no notice taken of him; then, too, there was the good street sweeper with his cart, who turns over the dust-bin, and calls it 'good, very good, remarkably good.' And in the midst of the pleasure that was afforded by the mere meeting of these folks, there shot up out of the great dirt-heap at Amack a stem, a tree, an immense flower, a great mushroom, a perfect roof, which formed a sort of warehouse for the worthy company, for in it hung everything they had given to the world during the Old Year. Out of the tree poured sparks like flames of fire; these were the ideas and thoughts, borrowed from others, which they had used, and which now got free and rushed away like so many fireworks. They played at 'the stick burns,' and the young poets played at 'heart-burns,' and the witlings played off their jests, and the jests rolled away with a thundering sound, as if empty pots were being shattered against doors. 'It was very amusing!' my niece said; in fact, she said many things that were very malicious but very amusing, but I won't mention them, for a man must be good-natured, and not a carping critic. But you will easily perceive that when a man once knows the rights of the journey to Amack, as I know them, it's quite natural that on the New Year's night one should look out to see the wild chase go by. If in the New Year I miss certain persons who used to be there, I am sure to notice others who are new arrivals; but this year I omitted taking my look at the guests, I bowled away on the boulders, rolled back through millions of years, and saw the stones break loose high up in the north, saw them drifting about on icebergs, long before Noah's ark was constructed, saw them sink down to the bottom of the sea, and re-appear with a sand-bank, with that one that peered forth from the flood and said, 'This shall be Zealand!' I saw them become the dwelling-place of birds that are unknown to us, and then become the seat of wild chiefs of whom we know nothing, until with their axes they cut their Runic signs into a few of these stones, which then came into the calendar of time. But as for me, I had gone quite beyond all lapse of time, and had become a cipher and a nothing. Then three or four beautiful falling stars came down, which cleared the air, and gave my thoughts another direction. You know what a falling star is, do you not? The learned men are not at all clear about it. I have my own ideas about shooting stars, as the common people in many parts call them, and my idea is this: How often are silent thanksgivings offered up for one who has done a good and noble action! The thanks are often speechless, but they are not lost for all that. I think these thanks are caught up, and the sunbeams bring the silent, hidden thankfulness over the head of the benefactor; and if it be a whole people that has been expressing its gratitude through a long lapse of time, the thankfulness appears as a nosegay of flowers, and at length falls in the form of a shooting star over the good man's grave. I am always very much pleased when I see a shooting star, especially in the New Year's night, and then find out for whom the gift of gratitude was intended. Lately a gleaming star fell in the southwest, as a tribute of thanksgiving to many– many! 'For whom was that star intended?' thought I. It fell, no doubt, on the hill by the Bay of Plensberg, where the Danebrog waves over the graves of Schleppegrell, Lasloes, and their comrades. One star also fell in the midst of the land, fell upon Soro, a flower on the grave of Holberg, the thanks of the year from a great many – thanks for his charming plays!"
"It is a great and pleasant thought to know that a shooting star falls upon our graves. On mine certainly none will fall– no sunbeam brings thanks to me, for here there is nothing worthy of thanks. I shall not get the patent lacquer," said Ole, "for my fate on earth is only grease, after all."
Second Visit
It was New Year's day, and I went up on the tower. Ole spoke of the toasts that were drunk on the transition from the Old Year into the New– from one grave into the other, as he said. And he told me a story about the glasses, and this story had a very deep meaning. It was this:
"When on the New Year's night the clock strikes twelve, the people at the table rise up with full glasses in their hands, and drain these glasses, and drink success to the New Year. They begin the year with the glass in their hands; that is a good beginning for drunkards. They begin the New Year by going to bed, and that's a good beginning for drones. Sleep is sure to play a great part in the New Year, and the glass likewise. Do you know what dwells in the glass?" asked Ole. "I will tell you. There dwell in the glass, first, health, and then pleasure, then the most complete sensual delight; and misfortune and the bitterest woe dwell in the glass also. Now, suppose we count the glasses– of course I count the different degrees in the glasses for different people."
"You see, the first glass, that's the glass of health, and in that the herb of health is found growing. Put it up on the beam in the ceiling, and at the end of the year you may be sitting in the arbor of health."
"If you take the second glass– from this a little bird soars upward, twittering in guileless cheerfulness, so that a man may listen to his song, and perhaps join in 'Fair is life! no downcast looks! Take courage, and march onward!'"
"Out of the third glass rises a little winged urchin, who cannot certainly be called an angel child, for there is goblin blood in his veins, and he has the spirit of a goblin– not wishing to hurt or harm you, indeed, but very ready to play off tricks upon you. He'll sit at your ear and whisper merry thoughts to you; he'll creep into your heart and warm you, so that you grow very merry, and become a wit, so far as the wits of the others can judge."
"In the fourth glass is neither herb, bird, nor urchin. In that glass is the pause drawn by reason, and one may never go beyond that sign."
"Take the fifth glass, and you will weep at yourself, you will feel such a deep emotion; or it will affect you in a different way. Out of the glass there will spring with a bang Prince Carnival, nine times and extravagantly merry. He'll draw you away with him; you'll forget your dignity, if you have any, and you'll forget more than you should or ought to forget. All is dance, song and sound: the masks will carry you away with them, and the daughters of vanity, clad in silk and satin, will come with loose hair and alluring charms; but tear yourself away if you can!"
"The sixth glass! Yes, in that glass sits a demon, in the form of a little, well dressed, attractive and very fascinating man, who thoroughly understands you, agrees with you in everything, and becomes quite a second self to you. He has a lantern with him, to give you light as he accompanies you home. There is an old legend about a saint who was allowed to choose one of the seven deadly sins, and who accordingly chose drunkenness, which appeared to him the least, but which led him to commit all the other six. The man's blood is mingled with that of the demon. It is the sixth glass, and with that the germ of all evil shoots up within us; and each one grows up with a strength like that of the grains of mustard-seed, and shoots up into a tree, and spreads over the whole world: and most people have no choice but to go into the oven, to be re-cast in a new form."
"That's the history of the glasses," said the tower-keeper Ole, "and it can be told with lacquer or only with grease; but I give it you with both!"
Third Visit
On this occasion I chose the general "moving-day" for my visit to Ole, for on that day it is anything but agreeable down in the streets in the town; for they are full of sweepings, shreds, and remnants of all sorts, to say nothing of the cast-off rubbish in which one has to wade about. But this time I happened to see two children playing in this wilderness of sweepings. They were playing at "going to bed," for the occasion seemed especially favorable for this sport. They crept under the straw, and drew an old bit of ragged curtain over themselves by way of coverlet. "It was splendid!" they said; but it was a little too strong for me, and besides, I was obliged to mount up on my visit to Ole.
"It's moving-day to day," he said; "streets and houses are like a dust-bin– a large dust-bin; but I'm content with a cartload. I may get something good out of that, and I really did get something good out of it once. Shortly after Christmas I was going up the street; it was rough weather, wet and dirty– the right kind of weather to catch cold in. The dustman was there with his cart, which was full, and looked like a sample of streets on moving-day. At the back of the cart stood a fir tree, quite green still, and with tinsel on its twigs; it had been used on Christmas eve, and now it was thrown out into the street, and the dustman had stood it up at the back of his cart. It was droll to look at, or you may say it was mournful– all depends on what you think of when you see it; and I thought about it, and thought this and that of many things that were in the cart: or I might have done so, and that comes to the same thing. There was an old lady's glove, too: I wonder what that was thinking of? Shall I tell you? The glove was lying there, pointing with its little finger at the tree. 'I'm sorry for the tree,' it thought; 'and I was also at the feast, where the chandeliers glittered. My life was, so to speak, a ball night– a pressure of the hand, and I burst! My memory keeps dwelling upon that, and I have really nothing else to live for!' This is what the glove thought, or what it might have thought. 'That's a stupid affair with yonder fir tree,' said the potsherds. You see, potsherds think everything is stupid. 'When one is in the dust-cart,' they said, 'one ought not to give one's self airs and wear tinsel. I know that I have been useful in the world– far more useful than such a green stick.' This was a view that might be taken, and I don't think it quite a peculiar one; but for all that, the fir tree looked very well: it was like a little poetry in the dust-heap; and truly there is dust enough in the streets on moving-day. The way is difficult and troublesome then, and I feel obliged to run away out of the confusion; or, if I am on the tower, I stay there and look down, and it is amusing enough."
"There are the good people below, playing at 'changing houses.' They toil and tug away with their goods and chattels, and the household goblin sits in an old tub and moves with them. All the little griefs of the lodging and the family, and the real cares and sorrows, move with them out of the old dwelling into the new; and what gain is there for them or for us in the whole affair? Yes, there was written long ago the good old maxim: 'Think on the great moving-day of death!' That is a serious thought. I hope it is not disagreeable to you that I should have touched upon it? Death is the most certain messenger, after all, in spite of his various occupations. Yes, Death is the omnibus conductor, and he is the passport writer, and he countersigns our service-book, and he is director of the savings bank of life. Do you understand me? All the deeds of our life, the great and the little alike, we put into this savings bank; and when Death calls with his omnibus, and we have to step in, and drive with him into the land of eternity, then on the frontier he gives us our service-book as a pass. As a provision for the journey, he takes this or that good deed we have done, and lets it accompany us; and this may be very pleasant or very terrific. Nobody has ever escaped the omnibus journey. There is certainly a talk about one who was not allowed to go– they call him the Wandering Jew: he has to ride behind the omnibus. If he had been allowed to get in, he would have escaped the clutches of the poets."
"Just cast your mind's eye into that great omnibus. The society is mixed, for king and beggar, genius and idiot, sit side by side. They must go without their property and money; they have only the service-book and the gift out of the savings bank with them. But which of our deeds is selected and given to us? Perhaps quite a little one, one that we have forgotten, but which has been recorded– small as a pea, but the pea can send out a blooming shoot. The poor bumpkin who sat on a low stool in the corner, and was jeered at and flouted, will perhaps have his worn-out stool given him as a provision; and the stool may become a litter in the land of eternity, and rise up then as a throne, gleaming like gold and blooming as an arbor. He who always lounged about, and drank the spiced draught of pleasure, that he might forget the wild things he had done here, will have his barrel given to him on the journey, and will have to drink from it as they go on; and the drink is bright and clear, so that the thoughts remain pure, and all good and noble feelings are awakened, and he sees and feels what in life he could not or would not see; and then he has within him the punishment, the gnawing worm, which will not die through time incalculable. If on the glasses there stood written 'oblivion,' on the barrel 'remembrance' is inscribed."
"When I read a good book, an historical work, I always think at last of the poetry of what I am reading, and of the omnibus of death, and wonder, which of the hero's deeds Death took out of the savings bank for him, and what provisions he got on the journey into eternity. There was once a French king– I have forgotten his name, for the names of good people are sometimes forgotten, even by me, but it will come back some day;– there was a king who, during a famine, became the benefactor of his people; and the people raised up to his memory a monument of snow, with the inscription, 'Quicker than this melts didst thou bring help!' I fancy that Death, looking back upon the monument, gave him a single snow-flake as provision, a snow-flake that never melts, and this flake floated over his royal head, like a white butterfly, into the land of eternity. Thus, too, there was Louis XI. I have remembered his name, for one remembers what is bad– a trait of him often comes into my thoughts, and I wish one could say the story is not true. He had his lord high constable executed, and he could execute him, right or wrong; but he had the innocent children of the constable, one seven and the other eight years old, placed under the scaffold so that the warm blood of their father spurted over them, and then he had them sent to the Bastille, and shut up in iron cages, where not even a coverlet was given them to protect them from the cold. And King Louis sent the executioner to them every week, and had a tooth pulled out of the head of each, that they might not be too comfortable; and the elder of the boys said, 'My mother would die of grief if she knew that my younger brother had to suffer so cruelly; therefore pull out two of my teeth, and spare him.' The tears came into the hangman's eyes, but the king's will was stronger than the tears; and every week two little teeth were brought to him on a silver plate; he had demanded them, and he had them. I fancy that Death took these two teeth out of the savings bank of life, and gave them to Louis XI, to carry with him on the great journey into the land of immortality; they fly before him like two flames of fire; they shine and burn, and they bite him, the innocent children's teeth."
"Yes, that's a serious journey, the omnibus ride on the great moving-day! And when is it to be undertaken? That's just the serious part of it. Any day, any hour, any minute, the omnibus may draw up. Which of our deeds will Death take out of the savings bank, and give to us as provision? Let us think of the moving-day that is not marked in the calendar."