Die roten Schuhe


De rode schoentjes


Es war einmal ein kleines Mädchen, gar fein und hübsch; aber es war arm und mußte im Sommer immer barfuß gehen, und im Winter mit großen Holzschuhen, so daß der kleine Spann ganz rot wurde; es war zum Erbarmen.
Mitten im Dorfe wohnte die alte Schuhmacherin; sie setzte sich hin und nähte, so gut sie es konnte, von alten roten Tuchlappen ein paar kleine Schuhe. Recht plump wurden sie ja, aber es war doch gut gemeint, denn das kleine Mädchen sollte sie haben. Das kleine Mädchen hieß Karen.
Just an dem Tage, als ihre Mutter begraben wurde, bekam sie die roten Schuhe und zog sie zum ersten Male an; sie waren ja freilich zum Trauern nicht recht geeignet, aber sie hatte keine anderen, und so ging sie mit nackten Beinchen darin hinter dem ärmlichen Sarge her.
Da kam gerade ein großer, altmodischer Wagen dahergefahren; darin saß eine stattliche alte Dame. Sie sah das kleine Mädchen an und hatte Mitleid mit ihm, und deshalb sagte sie zu dem Pfarrer: "Hört, gebt mir das kleine Mädchen, ich werde für sie sorgen und gut zu ihr sein!"
Karen glaubte, daß sie alles dies den roten Schuhen zu danken habe. Aber die alte Frau sagte, daß sie schauderhaft seien, und dann wurden sie verbrannt. Karen selbst wurde reinlich und nett gekleidet; sie mußte Lesen und Nähen lernen, und die Leute sagten, sie sei niedlich; aber der Spiegel sagte: "Du bist weit mehr als niedlich, Du bist schön."
Da reiste einmal die Königin durch das Land, und sie hatte ihre kleine Tochter bei sich, die eine Prinzessin war. Das Volk strömte zum Schlosse und Karen war auch dabei. Die kleine Prinzessin stand in feinen weißen Kleidern in einem Fenster und ließ sich bewundern. Sie hatte weder Schleppe noch Goldkrone, aber prächtige rote Saffianschuhe. Die waren freilich weit hübscher als die, welche die alte Schuhmacherin für die kleine Karen genäht hatte. Nichts in der Welt war doch solchen roten Schuhen vergleichbar!
Nun war Karen so alt, daß sie eingesegnet werden sollte. Sie bekam neue Kleider und sollte auch neue Schuhe haben. Der reiche Schuhmacher in der Stadt nahm Maß an ihrem kleinen Fuß. Das geschah in seinem Laden, wo große Glasschränke mit niedlichen Schuhen und blanken Stiefeln standen. Das sah gar hübsch aus, aber die alte Dame konnte nicht gut sehen und hatte daher auch keine Freude daran. Mitten zwischen den Schuhen standen ein paar rote, ganz wie die, welche die Prinzessin getragen hatte. Wie schön sie waren! Der Schuhmacher sagte auch, daß sie für ein Grafenkind genäht worden seien, aber sie hätten nicht gepaßt.
"Das ist wohl Glanzleder" sagte die alte Dame, "sie glänzen so."
"Ja, sie glänzen!" sagte Karen, und sie paßten gerade und wurden gekauft. Aber die alte Dame wußte nichts davon, daß sie rot waren, denn sie hätte Karen niemals erlaubt, in roten Schuhen zur Einsegnung zu gehen, aber das geschah nun also.
Alle Menschen sahen auf ihre Füße, und als sie durch die Kirche und zur Chortür hinein schritt, kam es ihr vor, als ob selbst die alten Bilder auf den Grabsteinen, die Steinbilder der Pfarrer und Pfarreresfrauen mit steifen Kragen und langen schwarzen Kleidern, die Augen auf ihre roten Schuhe hefteten, und nur an diese dachte sie, als der Pfarrer seine Hand auf ihr Haupt legte und von der heiligen Taufe sprach und von dem Bunde mit Gott, und daß sie nun eine erwachsene Christin sein sollte. Und die Orgel spielte so feierlich, die hellen Kinderstimmen sangen und der alte Kantor sang, aber Karen dachte nur an die roten Schuhe.
Am Nachmittag hörte die alte Dame von allen Leuten, daß die Schuhe rot gewesen wären, und sie sagte das wäre recht häßlich und unschicklich, und Karen müsse von jetzt ab stets mit schwarzen Schuhen zur Kirche gehen, selbst wenn sie alt wären.
Am nächsten Sonntag war Abendmahl, und Karen sah die schwarzen Schuhe an, dann die roten, – und dann sah sie die roten wieder an und zog sie an.
Es war herrlicher Sonnenschein; Karen und die alte Dame gingen einen Weg durch das Kornfeld; da stäubte es ein wenig.
An der Kirchentür stand ein alter Soldat mit einem Krückstock und einem gewaltig langen Barte, der war mehr rot als weiß, er war sogar fuchsrot. Er verbeugte sich tief bis zur Erde und fragte die alte Dame, ob er ihre Schuhe abstäuben dürfe. Und Karen streckte ihren kleinen Fuß auch aus. "Sieh, was für hübsche Tanzschuhe" sagte der Soldat, "sitzt fest, wenn Ihr tanzt." Und dann schlug er mit der Hand auf die Sohlen.
Die alte Dame gab dem Soldaten einen Schilling, und dann ging sie mit Karen in die Kirche.
Alle Menschen drinnen blickten auf Karens rote Schuhe, und alle Bilder blickten darauf, und als Karen vor dem Altar kniete und den goldenen Kelch an ihre Lippen setzte, dachte sie nur an die roten Schuhe. Es war ihr, als ob sie selbst in dem Kelche vor ihr schwämmen; und sie vergaß, den Choral mitzusingen und vergaß, ihr Vaterunser zu beten.
Nun gingen alle Leute aus der Kirche, und die alte Dame stieg in ihren Wagen. Karen hob den Fuß, um hinterher zu steigen; da sagte der alte Soldat, der dicht dabei stand: "Sieh, was für schöne Tanzschuhe." Und Karen konnte es nicht lassen, sie mußte ein paar Tanzschritte machen! Und als sie angefangen hatte, tanzten die Beine weiter; es war gerade, als hätten die Schuhe Macht über sie bekommen; sie tanzte um die Kirchenecke herum und konnte nicht wieder aufhören damit; der Kutscher mußte hinterher laufen und sie festhalten. Er hob sie in den Wagen; aber die Füße tanzten weiter, so daß sie die gute alte Dame heftig trat.
Endlich zogen sie ihr die Schuhe ab, und die Beine kamen zur Ruhe.
Daheim wurden die Schuhe in den Schrank gesetzt, aber Karen konnte sich nicht enthalten, sie immer von neuem anzusehen.
Nun wurde die alte Frau krank, und es hieß, daß sie nicht mehr lange zu leben hätte. Sie sollte sorgsam gepflegt und gewartet werden, und niemand stand ihr ja näher als Karen. Aber in der Stadt war ein großer Ball und Karen war auch dazu eingeladen. Sie schaute die alte Frau an, die ja doch nicht wieder gesund wurde, sie schaute auf die roten Schuhe, und das schien ihr keine Sünde zu sein. – Da zog sie die roten Schuhe an – das konnte sie wohl auch ruhig tun! – aber dann ging sie auf den Ball und fing an zu tanzen.
Doch als sie nach rechts wollte, tanzten die Schuhe nach links, und als sie den Saal hinauf tanzen wollte, tanzten die Schuhe hinunter, die Treppe hinab, über den Hof durch das Tor aus der Stadt hinaus. Tanzen tat sie, und tanzen mußte sie, mitten in den finsteren Wald hinein.
Da leuchtete es zwischen den Bäumen oben, und sie glaubte, daß es der Mond wäre; denn es sah aus wie ein Gesicht. Es war jedoch der alte Soldat mit dem roten Barte. Er saß und nickte und sprach: "Sieh, was für hübsche Tanzschuhe."
Da erschrak sie und wollte die roten Schuhe fortwerfen; aber sie hingen fest. Sie riß ihre Strümpfe ab; aber die Schuhe waren an ihren Füßen festgewachsen. Und tanzen tat sie und tanzen mußte sie über Feld und Wiesen, in Regen und Sonnenschein, bei Tage und bei Nacht; aber in der Nacht war es zum Entsetzen.
Sie tanzte zum offenen Kirchhofe hinein, aber die Toten dort tanzten nicht; sie hatten weit Besseres zu tun als zu tanzen. Sie wollte auf dem Grabe eines Armen niedersitzen, wo bitteres Farnkraut grünte, aber für sie gab es weder Rast noch Ruhe. Und als sie auf die offene Kirchentür zutanzte, sah sie dort einen Engel in langen weißen Kleidern; seine Schwingen reichten von seinen Schultern bis zur Erde nieder. Sein Gesicht war strenge und ernst, und in der Hand hielt er ein Schwert, breit und leuchtend:
"Tanzen sollst Du" sagte er, "tanzen auf Deinen roten Schuhen, bist Du bleich und kalt bist, bis Deine Haut über dem Gerippe zusammengeschrumpft ist. Tanzen sollst Du von Tür zu Tür, und wo stolze, eitle Kinder wohnen, sollst Du anpochen, daß sie Dich hören und fürchten! Tanzen sollst Du, tanzen" - "Gnade" rief Karen. Aber sie hörte nicht mehr, was der Engel antwortete, denn die Schuhe trugen sie durch die Pforte auf das Feld hinaus, über Weg und über Steg, und immer mußte sie tanzen.
Eines Morgens tanzte sie an einer Tür vorbei, die ihr wohlbekannt war. Drinnen ertönten Totenpsalmen; ein Sarg wurde herausgetragen, der mit Blumen geschmückt war. Da wußte sie, daß die alte Frau tot war, und es kam ihr zum Bewußtsein, daß sie nun von allen verlassen war, und Gottes Engel hatte sie verflucht.
Tanzen tat sie und tanzen mußte sie, tanzen in der dunkeln Nacht. Die Schuhe trugen sie dahin über Dorn und Steine, und sie riß sich blutig. Sie tanzte über die Heide hin bis zu einem kleinen, einsamen Hause. Hier, wußte sie, wohnte der Scharfrichter, und sie pochte mit dem Finger an die die Scheibe und sagte:
"Komm heraus – Komm heraus – Ich kann nicht hineinkommen, denn ich tanze."
Und der Scharfrichter sagte: "Du weißt wohl nicht, wer ich bin? Ich schlage bösen Menschen das Haupt ab, und ich fühle, daß mein Beil klirrt!"
"Schlag mir nicht das Haupt ab" sagte Karen, "denn dann kann ich nicht meine Sünde bereuen! Aber haue meine Füße mit den roten Schuhen ab."
Nun bekannte sie ihre ganze Sünde, und der Scharfrichter hieb ihr die Füße mit den roten Schuhen ab: aber die Schuhe tanzten mit den kleinen Füßchen über das Feld in den tiefen Wald hinein.
Und er schnitzte ihr Holzbeine und Krücken, lehrte sie die Psalmen, die die armen Sünder singen, und sie küßte die Hand, die die Axt geführt hatte, und ging von dannen über die Heide.
"Nun habe ich genug um die roten Schuhe gelitten" sagte sie, "nun will ich in die Kirche gehen, damit es auch gesehen wird." Und sie ging, so schnell sie es mit den Holzfüßen konnte, auf die Kirchentür zu. Als sie aber dorthin kam, tanzten die roten Schuhe vor ihr her, und sie entsetzte sich und kehrte um.
Die ganze Woche hindurch war sie betrübt und weinte viele bittere Tränen. Als es aber Sonntag wurde, sagte sie: "So, nun habe ich genug gelitten und gestritten. Ich glaube wohl, daß ich ebenso gut bin wie viele von denen, die in der Kirche sitzen und prahlen!" Und dann machte sie sich mutig auf. Doch kam sie nicht weiter als bis zur Pforte; da sah sie die roten Schuhe vor sich hertanzen, und sie entsetzte sich sehr, kehrte wieder um und bereute ihre Sünde von ganzem Herzen.
Dann ging sie zum Pfarrhause und bat, ob sie dort Dienst nehmen dürfe; sie wolle fleißig sein und alles tun, was sie könne; auf Lohn sehe sie nicht, wenn sie nur ein Dach übers Haupt bekäme und bei guten Menschen wäre. Und die Pfarrersfrau hatte Mitleid mit ihr und nahm sie in Dienst. Und sie war fleißig und nachdenklich. Stille saß sie und hörte zu, wenn am Abend der Pfarrer laut aus der Bibel vorlas. All die Kleinen liebten sie sehr; aber wenn sie von Putz und Staat sprachen und daß es herrlich sein müsse, eine Königin zu sein, schüttelte sie mit dem Kopfe.
Am nächsten Sonntag gingen alle zur Kirche, und sie fragten sie, ob sie mitwolle, aber sie sah betrübt mit Tränen in den Augen auf ihre Krücken herab, und so gingen die anderen ohne sie fort, um Gottes Wort zu hören; sie aber ging allein in ihre kleine Kammer. Die war nicht größer, als daß ein Bett und ein Stuhl darin stehen konnte, und hier setzte sie sich mit ihrem Gesangbuche hin. Und als sie mit frommem Sinn darin las, trug der Wind die Orgeltöne aus der Kirche zu ihr herüber, und sie erhob unter Tränen ihr Antlitz und sagte: "O Gott, hilf mir."
Da schien die Sonne so hell, und gerade vor ihr stand Gottes Engel in den weißen Kleidern, er, den sie in der Nacht in der Kirchentür gesehen hatte. Aber er hielt nicht mehr das scharfe Schwert, sondern einen herrlichen grünen Zweig, der voller Rosen war. Mit diesem berührte er die Decke, und sie hob sich empor, und wo er sie berührt hatte, leuchtete ein goldener Stern. Und er berührte die Wände, und sie weiteten sich. Nun sah sie die Orgel und hörte ihren Klang, und sie sah die alten Steinbilder von den Pfarrern und Pfarrersfrauen.
Die Gemeinde saß in den geschmückten Stühlen und sang aus dem Gesangbuch. – Die Kirche war selbst zu dem armen Mädchen in die kleine, enge Kammer gekommen, oder war sie etwa in die Kirche gekommen? Sie saß im Stuhl bei den anderen aus dem Pfarrhause, und als der Psalm zuende gesungen war, blickten sie auf und nickten ihr zu und sagten: "Das war recht, daß Du kamst, Karen."
"Es war Gnade" sagte sie.
Und die Orgel klang, und die Kinderstimmen im Chor ertönten sanft und lieblich! Der klare Sonnenschein strömte warm durch die Fenster in den Kirchenstuhl, wo Karen saß; ihr Herz war so voll Sonnenschein, Frieden und Freude, daß es brach. Ihre Seele flog mit dem Sonnenschein auf zu Gott, und dort war niemand, der nach den roten Schuhen fragte.
Er was eens een klein meisje, zo fijn en zo lief, maar 's zomers liep ze altijd op blote voeten want ze was arm, en 's winters op grote klompen, zodat haar wreef helemaal rood werd, en dat stond verschrikkelijk.
Midden in het dorp woonde vrouw Schoenmaker, zij maakte, zo goed ze kon, van oude, rode lappen een paar schoentjes, wel heel stuntelig, maar het was goed gemeend, en die waren voor het kleine meisje. Dat meisje heette Karen.
Juist op de dag dat haar moeder werd begraven kreeg zij de rode schoentjes en had zij ze voor de eerste maal aan; dat was wel een wonderlijke manier van rouwdragen, maar ze had nu eenmaal geen andere, en zo liep ze daar met haar blote benen in de schoentjes, achter de armzalige kist.
Toen kwam daar, op dat ogenblik, een groot, oud rijtuig aan en daarin zat een statige, oude dame; ze keek naar het kleine meisje en had medelijden met haar en toen zei ze tot de dominee: "Geef mij dat kleine meisje, ik zal goed voor haar zijn!"
Karen dacht dat dit allemaal om de rode schoentjes was, maar de oude dame zei dat ze afschuwelijk waren, en ze werden verbrand. Karen zelf kreeg keurige, schone kleren aan en moest leren lezen en naaien, en de mensen zeiden dat ze lief was, maar de spiegel zei: "Je bent véél meer dan lief, je bent mooi, héél mooi!"
Op een keer reisde de koningin door het land en ze had haar dochtertje bij zich, dat was een prinses. De mensen stroomden samen voor het slot en daar was Karen ook bij; de kleine prinses stond, keurig in het wit gekleed, voor een der vensters en liet zich bekijken: ze had geen sleep en geen kroon, maar zij had prachtige, rode saffiaanleren schoentjes aan; dat waren heel wat nettere schoentjes dan die vrouw Schoenmaker voor kleine Karen had genaaid. Niets ter wereld is zó mooi als rode schoentjes!
Nu was Karen op de leeftijd gekomen om aangenomen te worden; ze kreeg nieuwe kleren, en nieuwe schoenen moest ze óók hebben. De rijke schoenmaker in de stad nam de maat van haar voetje, bij zich thuis in zijn eigen werkplaats; daar stonden grote, glazen kasten met mooie schoentjes en glanzende laarzen. Dat was een prachtig gezicht, maar de oude dame kon niet goed meer zien en daarom had ze er weinig aan; tussen de andere schoentjes stond een paar rode, precies zoals de prinses ze had gedragen: wat waren die mooi! De schoenmaker zei dan ook dat ze eigenlijk voor een gravenkind waren maar ze hadden niet gepast.
"Dat zijn zeker lakschoentjes!" zei de oude dame, "ze glanzen zó!"
"Ja, ze glanzen!" zei Karen; en ze pasten precies en ze werden gekocht; maar de oude dame wist niet dat ze rood waren, want dan zou ze Karen nooit hebben toegestaan met rode schoentjes aangenomen te worden, en dat gebeurde nu.
Iedereen keek naar haar voetjes, en toen ze door de kerk naar het koorhek ging leek het haar of zelfs de oude schilderijen boven de graven, de portretten van dominees en domineesvrouwen met stijve kragen en lange, zwarte kleren, hun ogen op haar schoentjes gevestigd hielden. En alleen aan die schoentjes dacht zij toen de dominee haar de hand op het hoofd legde en haar van de heilige doop vertelde, van haar verbond met God, en dat zij nu een groot mens zou worden in Christus' gemeente! En het orgel speelde plechtig, de mooie kinderstemmen zongen en de oude voorzanger zong, maar Karen dacht alleen maar aan haar rode schoentjes.
's Middags kreeg de oude dame van alle mensen te horen dat de schoentjes rood waren geweest, en zij zei dat dit lelijk was en dat zo iets niet paste; Karen moest voortaan, wanneer zij naar de kerk ging, altijd zwarte schoentjes dragen, zelfs al waren ze oud.
De volgende zondag was er communie, en Karen keek naar de zwarte schoentjes en ze keek naar de rode - en toen keek ze wéér naar de rode en ze deed de rode aan.
Het was verrukkelijk, zonnig weer; Karen en de oude dame wandelden over het pad door de korenvelden; de weg was daar wat mul.
Bij de deur van de kerk stond een oude soldaat met een kruk; hij had een wonderlijk lange baard die meer rood dan wit was, want hij was eigenlijk rood; hij boog diep en vroeg de oude dame of hij haar schoenen mocht afstoffen. Ook Karen strekte haar voetjes uit. "Kijk eens wat een fijne dansschoentjes!" zei de soldaat. "Blijf stevig zitten wanneer jullie dansen!" en toen sloeg hij met zijn hand op de zolen.
De oude dame gaf de soldaat een stuiver en toen ging ze met Karen de kerk in.
En alle mensen daarbinnen keken naar Karens rode schoentjes en alle schilderijen keken ernaar, en toen Karen voor het altaar knielde en de gouden kelk aan haar mond zette dacht zij alleen maar aan de rode schoentjes en het was alsof ze in de kelk rondzwommen: zij vergat haar gezang te zingen, zij vergat haar Onzevader te bidden.
Toen gingen alle mensen de kerk uit, en de oude dame stapte in haar rijtuig. Karen tilde haar voetje op om óók in te stappen, en toen zei de oude soldaat die vlak bij stond: "Kijk eens, wat een fijne dansschoentjes!" Karen kón het niet laten, ze móést een paar danspassen maken, en toen ze eenmaal was begonnen bleven haar benen dóórdansen, het was alsof de schoentjes macht over haar gekregen hadden. Ze danste de hoek van de kerk om, ze kon het niet laten, de koetsier moest achter haar aan lopen om haar te pakken te krijgen en tilde haar in het rijtuig; maar de voetjes bleven dóórdansen, zodat ze de goede oude dame gruwelijk trapte. Eindelijk kregen ze de schoentjes uit en kwamen de benen tot rust.
Thuis werden de schoentjes in een kast gezet, maar Karen kon het niet laten ernaar te kijken.
De oude dame lag nu ziek te bed en men zei dat ze niet lang meer te leven had! Zij moest verpleegd worden en niemand kwam daar meer voor in aanmerking dan Karen.
Maar in de stad was er een groot bal, Karen had een uitnodiging gekregen; zij keek naar de oude dame die toch niet lang meer te leven had, ze keek naar de rode schoentjes, en ze vond daar niets verkeerds in - ze deed de rode schoentjes aan, dat mocht toch ook wel - maar toen ging ze naar het bal en begon te dansen.
Maar als zij naar rechts wilde dansten de schoentjes naar links, en toen zij vooruit wilde dansten de schoentjes achteruit, naar beneden de trap af, de straat door en door de stadspoort naar buiten. Dansen dééd ze en dansen móést ze, tot helemaal in het donkere bos.
Daar scheen iets tussen de bomen, ze dacht dat het de maan was, want het was een gezicht, maar het was de oude soldaat met zijn rode baard, hij zat daar te knikken en zei: "Kijk eens wat een verrukkelijke dansschoentjes!"
Toen werd ze bang en ze wilde de rode schoentjes weggooien, maar ze bleven vastzitten; ze stroopte haar kousen af, maar de schoentjes waren vastgegroeid aan haar voeten. En dansen dééd ze en dansen móést ze, over veld en wei, in regen en zonneschijn, 's nachts en overdag; maar het afschuwelijkst was het 's nachts.
Ze danste het kerkhof op, maar de doden daar dansten niet, die hadden heel wat beters te doen dan dansen. Zij wilde gaan zitten op het graf van de armen waar het bittere wormkruid groeit, maar er was voor haar geen rust; en toen ze al dansend bij de open kerkdeur was gekomen zag ze daar een engel in een lang, wit gewaad, met vleugels die van zijn schouders tot de aarde reikten, zijn gezicht stond streng en ernstig en in de hand hield hij een zwaard, breed en schitterend.
"Dansen moet je!" zei hij, "dansen op je rode schoentjes, tot je bleek en koud bent! Tot je vel verdroogt als dat van een geraamte! Dansen zul je van deur tot deur, en waar er hoogmoedige ijdele kinderen wonen zal je op de deur kloppen, dat ze je horen en bang voor je worden! Dansen zal je, dansen ...!"
"Genade!" riep Karen. Maar ze hoorde niet wat de engel antwoordde, want de schoentjes droegen haar door het hek, naar buiten over het veld, over de weg en over de paden, en altijd door moest ze dansen.
Op een morgen danste ze langs een deur die ze goed kende; binnen klonk gezang, ze droegen een kist naar buiten die met bloemen was versierd. Toen wist ze dat de oude dame gestorven was, en ze meende dat ze nu door allen was verlaten en door Gods engel vervloekt.
Dansen dééd ze en dansen móést ze, dansen in de duistere nacht. De schoenen droegen haar mee over stekels en stronken en haar huid scheurde tot bloedens toe open; ze danste over de heide naar een klein, eenzaam huisje. Hier, wist ze, woonde de beul, en zij tikte met haar vinger op de ruit en zei: "Kom naar buiten! Kom naar buiten! Ik kan niet binnenkomen want ik dans!"
En de beul zei: "Je weet zeker niet wie ik ben? Ik houw slechte mensen 't hoofd af, en ik kan merken dat mijn bijl trilt!"
"Houw mijn hoofd niet af!" zei Karen, "want dan kan ik niet over mijn zonden treuren! Houw mijn voeten af met de rode schoentjes!"
En toen biechtte zij haar zonde en de beul hieuw haar voeten af met de rode schoentjes; maar de schoentjes dansten met de voetjes verder over het veld het duistere bos in. En toen sneed hij houten voeten en krukken voor haar, hij leerde haar een gezang dat zondaren altijd zingen, en zij kuste de hand die gehouwen had en ging weg over de heide.
"Nu heb ik genoeg geleden om die rode schoentjes!" zei ze. "Nu ga ik naar de kerk dat ze me zien!" en ze spoedde zich naar de kerkdeur, maar daar dansten de rode schoentjes al voor haar uit en verschrikt keerde ze om.
De hele week door was ze bedroefd en ze huilde vele bittere tranen, maar toen het zondag werd zei ze: "Nu heb ik toch genoeg geleden en gestreden! Nu geloof ik wel dat ik net zo goed ben als menigeen, die trots in de kerk zit!" Nauwelijks was zij vol moed op weg gegaan of daar zag ze bij het hek gekomen, de rode schoentjes weer voor zich uit dansen en weer keerde ze verschrikt om en was diep bedroefd over haar zonden.
Toen ging ze naar de pastorie en ze vroeg of ze daar in dienst mocht komen, zij zou hard werken en alles doen wat zij kon. Op loon lette ze niet, zij wilde alleen maar een dak boven het hoofd en bij goede mensen zijn. En de domineesvrouw had medelijden en nam haar in dienst. En ze werkte hard. Ze zat stil te luisteren wanneer de dominee 's avonds hardop uit de bijbel las. Alle kleintjes hielden van haar, maar wanneer ze over mooie kleren praatten, en over eruitzien als een koningin, dan schudde ze het hoofd.
De volgende zondag gingen ze allemaal naar de kerk en ze vroegen haar of ze mee wilde, maar ze keek met betraande ogen naar haar krukken, en toen gingen de anderen op weg om Gods woord te horen. Maar zij ging alleen naar haar kamertje: het was niet groter dan dat er een bed en een stoel konden staan, en daar ging ze zitten met haar gezangboek. En terwijl ze met vrome aandacht las droeg de wind de tonen van het orgel naar haar toe, en zij hief haar betraand gezicht en zei: "O God, help mij!"
Toen scheen de zon ineens helder, en vóór haar stond de engel in het witte gewaad, die ze die nacht in de kerkdeur had gezien. Maar nu hield hij niet meer een scherp zwaard in de hand, maar een mooi-groene tak met rozen, en hij raakte met die tak de zoldering aan, die zich plotseling hoog verhief; en waar hij de zoldering raakte straalde een gouden ster, en hij raakte de muren aan die wijd uiteen gingen, en zij zag het orgel dat speelde, ze zag de oude schilderijen van dominees en domineesvrouwen, de gemeente zat in versierde stoelen en zong uit hun gezangboek.
Want de kerk was zelf tot het arme meisje gekomen in haar nauwe kamertje, óf zij was bij hen gekomen; zij zat in de bank bij de andere leden van de domineesfamilie, en toen ze hun gezang uit hadden en opkeken knikten ze en zeiden: "Dat was goed dat je kwam, Karen!"
"Het was genade!" zei ze.
En het orgel speelde en de kinderstemmen in het koor klonken zo zuiver en zacht! De warme zonnestralen schenen helder door het venster in de bank waar Karen zat; haar hartje werd zo vol van zon en vrede en vreugde, dat het brak. En haar zieltje vloog op zonnestralen tot God, en daar was niemand die vroeg naar de rode schoentjes.