Die Blumen der kleinen Ida


Les fleurs de la petite Ida


"Meine armen Blumen sind ganz verwelkt!" sagte die kleine Ida. "Sie waren so schön gestern abend, und nun hängen alle Blätter vertrocknet! Warum tun sie das?" fragte sie den Studenten, der im Sofa saß; denn auf seine Meinung gab sie etwas. Er kannte die allerherrlichsten Geschichten und schnitt so lustige Bilder aus: Herzen mit kleinen Dämchen darin, die tanzten, Blumen und große Schlösser, deren Türen man aufmachen konnte; es war ein lustiger Student! "Warum sehen die Blumen heute so traurig aus?" fragte sie ihn wieder und zeigte ihm einen großen Strauß, der ganz verwelkt war.
"Ja, weißt du, was ihnen fehlt?" sagte der Student, "die Blumen sind heute nacht zum Ball gewesen, darum lassen sie die Köpfe hängen!"
"Aber die Blumen können doch nicht tanzen!" sagte die kleine Ida.
"Aber ja," sagte der Student, "wenn es dunkel wird und wir anderen schlafen, dann springen sie lustig umher; fast jede Nacht halten sie Ball!"
"Können Kinder nicht mit auf den Ball kommen?"
"Ja," sagte der Student, "ganz kleine Gänseblümchen und Maiglöckchen!"
"Wo tanzen die schönsten Blumen?" fragte die kleine Ida. "Bist du nicht oft vor dem Tore bei dem großen Schloß gewesen, wo der König im Sommer wohnt und der prächtige Garten mit den vielen Blumen ist! Du hast ja die Schwäne gesehen, die zu dir heranschwimmen, wenn du ihnen Brotkrumen geben willst. Dort draußen ist wirklich Ball, das kannst du glauben!"
"Ich war erst gestern mit meiner Mutter draußen im Garten!" sagte Ida, "aber alle Blätter waren schon von den Bäumen herunter, und es waren gar keine Blumen mehr da! Wo sind sie? Im Sommer sah ich so viele!"
"Sie sind drinnen im Schloß!" sagte der Student. "Du mußt wissen, sobald der König und alle Hofleute hierher in die Stadt ziehen, laufen die Blumen gleich vom Garten in das Schloß und sind lustig. Das solltest du sehen! Die zwei allerschönsten Rosen setzen sich auf den Thron, und dann sind sie König und Königin. All die roten Hahnenkämme stellen sich an den Seiten auf und stehen und verbeugen sich. Das sind die Kammerjunker.– Dann kommen die niedlichsten Blumen, und dann ist großer Ball. Die blauen Veilchen stellen kleine Seekadetten vor; sie tanzen mit Hyazinthen und Krokus, die sie Fräulein nennen! Die Tulpen und die großen gelben Lilien sind die alten Damen, die auf passen, daß hübsch getanzt wird, und daß es ordentlich zugeht!"
"Aber," fragte die kleine Ida, "ist Niemand da, der den Blumen etwas tut, weil sie auf des Königs Schlosse tanzen?"
"Es weiß eigentlich Niemand etwas davon!" sagte der Student. Nachts kommt freilich zuweilen der alte Schloßverwalter, der da draußen aufpassen soll; er hat immer ein großes Bund Schlüssel bei sich. Sobald die Blumen nun die Schlüssel rasseln hören, sind sie ganz stille, verstecken sich hinter den langen Gardinen und stecken den Kopf heraus. Ich rieche genau, daß hier Blumen im Saal sind! sagt der alte Schloßverwalter, aber er kann sie nicht sehen.
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"Doch, natürlich!" sagte der Student, "denke nur daran, wenn du wieder heraus kommst, daß du durch die Fenster hineinguckst, dann wirst du sie schon sehen. Ich habe es heute auch getan; da lag eine lange, gelbe Osterblume im Sofa und streckte sich, das war eine Hofdame!"
"Können auch die Blumen aus dem Botanischen Garten da heraus kommen? Können sie den weiten Weg machen?"
"Ja freilich!" sagte der Student, "denn wenn sie wollen, können sie auch fliegen. Du hast doch gewiß die schönen Schmetterlinge gesehen, die roten, gelben und weißen, die fast wie Blumen aussehen. Und das sind sie auch gewesen. Sie sind von ihrem Stengel hoch in die Luft hinauf gesprungen und haben mit den Blättern geschlagen, als ob es kleine Flügel wären, und dann flogen sie wirklich, und da sie sich gut aufführen, durften sie auch am Tage fliegen, brauchten nicht wieder nach Hause und auf ihrem Stengel stillzusitzen, und so wurden die Blätter zuletzt zu wirklichen Flügeln. Das hast du ja selbst gesehen! Es kann übrigens gut möglich sein, daß die Blumen aus dem Botanischen Garten noch nie auf des Königs Schlosse gewesen sind oder auch nur wissen, daß es dort nachts so lustig hergeht. Deshalb will ich dir etwas sagen – der botanische Professor, der hier nebenan wohnt, du kennst ihn doch, wird nicht wenig erstaunt sein! Wenn du in seinen Garten gehst, sollst du einer von den Blumen erzählen, daß großer Ball dort draußen auf dem Schlosse ist, dann sagt sie es allen den anderen weiter, und dann fliegen sie von dannen. Kommt nun der Professor in den Garten hinaus, so ist da nicht eine einzige Blume, und er kann gar nicht verstehen, wo sie geblieben sind."
"Aber wie kann die Blume es den anderen erzählen? Blumen können doch nicht sprechen!"
"Nein, das können sie freilich nicht!" antwortete der Student: "aber sie machen sich Zeichen! Hast du nicht schon gesehen, wie die Blumen nicken und all ihre grünen Blätter bewegen, wenn es ein wenig weht? Das ist ebenso deutlich, als ob sie sprächen!"
"Kann der Professor denn ihre Zeichensprache verstehen?" fragte Ida.
"Ja, gewiß! Eines Morgens kam er in seinen Garten hinunter und sah, wie eine große Brennessel einer wunderschönen roten Nelke mit den Blättern Zeichen gab; sie sagte: Du bist so hübsch, und ich habe dich so lieb! Aber so etwas konnte der Professor nicht ausstehen, und er schlug schnell der Brennessel über die Blätter, denn das sind ihre Finger, aber da brannte er sich, und seit der Zeit mag er keine Brennessel mehr anrühren."
"Das war drollig!" sagte die kleine Ida und lachte.
"Wie kann man einem Kinde so etwas einreden!" sagt der langweilige Kanzleirat, der zu Besuch gekommen war und im Sofa saß; er konnte den Studenten gar nicht leiden und brummte immer, wenn er ihn die komischen bunten Bilder ausschneiden sah: bald war es ein Mann, der am Galgen hing und ein Herz in der Hand hielt, denn er war ein Herzensdieb, bald war es eine alte Hexe, die auf einem Besen ritt und ihren Mann auf der Nase trug; das konnte der Kanzleirat nicht leiden, und dann sagte er, wie eben jetzt: "Wie kann man einem Kinde so etwas einreden! Das ist dumme Phantasterei!"
Aber der kleinen Ida schien es so hübsch, was der Student von ihren Blumen erzählte, daß sie immer wieder daran denken mußte. Die Blumen ließen die Köpfe hängen, denn sie waren müde, weil sie die ganze Nacht getanzt hatten; sie waren gewiß krank. Da ging sie mit ihnen zu all den anderen Spielsachen, die auf einem niedlichen Tischchen standen, und das ganze Schubfach war voller Putz. Im Puppenbett lag ihre Puppe Sophie und schlief, aber die kleine Ida sagte zu ihr: "Du mußt nun aufstehen Sophie, und für heute Nacht mit dem Schubfach als Lager vorlieb nehmen. Die armen Blumen sind krank, und da müssen sie in deinem Bett liegen, vielleicht werden sie dann gesund!" Und sie nahm die Puppe heraus, aber die sah ganz mürrisch aus und sagte nicht ein einziges Wort, denn sie war böse, daß sie nicht ihr Bett behalten sollte.
Nun legte Ida die Blumen in das Puppenbett, zog die kleine Decke ganz weit über sie und sagte, nun sollten sie hübsch stille liegen, sie wollte Tee für sie kochen, daß sie wieder gesund würden und morgen wieder aufstehen könnten. Und sie zog die Gardinen dicht um das kleine Bett herum, damit die Sonne ihnen nicht in die Augen scheinen konnte.
Den ganzen Abend über mußte sie daran denken, was der Student ihr erzählt hatte. Und als sie nun selbst zu Bett mußte, schlich sie sich erst noch hinter die Gardinen, die vor den Fenstern herunterhingen, wo die herrlichen Blumen ihrer Mutter, Tulpen und Hyazinthen, standen, und sie flüsterte ihnen ganz leise zu: "ich weiß es ja, Ihr sollt heute nacht zum Ball!" Aber die Blumen taten, als ob sie nichts verständen und rührten kein Blatt, aber die kleine Ida wußte doch, was sie wußte.
Als sie im Bett war, lag sie noch lange und dachte, wie hübsch es sein müßte, die prächtigen Blumen draußen auf des Königs Schloß tanzen zu sehen. "Ob meine Blumen wirklich mit dabei waren?" Aber da schlief sie schon. In der Nacht erwachte sie wieder, sie hatte von den Blumen und dem Studenten geträumt, den der Kanzleirat ausgescholten hatte, weil er ihr etwas hatte einreden wollen. Es war ganz still in der Schlafkammer, in der Ida lag. Die Nachtlampe brannte auf dem Tisch, und Vater und Mutter schliefen.
"Ob meine Blumen jetzt noch in Sophies Bett liegen?" sagte sie bei sich selbst, "wie gern ich das doch wüßte!" Sie richtete sich ein wenig empor und sah auf die Tür, die einen Spalt offen stand. Drinnen lagen die Blumen und all ihr Spielzeug;. Sie lauschte, und auf einmal kam es ihr vor, als ob sie drinnen in der Stube auf dem Klavier spielen hörte, aber ganz leise und so niedlich, wie sie es niemals früher gehört hatte.
"Nun tanzen gewiß alle Blumen da drinnen!" sagte sie, "ach Gott, wie gern möchte ich das sehen!" Aber sie getraute sich nicht, aufzustehen, denn damit weckte sie den Vater und die Mutter. "Wenn sie doch nur hier herein kommen wollten!" sagte sie; aber die Blumen kamen nicht, und die Musik spielte immer weiter so hübsch, daß sie es nicht mehr aushalten konnte, denn es war gar zu schön. Sie kroch aus ihrem kleinen Bett, ging ganz leise zur Tür hin und guckte in die Stube hinein. Nein, war das hübsch, was sie zu sehen bekam!
Es brannte gar keine Nachtlampe drinnen, aber trotzdem war es ganz hell, der Mond schien durch das Fenster mitten auf den Fußboden! Es war gleichsam tageshell. Alle Hyazinthen und Tulpen standen in zwei langen Reihen auf dem Boden. Gar keine einzige war mehr am Fenster, da standen leere Töpfe. Unten am Boden tanzten die Blumen so niedlich um einander herum, machten ordentlich Kette und hielten einander an den langen grünen Blättern, wenn sie sich herumschwenkten. Aber dort am Klavier saß eine große gelbe Lilie, die die kleine Ida bestimmt schon im Sommer gesehen hatte, denn sie erinnerte sich genau, daß der Student gesagt hatte: "sieht sie nicht genau wie Fräulein Line aus?" aber da hatten sie ihn alle ausgelacht. Nun jedoch schien es der kleinen Ida auch, daß die lange gelbe Blume dem Fräulein gleiche. Sie hatte auch dieselbe Art zu spielen, bald legte sie ihr langgezogenes gelbes Gesicht auf die eine Seite, bald auf die andere und nickte den Takt zu der herrlichen Musik. Keiner bemerkte die kleine lda. Nun sah sie einen großen blauen Krokus mitten auf den Tisch hüpfen, auf dem die Spielsachen standen, gerade auf das Puppenbett zugehen und die Gardinen beiseite ziehen. Da lagen die kranken Blumen, sie richteten sich aber gleich auf und nickten zu den anderen hinunter, daß sie auch mittanzen wollten. Der alte Mann von der Räucherdose, dem die Unterlippe abgebrochen war, stand auf und verneigte sich vor den schönen Blumen. Sie sahen gar nicht mehr krank aus, sondern hüpften zu den anderen hinunter und waren recht munter.
Es war gerade, als ob etwas vom Tische herunter fiele. Ida sah dahin: es war die Fastnachtsrute, die herunter sprang. Es schien, daß sie auch mit zu den Blumen gehörte. Sie sah auch sehr hübsch aus, und oben mitten in ihrer Spitze thronte eine kleine Wachspuppe, die just denselben breiten Hut auf dem Kopfe trug, wie ihn der Kanzleirat hatte. Die Fastnachtsrute hüpfte auf ihren drei roten Holzbeinen mitten zwischen die Blumen und stampfte ganz laut, denn es wurde Mazurka getanzt, und den Tanz konnten die anderen Blumen nicht so gut, weil sie zu leicht waren und nicht aufstampfen konnten.
Die Wachspuppe auf der Fastnachtsrute wurde mit einem Male groß und lang, kreiselte über den Papierblumen rund herum und rief ganz laut: "Wie kann man dem Kind so etwas einreden! Das ist dumme Phantasterei!" und dabei glich die Wachspuppe ganz genau dem Kanzleirat mit dem breiten Hut und sah ebenso gelb und verdrießlich aus; aber die Papierblumen schlugen ihm um die dünnen Beine, und da kroch er wieder in sich zusammen und wurde eine ganz kleine Wachspuppe. Das war zu drollig anzusehen! Die kleine Ida konnte das Lachen nicht verbeißen. Die Fastnachtsrute tanzte weiter, und der Kanzleirat mußte mittanzen, es half ihm nichts, ob er sich groß und lang machte, oder die kleine gelbe Wachspuppe mit dem großen schwarzen Hut blieb. Da baten die anderen Blumen für ihn, vor allem die, die im Puppenbett gelegen hatten, und dann ließ ihn die Fastnachtsrute in Ruh. Im selben Augenblick klopfte es ganz stark von innen aus dem Kasten, wo Idas Puppe, Sophie, zusammen mit vielen anderen Spielsachen lag; das Räuchermännlein lief bis an die Tischkante, legte sich lang auf den Bauch und zog den Kasten ein wenig auf. Da richtete sich Sophie in die Höhe und sah sich ganz verwundert um. "Hier scheint Ball zu sein!" sagte sie, "warum hat mir das niemand gesagt!"
"Willst du mit mir tanzen?" sagte das Räuchermännlein.
"Ja, du scheinst mir der Richtige zum Tanzen!" sagte sie und wandte ihm den Rücken zu. Dann setzte sie sich auf den Kasten und dachte, daß schon eine von den Blumen kommen würde, um sie aufzufordern, aber es kam keine. Da hustete sie hm, hm, hm! aber es wollte trotzdem keine kommen. Das Räuchermännlein tanzte ganz allein und gar nicht schlecht!
Weil nun keine der Blumen Sophie zu sehen schien, ließ sie sich vom Kasten gerade auf den Fußboden fallen, so daß es einen großen Lärm machte. Die Blumen kamen auch von allen Seiten herbeigelaufen und fragten sie, ob sie sich auch nicht weh getan hätte und alle waren nett zu ihr, ganz besonders die Blumen, die in ihrem Bett gelegen hatten; aber sie hatte sich gar nichts getan, und Idas Blumen bedankten sich für das schöne Bett und waren sehr lieb zu ihr. Sie nahmen sie mit hin zu der Stelle, wo der Mond auf den Fußboden schien und tanzten mit ihr, und alle anderen Blumen schlossen einen Kreis rings um sie. Nun war Sophie vergnügt! sie sagte, die anderen dürften gern ihr Bett behalten, und es mache ihr gar nichts aus, in der Schublade zu liegen.
Aber die Blumen sagten: "Allerschönsten Dank dafür! aber wir leben nicht mehr lange. Morgen sind wir tot; aber sage doch der kleinen Ida, daß sie uns draußen im Garten begräbt, wo der Kanarienvogel liegt, dann wachsen wir im Sommer wieder aus der Erde und sind noch viel schöner!"
"Nein, Ihr sollt nicht sterben!" sagte Sophie und küßte die Blumen; da ging die Saaltür auf, und eine ganze Schar herrlicher Blumen kam tanzend herein. Ida konnte gar nicht begreifen, von wo sie gekommen waren. Es konnten nur die Blumen draußen von des Königs Schloß sein. Als erste kamen zwei prächtige Rosen, die hatten kleine Goldkronen auf. Das war ein König und eine Königin, dann kamen die reizendsten Levkojen und Nelken und grüßten nach allen Seiten. Sie hatten Musik bei sich. Große Mohnblumen und Päonien bliesen auf Erbsenschoten, daß sie schon einen ganz roten Kopf bekommen hatten. Die blauen Glockenblumen und die kleinen weißen Schneeglöckchen klingelten, gerade als ob sie Schellen trügen. Das war eine lustige Musik. Dann kamen noch viele andere Blumen, und sie tanzten allesamt, die blauen Veilchen und die roten Tausendschönchen, die Gänseblumen und Maiglöckchen. Und alle Blumen küßten einander, das war ein allerliebster Anblick!
Zuletzt sagten die Blumen einander gute Nacht, und auch die kleine Ida schlich sich in ihr Bett, wo sie träumte von allem, was sie gesehen hatte.
Als sie am nächsten Morgen aufstand, ging sie geschwind zu dem kleinen Tisch hin, um zu sehen, ob die Blumen noch da waren. Sie zog die Gardinen vor dem kleinen Bett beiseite, ja, da lagen sie alle, aber sie waren ganz verwelkt, viel mehr als gestern. Sophie lag im Kasten, wo sie sie hingelegt hatte und sah sehr verschlafen aus.
"Weißt du noch, was du mir sagen solltest?" sagte die kleine Ida, aber Sophie sah ganz dumm aus und sagte kein einziges Wort. "Das ist nicht schön von dir," sagte Ida, "und sie haben doch alle mit dir getanzt." Dann nahm sie eine kleine Pappschachtel, worauf niedliche Vögel gemalt waren, machte sie auf und legte die toten Blumen hinein. "Das soll Euer hübscher Sarg sein," sagte sie, "und wenn nachher die norwegischen Vettern kommen, dann sollen sie bei Eurem Begräbnis draußen im Garten dabei sein, und im Sommer könnt Ihr wieder aus der Erde herauskommen und noch viel schöner werden!"
Die norwegischen Vettern waren zwei frische Jungen. Sie hießen Jonas und Adolf. Ihr Vater hatte ihnen zwei neue Flitzbogen geschenkt, und die hatten sie mitgebracht, um sie Ida zu zeigen. Sie erzählte ihnen von den armen Blumen, die nun tot waren, und dann durften sie sie begraben. Beide Knaben gingen voran, die Flitzbogen geschultert, und die kleine Ida folgte mit den toten Blumen in der hübschen Schachtel. Draußen im Garten wurde ein kleines Grab gegraben. Ida küßte erst die Blumen, setzte sie dann mit der Schachtel in die Erde, und Adolf und Jonas schossen mit den Flitzbogen über das Grab, denn sie hatten keine Gewehre oder Kanonen.
outes les feuilles pendent! Pourquoi? demanda-t-elle à l'étudiant assis sur le sofa.
Elle l'aimait beaucoup, l'étudiant, il savait les plus délicieuses histoires et découpait des images si amusantes: des cœurs avec des petites dames au milieu qui dansaient; des fleurs et de grands châteaux dont on pouvait ouvrir les portes, c'était un étudiant plein d'entrain.
- Eh bien! sais-tu ce qu'elles ont? dit l'étudiant. Elles sont allées au bal cette nuit, c'est pourquoi elles sont fatiguées.
- Mais les fleurs ne savent pas danser! dit la petite Ida.
- Si, quand vient la nuit et que nous autres nous dormons, elles sautent joyeusement de tous les côtés. Elles font un bal presque tous les soirs.
- Est-ce que les enfants ne peuvent pas y aller?
- Si, dit l'étudiant. Les enfants de fleurs, les petites anthémis et les petits muguets.
- Où dansent les plus jolies fleurs? demanda la petite Ida.
- N'es-tu pas allée souvent devant le grand château que le roi habite l'été, où il y a un parc délicieux tout plein de fleurs? Tu as vu les cygnes qui nagent vers toi quand tu leur donnes des miettes de pain, c'est là qu'il y a un vrai bal, je t'assure!
- J'ai été dans le parc hier avec maman, dit Ida, mais toutes les feuilles étaient tombées des arbres et il n'y avait pas une seule fleur! Où sont-elles donc? L'été, j'en avais vu des quantités.
- Elles sont à l'intérieur du château, dit l'étudiant. Dès que le roi et les gens de la cour s'installent à la ville, les fleurs montent du parc au château et elles sont d'une gaieté folle.
- Mais, demanda Ida, est-ce que personne ne punit les fleurs parce qu'elles dansent au château du roi?
- Personne ne s'en doute. Parfois, la nuit, le vieux gardien fait sa ronde. Il a un grand trousseau de clés. Dès que les fleurs entendent leur cliquetis, elles restent tout à fait tranquilles, cachées derrière les grands rideaux et elles passent un peu la tête seulement. "Je sens qu'il y a des fleurs ici," dit le vieux gardien, mais il ne peut les voir.
- Que c'est amusant! dit la petite Ida en battant des mains, est-ce que je ne pourrai pas non plus les voir?
- Si, souviens-toi lorsque tu iras là-bas de jeter un coup d'œil à travers la fenêtre, tu les verras bien. Je l'ai fait aujourd'hui, il y avait une grande jonquille jaune étendue sur le divan, elle croyait être une dame d'honneur!
- Est-ce que les fleurs du jardin botanique peuvent aussi aller là-bas?
- Oui, bien sûr, car si elles veulent, elles peuvent voler. N'as-tu pas vu les beaux papillons rouges, jaunes et blancs, ils ont presque l'air de fleurs, ils l'ont été du reste. Ils se sont arrachés de leur tige et ont sauté très haut en l'air en battant de leurs feuilles comme si c'étaient des ailes et ils se sont envolés. Et comme ils se conduisaient fort bien, ils ont obtenu le droit de voler aussi dans la journée, de ne pas rentrer chez eux pour s'asseoir immobiles sur leur tige. Les pétales, à la fin, sont devenus de vraies ailes.
- Il se peut du reste que les fleurs du jardin botanique n'aient jamais été au château du roi, ni même qu'elles sachent combien les fêtes y sont gaies.
- Et je vais te dire quelque chose qui étonnerait bien le professeur de botanique qui habite à côté (tu le connais). Quand tu iras dans son jardin, tu raconteras à une des fleurs qu'il y a grand bal au château la nuit, elle le répétera à toutes les autres et elles s'envoleront. Si le professeur descend ensuite dans son jardin, il ne trouvera plus une fleur et il ne pourra comprendre ce qu'elles sont devenues!
- Mais comment une fleur peut-elle le dire aux autres fleurs? Elles ne savent pas parler.
- Evidemment, dit l'étudiant, mais elles font de la pantomime! N'as-tu pas remarqué quand le vent souffle un peu comme les fleurs inclinent la tête et agitent leurs feuilles vertes? C'est aussi expressif que si elles parlaient.
- Est-ce que le professeur comprend la pantomime? demanda Ida.
- Bien sûr. Un matin, comme il descendait dans son jardin, il vit une ortie qui faisait de la pantomime avec ses feuilles à un ravissant œillet rouge. Elle disait: « Tu es si joli, et je t'aime tant!» Mais le professeur n'aime pas cela du tout, il donna aussitôt une grande tape à l'ortie sur les feuilles qui sont ses doigts, mais ça l'a terriblement brûlé et depuis il n'ose plus jamais toucher à l'ortie.
- C'est amusant, dit la petite Ida en riant.
- Comment peut-on raconter de telles balivernes, dit le conseiller de chancellerie venu en visite et qui était assis sur le sofa. Il n'aimait pas du tout l'étudiant et grognait tout le temps quand il le voyait découper des images si amusantes: un homme pendu à une potence et tenant un cœur à la main, car il avait volé bien des cœurs.
Le conseiller n'appréciait pas du tout cela et il disait comme maintenant: «Comment peut-on mettre des balivernes pareilles dans la tête d'un enfant? Quelles inventions stupides!»
Mais la petite Ida trouvait très amusant ce que l'étudiant racontait et elle y pensait beaucoup.
La tête des fleurs pendait parce qu'elles étaient fatiguées d'avoir dansé toute la nuit, elles étaient certainement malades. Elle les apporta près de ses autres jouets étalés sur une jolie table, dont le tiroir était plein de trésors. Dans le petit lit était couchée sa poupée Sophie qui dormait, mais Ida lui dit: « Il faut absolument te lever, Sophie, et te contenter du tiroir pour cette nuit; ces pauvres fleurs sont malades, et si elles couchent dans ton lit, peut-être qu'elles guériront! » Elle fit lever la poupée qui avait un air revêche et ne dit pas un mot, elle était fâchée de prêter son lit.
Ida coucha les fleurs dans le lit de poupée, tira la petite couverture sur elles jusqu'en haut et leur dit de rester bien sagement tranquilles, qu'elle allait leur faire du thé afin qu'elles guérissent et puissent se lever le lendemain. Elle tira les rideaux autour du petit lit pour que le soleil ne leur vînt pas dans les yeux.
Toute la soirée, elle ne put s'empêcher de penser à ce que l'étudiant lui avait raconté et quand vint l'heure d'aller elle-même au lit, elle courut d'abord derrière les rideaux des fenêtres dans l'embrasure desquelles se trouvaient, sur une planche, les ravissantes fleurs de sa mère, des jacinthes et des tulipes, et elle murmura tout bas: «Je sais bien que vous devez aller au bal! »
Les fleurs firent semblant de ne rien entendre.
La petite Ida savait pourtant ce qu'elle savait ...
Lorsqu'elle fut dans son lit, elle resta longtemps à penser. Comme ce serait plaisant de voir danser ces jolies fleurs là-bas, dans le château du roi.
- Est-ce que vraiment mes fleurs y sont allées?
Là-dessus, elle s'endormit.
Elle se réveilla au milieu de la nuit; elle avait rêvé de fleurs et de l'étudiant que le conseiller grondait et accusait de lui mettre des idées stupides et folles dans la tête.
Le silence était complet dans la chambre d'Ida, la veilleuse brûlait sur la table, son père et sa mère dormaient.
«Mes fleurs sont-elles encore couchées dans le lit de Sophie? se dit-elle. Elle se souleva un peu et jeta un coup d'œil vers la porte entrebâillée. Elle tendit l'oreille et il lui sembla entendre que l'on jouait du piano dans la pièce à côté, mais tout doucement. Jamais elle n'avait entendu une musique aussi délicate.
- Toutes les fleurs doivent danser maintenant! dit-elle. Mon Dieu! que je voudrais les voir! Mais elle n'osait se lever.
«Si seulement elles voulaient entrer ici », se dit-elle.
Mais les fleurs ne venaient pas et la musique continuait à jouer, si légèrement. A la fin, elle n'y tint plus, c'était trop délicieux, elle se glissa hors de son petit lit et alla tout doucement jusqu'à la porte jeter un coup d'œil.
Il n'y avait pas du tout de veilleuse dans cette pièce, mais il y faisait tout à fait clair, la lune brillait à travers la fenêtre et éclairait juste le milieu du parquet. Toutes les jacinthes et les tulipes se tenaient debout en deux rangs, il n'y en avait plus du tout dans l'embrasure de la fenêtre où ne restaient que les pots vides. Sur le parquet, les fleurs dansaient gracieusement.
Un grand lis rouge était assis au piano. Ida était sûre de l'avoir vu cet été car elle se rappelait que l'étudiant avait dit: « Oh! comme il ressemble à Mademoiselle Line! » et tout le monde s'était moqué de lui. Maintenant Ida trouvait que la longue fleur ressemblait vraiment à cette demoiselle, et elle jouait tout à fait de la même façon qu'elle.
Puis elle vit un grand crocus bleu sauter juste au milieu de la table où se trouvaient les jouets. Il alla droit vers le lit des poupées et en tira les rideaux. Les fleurs malades y étaient couchées mais elles se levèrent immédiatement et firent signe aux autres en bas qu'elles aussi voulaient danser.
Ida eut l'impression que quelque chose était tombé de la table. Elle regarda de ce côté et vit que c'était la verge de la Mi-Carême qui avait sauté par terre. Ne croyait-elle pas être aussi une fleur?
Il était très joli, après tout, ce martinet. A son sommet était une petite poupée de cire qui avait sur la tête un large chapeau.
La verge de la Mi-Carême sauta sur ses trois jambes de bois rouge, en plein milieu des fleurs. Elle se mit à taper très fort des pieds car elle dansait la mazurka, et cette danse-là, les autres fleurs ne la connaissaient pas.
Tout à coup, la poupée de cire du petit fouet de la Mi-Carême devint grande longue, elle tourbillonna autour des fleurs de papier et cria très haut: « Peut-on mettre des bêtises pareilles dans la tête d'un enfant! Ce sont des inventions stupides! » Et alors, elle ressemblait exactement au conseiller de la chancellerie, avec son large chapeau, elle aussi était jaune et aussi grognon. Les fleurs en papier lui donnèrent des coups sur ses maigres jambes et elle se ratatina de nouveau et redevint une petite poupée de cire.
Le fouet de la Mi-Carême continuait à danser et le conseiller était obligé de danser avec. Il n'y avait rien à faire: il se faisait grand et long et tout d'un coup redevenait la petite poupée de cire jaune au grand chapeau noir.
Les fleurs prièrent alors le martinet de s'arrêter, surtout celles qui avaient couché dans le lit de poupée, et cette danse cessa.
Mais voilà qu'on entendit des coups violents frappés à l'intérieur du tiroir où gisait Sophie, la poupée d'Ida, au milieu de tant d'autres jouets. Le casse-noix courut jusqu'au bord de la table, s'allongea de tout son long sur le ventre et réussit à tirer un petit peu le tiroir. Alors Sophie se leva et regarda autour d'elle d'un air étonné.
- Il y a donc bal ici, dit-elle. Pourquoi ne me l'a-t-on pas dit?
- Veux-tu danser avec moi? dit le casse-noix.
- Ah! bien oui! tu serais un beau danseur!
Et elle lui tourna le dos. Elle s'assit sur le tiroir et se dit que l'une des fleurs viendrait l'inviter, mais il n'en fut rien: alors elle toussa, hm, hm, hm, mais personne ne vint.
Comme aucune des fleurs n'avait l'air de voir Sophie, elle se laissa tomber du tiroir sur le parquet dans un grand bruit. Toutes les fleurs accoururent pour l'entourer et lui demander si elle ne s'était pas fait mal, et elles étaient toutes si aimables avec elle, surtout celles qui avaient couché dans son lit.
Elle ne s'était pas du tout fait mal, affirmait-elle, et les fleurs d'Ida la remercièrent pour le lit douillet. Tout le monde l'aimait et l'attirait juste au milieu du parquet, là où scintillait la lune, on dansait avec elle et toutes les fleurs faisaient cercle autour. Sophie était bien contente, elle les pria de conserver son lit.
Mais les fleurs répondirent:
- Nous te remercions mille fois, mais nous ne pouvons pas vivre si longtemps. Demain nous serons tout à fait mortes. Mais dis à la petite Ida qu'elle nous enterre dans le jardin, près de la tombe de son canari, alors nous refleurirons l'été prochain et nous serons encore plus belles.
- Non, ne mourez pas, dit Sophie en embrassant les fleurs.
Au même instant la porte de la salle s'ouvrit et une foule de jolies fleurs entrèrent en dansant. Ida ne comprenait pas d'où elles pouvaient venir, c'étaient sûrement toutes les fleurs du château du roi. En tête s'avançaient deux roses magnifiques portant de petites couronnes d'or: c'étaient un roi et une reine. Puis venaient les plus ravissantes giroflées et des œillets qui saluaient de tous côtés. Ils étaient accompagnés de musique: des coquelicots et des pivoines soufflaient dans des cosses de pois à en être cramoisies. Les campanules bleues et les petites nivéoles blanches sonnaient comme si elles avaient eu des clochettes. Venaient ensuite quantité d'autres fleurs, elles dansaient toutes ensemble, les violettes bleues et les pâquerettes rouges, les marguerites et les muguets. Et toutes s'embrassaient, c'était ravissant à voir.
A la fin, les fleurs se souhaitèrent bonne nuit, la petite Ida se glissa aussi dans son lit et elle rêva de tout ce qu'elle avait vu.
Quand elle se leva le lendemain matin, elle courut aussitôt à la table pour voir si les fleurs étaient encore là, et elle tira les rideaux du petit lit; oui, elles y étaient mais tout à fait fanées, beaucoup plus que la veille.
Sophie était couchée dans le tiroir, elle avait l'air d'avoir très sommeil.
- Te rappelles-tu ce que tu devais me dire? demanda Ida.
Sophie avait l'air stupide et ne répondit pas un mot.
- Tu n'es pas gentille, dit Ida et pourtant elles ont toutes dansé avec toi.
Elle prit une petite boîte en papier sur laquelle étaient dessinés de jolis oiseaux, l'ouvrit et y déposa les fleurs mortes.
- Ce sera votre cercueil, dit-elle, et quand mes cousins norvégiens viendront, ils assisteront à votre enterrement dans le jardin afin que l'été prochain vous re- poussiez encore plus belles.
Les cousins norvégiens étaient deux garçons pleins de santé s'appelant Jonas et Adolphe. Leur père leur avait fait cadeau de deux arcs, et ils les avaient apportés pour les montrer à Ida. Elle leur raconta l'histoire des pauvres fleurs qui étaient mortes et ils durent les enterrer.