The sweathearts (Top and Ball)


Das Liebespaar (Kreisel und Ball)


A whipping top and a little ball lay together in a box, among other toys, and the top said to the ball, "Shall we be married, as we live in the same box?"
But the ball, which wore a dress of morocco leather, and thought as much of herself as any other young lady, would not even condescend to reply.
The next day came the little boy to whom the playthings belonged, and he painted the top red and yellow, and drove a brass-headed nail into the middle, so that while the top was spinning round it looked splendid.
"Look at me," said the top to the ball. "What do you say now? Shall we be engaged to each other? We should suit so well; you spring, and I dance. No one could be happier than we should be."
"Indeed! do you think so? Perhaps you do not know that my father and mother were morocco slippers, and that I have a Spanish cork in my body."
"Yes; but I am made of mahogany," said the top. "The major himself turned me. He has a turning lathe of his own, and it is a great amusement to him."
"Can I believe it?" asked the ball.
"May I never be whipped again," said the top, "if I am not telling you the truth."
"You certainly know how to speak for yourself very well," said the ball; "but I cannot accept your proposal. I am almost engaged to a swallow. Every time I fly up in the air, he puts his head out of the nest, and says, 'Will you?' and I have said, 'Yes,' to myself silently, and that is as good as being half engaged; but I will promise never to forget you."
"Much good that will be to me," said the top; and they spoke to each other no more.
Next day the ball was taken out by the boy. The top saw it flying high in the air, like a bird, till it would go quite out of sight. Each time it came back, as it touched the earth, it gave a higher leap than before, either because it longed to fly upwards, or from having a Spanish cork in its body. But the ninth time it rose in the air, it remained away, and did not return. The boy searched everywhere for it, but he searched in vain, for it could not be found; it was gone.
"I know very well where she is," sighed the top; "she is in the swallow's nest, and has married the swallow."
The more the top thought of this, the more he longed for the ball. His love increased the more, just because he could not get her; and that she should have been won by another, was the worst of all. The top still twirled about and hummed, but he continued to think of the ball; and the more he thought of her, the more beautiful she seemed to his fancy.
Thus several years passed by, and his love became quite old. The top, also, was no longer young; but there came a day when he looked handsomer than ever; for he was gilded all over. He was now a golden top, and whirled and danced about till he hummed quite loud, and was something worth looking at; but one day he leaped too high, and then he, also, was gone. They searched everywhere, even in the cellar, but he was nowhere to be found. Where could he be? He had jumped into the dust-bin, where all sorts of rubbish were lying: cabbage-stalks, dust, and rain-droppings that had fallen down from the gutter under the roof.
"Now I am in a nice place," said he; "my gilding will soon be washed off here. Oh dear, what a set of rabble I have got amongst!" And then he glanced at a curious round thing like an old apple, which lay near a long, leafless cabbage-stalk. It was, however, not an apple, but an old ball, which had lain for years in the gutter, and was soaked through with water.
"Thank goodness, here comes one of my own class, with whom I can talk," said the ball, examining the gilded top. "I am made of morocco," she said. "I was sewn together by a young lady, and I have a Spanish cork in my body; but no one would think it, to look at me now. I was once engaged to a swallow; but I fell in here from the gutter under the roof, and I have lain here more than five years, and have been thoroughly drenched. Believe me, it is a long time for a young maiden."
The top said nothing, but he thought of his old love; and the more she said, the more clear it became to him that this was the same ball.
The servant then came to clean out the dust-bin.
"Ah," she exclaimed, "here is a gilt top." So the top was brought again to notice and honor, but nothing more was heard of the little ball. He spoke not a word about his old love; for that soon died away. When the beloved object has lain for five years in a gutter, and has been drenched through, no one cares to know her again on meeting her in a dust-bin.
Ein Kreisel und ein Ball lagen im Kasten beisammen unter anderem Spielzeug, und da sagte der Kreisel zum Ball: "Wollen wir nicht Brautleute sein, da wir doch in dem Kasten zusammenliegen?" Aber der Ball, der von Saffian genäht war und der sich ebensoviel einbildete wie ein feines Fräulein, wollte auf dergleichen nicht antworten.
Am nächsten Tage kam der kleine Knabe, dem das Spielzeug gehörte; er bemalte den Kreisel rot und gelb und schlug einen Messingnagel mitten hinein; dies sah gerade recht prächtig aus, wenn der Kreisel sich herumdrehte.
"Sehen Sie mich an!" sagte er zum Ball. "Was sagen Sie nun? Wollen wir nun nicht Brautleute sein, wir passen gut zueinander. Sie springen, und ich tanze! Glücklicher als wir beide würde niemand werden!"
"So glauben Sie das?" sagte der Ball. "Sie wissen wohl nicht, daß mein Vater und meine Mutter Saffianpantoffeln gewesen sind und daß ich einen Kork im Leibe habe?"
"Ja, aber ich bin von Mahagoniholz," sagte der Kreisel, "und der Stadtrichter hat mich selbst gedrechselt, er hat seine eigene Drechselbank, und es hat ihm viel Vergnügen gemacht."
"Kann ich mich darauf verlassen?" fragte der Ball.
"Möge ich niemals die Peitsche bekommen, wenn ich lüge!" erwiderte der Kreisel.
"Sie wissen gut für sich zu sprechen," sagte der Ball; "aber ich kann doch nicht, ich bin mit einer Schwalbe so gut wie versprochen! Jedesmal, wenn ich in die Luft fliege, steckt sie den Kopf zum Nest heraus und fragt: 'Wollen Sie?' und nun habe ich innerlich 'ja' gesagt, und das ist so gut wie eine halbe Verlobung. Aber ich verspreche Ihnen, Sie nie zu vergessen!"
"Ja, das wird viel helfen!" sagte der Kreisel, und so sprachen sie nicht mehr miteinander.
Am nächsten Tage wurde der Ball von dem Knaben vorgenommen. Der Kreisel sah, wie er hoch in die Luft flog gleich einem Vogel, zuletzt konnte man ihn gar nicht mehr erblicken; jedesmal kam er wieder zurück, machte aber immer einen hohen Sprung, wenn er die Frde berührte, und das geschah immer aus Sehnsucht oder weil er einen Kork im Leibe hatte. Das neunte Mal aber blieb der Ball fort und kam nicht wieder, der Knabe suchte und suchte, aber weg war er.
"Ich weiß wohl, wo er ist," seufzte der Kreisel; "er ist im Schwalbenneste und hat sich mit der Schwalbe verheiratet!"
Je mehr der Kreisel daran dachte, um so mehr wurde er für den Ball eingenommen. Gerade weil er ihn nicht bekommen konnte, darum nahm die Liebe zu, daß er einen andern genommen hatte, das war das Eigentümliche dabei. Und der Kreisel tanzte herum und schnurrte, dachte aber immer an den Ball, der in seinen Gedanken immer schöner und schöner wurde. So verstrich manches Jahr – und da war es eine alte Liebe.
Der Kreisel war nicht mehr jung! – Aber da wurde er eines Tages ganz und gar vergoldet, nie hatte er so schön ausgesehen; er war nun ein Goldkreisel und sprang, daß es schnurrte. Ja, das war doch noch etwas, aber auf einmal sprang er zu hoch, und – weg war er!
Man suchte und suchte, selbst unten im Keller, doch er war nicht zu finden. – Wo war er?
Er war in eine Tonne gesprungen, wo allerlei Gerümpel, Kohlstrünke, Kehricht und Schutt lagen, was alles im Laufe der Zeit von der Dachrinne heruntergefallen war.
"Nun liege ich freilich gut! Hier wird die Vergoldung bald von mir verschwinden; ach, unter welchen Unrat bin ich hier geraten!" Dann schielte er nach einem langen Kohlstrunk und nach einem sonderbaren runden Dinge, das wie ein alter Apfel aussah; – aber es war kein Apfel, es war ein alter Ball, der viele Jahre in der Dachrinne gelegen und den das Wasser durchdrungen hatte.
"Gott sei Dank, da kommt doch einer unseresgleichen, mit dem man sprechen kann!" sagte der Ball und betrachtete den vergoldeten Kreisel. "Ich bin eigentlich von Saffian, von Jungfrauenhänden genäht, und habe einen Kork im Leibe, aber das wird mir wohl niemand ansehen! Ich war nahe daran, mich mit einer Schwalbe zu verheiraten, aber da fiel ich in die Dachrinne, dort habe ich wohl fünf Jahre gelegen und bin ausgequollen! Glauben Sie mir, das ist eine lange Zeit für ein junges Mädchen!"
Aber der Kreisel sagte nichts, er dachte an sein altes Liebchen, und je mehr er hörte, desto klarer wurde es ihm, daß sie es war.
Da kam das Dienstmädchen und wollte den Kasten umwenden. "Heißa, da ist der Goldkreisel!" sagte sie.
Der Kreisel kam wieder zu großen Ansehen und Ehren, aber vom Ball hörte man nichts, und der Kreisel sprach nie mehr von seiner alten Liebe – die vergeht, wenn die Geliebte fünf Jahre lang in einer Wasserrinne gelegen hat und ausgequollen ist, ja, man erkennt sie nie wieder, wenn man ihr in einer Kehrichttonne begegnet.