Wunderschön


¡Qué hermosa!


Der Bildhauer Alfred - du kennst ihn doch! Wir alle kennen ihn, er gewann die große goldene Medaille, bekam ein Reisestipendium ging nach Italien und kehrte wieder zurück in die Heimat; damals war er jung, das ist er zwar noch, aber doch immerhin zehn Jahre älter als zu jener Zeit.
Nach seiner Heimkehr besuche er eine von den kleinen Provinzstädten der Insel Seeland. Das ganze Städtchen wußte, wer der Fremde war; seinetwegen gab eine der reichsten Familien eine Gesellschaft, und dazu war alles, was etwas war oder etwas besaß, eingeladen; das war ein Ereignis, die Stadt wußte darum, ohne daß es ausgetrommelt worden war. Handwerkslehrlinge und Kinder kleiner Leute, ja, ein paar der kleinen Leute selber standen vor dem Hause und schauten zu den herabgelassenen beleuchtete Vorhängen hinauf; der Nachtwächter konnte sich einbilden, er selber gebe eine Gesellschaft, so viele Leute befanden sich auf der Straße, das schien ein wahres Vergnügen zu sein, und drinnen war auch das Vergnügen. Herr Aflred, der Bildhauer, war da. Er sprach, erzählte, und alle hörten ihm mit Freuden, ja mit einer Art Ehrfurcht zu, doch keiner in dem Maße wie die ältere Witwe eines Beamten; sie war allem gegenüber, was Herr Alfred sprach, ein unbeschriebenes Stückchen Löschpapier, das sofort das Gesprochene in sich einsog und nach mehr verlangte, sie war höchst empfänglich, unglaublich unwissend, ein weiblicher Kaspar Hauser.
"Rom möchte ich wohl sehen!" sagte sie, "das muß eine liebliche Stadt sein mit all den Fremden, die dort ankommen, beschreibe Sie uns doch Rom. Wie sieht die Stadt denn aus, wenn man zum Tor hineinkommt?"
"Ja, das ist nicht leicht zu beschreiben," sagte der junge Bildhauer. "Ein großer Platz, mitten auf dem Platz ein Obelisk, welcher tausend Jahre alt ist!"
"Ein Organist" rief die Frau, sie hatte das Wort Obelisk noch nie gehört; einige konnten sich des Lachens nicht erwehren, auch der Bildhauer nicht, allein das Lächeln, welches schon um seine Lippen spielte, glitt vorüber, verlor sich in Betrachtung, denn er gewahrte dicht neben der Frau ein paar große meerblaue Augen, diese gehörten der Tochter, von der sie gesprochen hatte, und wenn man eine solche Tochter hat, kann man nicht einfältig sein! Die Mutter war eine immer sprudelnde Fragenquelle, die Tochter die schöne Najade der Quelle, die immer nur zuhört. Wie war sie wunderschön! Sie war ein Gegenstand der Betrachtung für den Bildhauer, nicht aber der Sprache, und sie sprach auch nicht, wenigstens sehr wenig.
"Hat der Papst eine große Familie?" fragte die Frau. Und der junge Mann antwortete, als sei die Frage besser gestellt gewesen: "Nein, er ist nicht aus einer großen Familie." - "Das meine ich nicht," wandte die Frau ein; "ich meine, ob er Frau und Kinder hat?" - "Der Papst darf sich nicht vermählen," antwortete er. "Das gefällt mir nicht!" sagte die Frau. Sie hätte nun zwar klügere Fragen stellen können, aber wenn sie nicht gefragt und gesprochen hätte, wie sie es eben tat, ob dann wohl die Tochter sich so an ihre Schulter gelehnt und mit diesem fast rührenden Lächeln um sich geblickt hätte?
Und Herr Alfred sprach, sprach von der Farbenpracht Italiens, von den bläulichen Bergen, dem blauen Mittelmeer, dem blauen Himmel des Südens, einer Herrlichkeit und Schönheit, die man im hohen Norden nur von den blauen Augen der nordischen Jungfrau übertroffen finde. Und das war hier als Anspielung gemeint, aber die, welche diese Anspielung hätte verstehen sollten, tat, als habe sie sie nicht verstanden. und das war den wiederum wunderschön! "Italien!" seufzten einige, "Reisen!" seufzten andere. "Wunderschön! Wunderschön!"
Ja. wenn ich hunderttausend Taler in der Lotterie gewinne," sagte die Obersteuereinnehmerin, "dann reisen wir: Ich und meine Tochter, und Sie, Herr Alfred, Sie werden uns führen! Wir reisen alle drei und noch ein paar gute Freunde mit uns!" Und dabei nickte sie allen vergnüglich zu, ein jeder konnte sich einbilden: ich bin es, den sie mitnehmen will nach Italien. "Ja, nach Italien wollen wir! Aber wir wollen nicht dahin, wo Räuber sind, wir bleiben in Rom und auf den großen Landstraßen, wo man sicher ist."
Und die Tochter seufzte ganz unmerklich; wie viel kann nicht in einem kleinen Seufzer liegen oder in ihm hineingelegt werden! Der junge Mann legte viel hinein; die zwei blauen Augen, an diesem Abend ihm zu Ehren so hell, verbargen Schätze, Schätze des Geistes und des Herzens, reich wie alle Herrlichkeiten Roms, und als er die Gesellschaft verließ - ja, da war er ganz weg - weg in das Fräulein.
Das Haus der Frau Obersteuereinnehmerin wurde von allen Häusern dasjenige, welches Herr Alfred, der Bildhauer, am häufigsten besuchte; man sah ein, daß sein Besuch nicht der Mutter gelten konnte, auch wenn er und sie stets diejenigen waren, die das Wort führten, es konnte nur der Tochter wegen sein. Man nannte sie Kala, sie hieß Karen Malena, diese zwei Namen waren in den einen Namen Kala zusammengezogen worden; wunderschön sei sie, aber ein wenig träge, sagten einige; sie schlafe gewiß morgens etwas lange.
"Daran ist sie von Kindheit an gewöhnt," sagte die Mutter, "sie ist immer ein Venuskind gewesen, und die werden leicht müde. Sie liegt etwas lange, aber davon hat sie ihre klaren Augen!"
Welche Macht lag in diesen klaren Augen, diesen tiefblauen Fluten! Diesen stillen Gewässern mit dem tiefen Grund! So empfand es der junge Mann, er saß fest auf dem tiefen Grund. Er sprach und erzählte, und Mama frage stets gleich lebhaft, gleich ungeniert und flott, wie bei der ersten Begegnung. Es war eine Freude, Herrn Alfred erzählen zu hören; er erzählte von Neapel, von den Wanderungen auf den Vesuv und zeigte dabei bunte Bilder von mehreren Eruptionen. Und die Frau Obersteuereinnehmerin hatte früher nie davon gehört oder Zeit gehabt, sich die Sache zu überlegen.
"Gott bewahre!" rief sie, "Das ist ja ein feuerspeiender Berg! Kann denn niemand dabei zu Schaden kommen?" - "Ganze Städte sind zugrunde gegangen," antwortete er, "Pompeji, Herculaneum!" - "Aber die unglücklichen Menschen! Und das alles haben Sie selber gesehen?" - "Nein, von den Ausbrüchen, die hier auf den Bildern vorliegen, sah ich keinen; aber ich werde ihnen ein Bild von mir selber zeigen, die Eruption darstellend, die ich gesehen habe."
Er legte eine Bleistiftskizze auf den Tisch, und Mama, die in den Anblick der stark kolorierten Bilder vertieft war, sah die blasse Beistiftskizze an und rief voller Überraschung: "Sie haben ihn weiß speien sehen!?" Es wurde einen Augenblick schwarz in der Hochachtung des Herrn Alfred vor Mama, aber bald begriff er im Lichte Kalas, daß ihre Mutter keinen Farbensinn hatte, weiter war es nichts, sie hatte aber das Beste, das Schönste, sie hatte Kala.
Und Alfred verlobte sich mit Kala, das war ganz natürlich; und die Verlobung stand im Tageblatt des Städtchens. Mama ließ sich dreißig Exemplare davon holen und schnitt die Annoncen heraus und übersandte sie Freunden und Bekannten. Und die Verlobten waren glücklich und die Schwiegermama auch, sie war ja jetzt sozusagen mit Thorwaldsen verwandt.
"Sind Sie doch eine Fortsetzung von Thorwaldsen!" sagte sie zu Alfred. Und es schien Alfred, als habe die Mama hier etwas Geistreiches gesagt. Kala sagte gar nichts, aber ihre Augen leuchteten, ihre Lippen lächelten, jede ihrer Bewegungen war schön, und wunderschön war sie, das kann nicht oft genug gesagt werden.
Alfred machte eine Büste von Kala und seiner Schwiegermama; sie saßen ihm und sahen zu, wie er mit dem Finger den weichen Ton glättete und gestaltete. "Das ist nur unsertwegen," sagte die Schwiegermama, "daß Sie selber diese gewöhnliche Arbeit tun und nicht Ihren Diener das Zusammenkleben überlassen."
"Es ist gerade notwendig, daß ich den Ton forme," antwortete er. "Ja, Sie sind nun einmal stets so artig!" sagte Mama, und Kala drückte schweigend seine Hand, an welcher noch der Ton saß.
Und er entwickelte beiden die Herrlichkeit der Natur in der Schöpfung, wies darauf hin, wie das Lebendige über dem Toten, die Pflanze über dem Mineral, das Tier über der Pflanze, der Mensch über dem Tier stehe; setzt ihnen auseinander, wie Geist und Schönheit sich durch die Form offenbarten und wie der Bildhauer der irdischen Gestalt des Herrlichsten ihre Erscheinung gebe. Kala stand schweigend und nickte dem ausgesprochenen Gedanken zu, Schwiegermama gestand: "Es ist schwer, dem zu folgen! Aber ich komme langsam nach mit den Gedanken, sie drehen sich dabei um und um, aber ich halte sie fest!"
Und die Schönheit hielt Alfred fest, sie erfüllte ihn, faßte und beherrschte ihn. Schönheit leuchtete aus der ganzen Gestalt Kalas, aus ihrem Blick, aus ihren Mundwinkeln, selbst aus der Bewegung ihrer Finger. Alfred sprach dies aus, und er verstand etwas davon, er sprach nur von ihr, dachte nur an sie, die zwei wurden eins, und so sprach auch sie viel, denn er sprach sehr viel.
Das war die Verlobung, und nun kam die Hochzeit mit Brautjungfern und Hochzeitsgeschenken, und diese wurden in der Hochzeitsrede erwähnt.
Schwiegermama hatte im Brauthause am Ende der Tafel Thorwaldsens Büste, angetan mit einem Schlafrock, aufgestellt, er sollte Gast ein, das war ihre Idee; Lieder wurden gesungen und Hochrufe wurden ausgebracht, es war eine vergnügliche Hochzeit, ein schönes Paar: "Pygmalion bekam seine Galathea," hieß es in einem der Lieder. "Das ist so eine Mythologik!" sagte Schwiegermama.
Tags darauf reiste das junge Paar nach Kopenhagen, um dort zu wohnen. Schwiegermama begleitete sie, um sich des Groben anzunehmen, wie sie sagte, das heißt des Hauswesens. Kala war die Puppe im Puppenhaus. Alles war neu, blank und schön! Dort saßen sie nun alle drei, und Alfred, ja, um eine Redensart zu gebrauchen, die bezeichnet, wie er saß, saß wie die Made im Speck!
Der Zauber der Form hatte ihn betört, er hatte auf das Futteral und nicht auf das gesehen, was im Futteral steckte, und das bedeutet Unglück, viel Unglück im Ehestand; geht das Futteral aus dem Leim und blättert das Flittergold ab, so bereut man den Handel. In einer großen Gesellschaft ist es höchst unangenehm, zu bemerken, daß man beide Knöpfe der Hosenträger eingebüßt hat, und noch obendrein zu wissen, daß man sich nicht auf seine Gürtelschnalle verlassen kann weil man keine Schalle hat; doch noch schlimmer ist es, in großer Gesellschaft zu hören, daß Frau und Schwiegermama dummes Zeug reden, und dann sich nicht auf sich selber verlassen zu können, daß man irgendeinen witzigen Einfall bekommt, der die Dummheit in den Wind schlägt.
Gar oft saß das junge Ehepaar Hand in Hand da, und er sprach, und sie ließ dann und wann ein Wort wie einen Tropfen fallen, dieselbe Melodie, dieselben zwei, drei Glockentöne. Es war eine Erfrischung für den Geist, wenn Sophie, eine der Freundinnen, dann zu Besuch kam.
Sophie war wenig hübsch; sie war freilich ohne Körperfehler, doch ein wenig schief sei sie allerdings, sagte Kala, aber in der Tat nicht mehr, als es eben von einer Freundin wahrgenommen werden konnte; sie war ein sehr vernünftiges Mädchen, es fiel ihr gar nicht ein, daß sie hier gefährlich werden könnte. Ihre Erscheinung war wie ein erfrischender Luftzug in dem Puppenhaus, und frischer Luft bedurfte man, das sahen sie alle ein; gelüftet werden mußte, und so kamen sie denn an die Luft hinaus: Schwiegermama und das junge Ehepaar reisten nach Italien.
"Gottlob, daß wir wieder zu Hause sind in unseren vier Wänden!" sagten Mutter und Tochter ein Jahr später, als sie mit Alfred zurückgekehrt waren. "Es ist kein Vergnügen, zu reisen," sagte Schwiegermama; "eigentlich ist es langweilig! Ich bitte um Vergebung, daß ich es sage. Ich langweilte mich, obwohl ich meine Kinder bei mir hatte, und es ist teuer, sehr teuer, zu reisen! All die Galerien, die man ansehen muß! All das, wonach man laufen muß! Man muß es ja, weil man sich sonst schämt, wenn man zurückkommt und ausgefragt wird! Und dann muß man sich noch sagen lassen, daß das das Schönste sei, was man anzuschauen vergaß. Mich langweilten auf die Dauer diese ewigen Madonnen, man wird selber zur Madonna dabei!"
"Und was für ein Essen man bekommt!" sagte Kala. "Ja, nicht eine echte Fleischbrühe!" sagte Mama. "Das ist das reinste Elend mit der Kochkunst dort unten!"
Und Kala war von der Reise müde, fortwährend müde, das war das Schlimmste. Sophie wurde ins Haus genommen, und Nutzen brachte sie.
Das müsse man sagen, meinte Schwiegermama, daß Sophie sich aufs Hauswesen und Kunstwesen, kurz, auf alles verstehen, worauf sie sich ihren Mitteln entsprechend eigentlich nicht verstehen konnte, und sie sei dazu ein ehrenwertes, treues Mädchen; das habe sie so recht gezeigt, als Kala krank lag und dahinsiechte.
Wo das Futteral alles ist, da muß das Futteral aushalten, sonst ist es aus - und es war aus mit dem Futteral - Kala starb. "Sie war wunderschön!" sagte die Mutter, "sie war wirklich etwas ganz anderes als die Antiken, die sind so ramponiert! Kala war ganz und eine Schönheit muß ganz sein."
Alfred weinte, und die Mutter weinte, und beide trugen schwarze Kleider; Mama stand Schwarz besonders gut, und sie trug auch am längsten Trauer, und obendrein erlebte sie noch die Trauer, daß Alfred sich wieder verheiratete und zwar mit Sophie, "die gar kein Äußeres hatte."
"Er ist bis zum Extrem gegangen!" sagte Schwiegermama, "ist von dem Wunderschönsten ans Häßlichste geraten, hat seine erste Frau vergessen können. Die Männer haben keine Ausdauer! Mein Mann war anders! Er starb auch vor mir."
"Pygmalion bekam seine Galathea!" sagte Alfred; "ja, so hieß es im Hochzeitslied; ich hatte mich einst wirklich in die schöne Statue verliebt, die in meinen Armen zum Leben erwachte! Aber die verwandte Seele, die uns der Himmel sendet, einen Engel, der mit uns empfinden und mit uns denken, uns erheben kann, wo wir gebeugt werden, den habe ich erst jetzt gefunden und gewonnen. Du kamst, Sophie, nicht in Formschönheit, in Strahlenglanz - aber schöner als nötig! Die Hauptsache bleibt Hauptsache! Du kamst und lehrtest den Bildhauer, daß sein Werk nur Ton, Staub ist, nur eine Form in diesem vergänglichen Material, dessen inneren Kern wir suchen müssen. Arme Kala! Unser Erdenleben war wie ein Reiseleben! Dort oben, wo man sich in Sympathie vereinigt, sind wir einander vielleicht halb entfremdet!"
"Das war nicht liebevoll gesprochen!" sagte Sophie, "nicht christlich! Droben, wo nicht geheiratet wird, sondern, wie du sagst, die Seelen einander anziehen durch Sympathie, dort, wo alles Herrliche sich entfaltet und erhebt, wird ihre Seele vielleicht so vollkräftig klingen, daß sie die meinige übertönt, und du - du wirst dann wieder deinen ersten Liebenausruf tun, wieder ausrufen: Schön! Wunderschön!"
El escultor Alfredo - seguramente lo conoces, pues todos lo conocemos - ganó la medalla de oro, hizo un viaje a Italia y regresó luego a su patria. Entonces era joven, y, aunque lo es todavía, siempre tiene unos años más que en aquella época.
A su regreso fue a visitar una pequeña ciudad de Zelanda. Toda la población sabía quién era el forastero. Una familia acaudalada dio una fiesta en su honor, a la que fueron invitadas todas las personas que representaban o poseían algo en la localidad. Fue un acontecimiento, que no hubo necesidad de pregonar con bombo y platillos. Oficiales artesanos e hijos de familias humildes, algunos con sus padres, contemplaron desde la calle las iluminadas cortinas; el vigilante pudo imaginar que había allí tertulia, a juzgar por el gentío congregado en la calle. El aire olía a fiesta, y en el interior de la casa reinaba el regocijo, pues en ella estaba don Alfredo, el escultor.
Habló, contó, y todos los presentes lo escucharon con gusto y con unción, principalmente la viuda de un funcionario, ya de cierta edad. Venía a ser como un papel secante nuevecito para todas las palabras de don Alfredo: chupaba enseguida lo que él decía, y pedía más; era enormemente impresionable e increíblemente ignorante: un Kaspar Hauser femenino.
Supongo que visitaría Roma - dijo -. Debe ser una ciudad espléndida, con tanto extranjero como allí acude. ¡Descríbanos Roma! ¿Qué impresión produce cuando se llega a ella?
- Es muy fácil describirla - dijo el joven escultor -. Hay una gran plaza, con un obelisco en el centro, un obelisco que tiene cuatro mil años.
- ¡Un organista! - exclamó la mujer, pues no había oído nunca aquella palabra. Algunos estuvieron a punto de soltar la carcajada, y también el escultor, pero la sonrisa que apuntaba se transformó en ensimismamiento, al ver junto a la señora un par de grandes ojos azules: era la hija de la dama que acababa de hablar, y cuando se tiene una hija como aquélla, no cabe ser tonto. La madre era una fuente inagotable de preguntas, y de esta fuente la hija era la hermosa náyade. ¡Qué preciosa! Para un escultor resultaba un objeto digno de admiración, aunque poco apropiado para entablar un coloquio; la verdad es que hablaba poco o nada.
- ¿Tiene una gran familia el Papa? - preguntó la señora. El joven interpretó la pregunta del mejor modo posible, y contestó:
- No, no es de una gran familia.
- No es eso lo que quiero decir - repuso la señora -. Me refiero a si tiene muchos hijos.
- El Papa no puede casarse - respondió él.
- Pues eso no me gusta - dijo la viuda.
Hablaba sin ton ni son, pero, quién sabe si, de no haberlo hecho, su hija hubiera permanecido apoyada en su hombro, mirándola con aquella sonrisa casi conmovedora.
Y don Alfredo habla que te habla: de la magnificencia de colores de Italia, de las azuladas montañas, del azul Mediterráneo, del azul meridional, una belleza que en las tierras nórdicas sólo es superada por los ojos azules de sus mujeres. Y lo dijo con toda intención, pero la que debía entenderlo no se dio por aludida, o por lo menos no lo dejó ver. Y también esto era hermoso.
- ¡Italia! - suspiraron algunos -. ¡Viajar! - suspiraron otros-. ¡Qué hermoso, qué hermoso!
- Bueno, cuando saque cincuenta mil escudos a la lotería, viajaremos - dijo la viuda -. Yo y mi hija, y usted, don Alfredo, nos hará de guía. Nos iremos los tres juntos. Y vendrán también algunos buenos amigos -. Y dirigió una sonrisa a todos los concurrentes, para que todos pensaran que aludía a ellos -. Iremos a Italia. Pero no a los lugares donde hay bandidos -, no nos moveremos de Roma y de las grandes carreteras; allí se está más seguro.
La hija dejó escapar un leve suspiro. ¡Cuántas cosas se pueden contener en un leve suspiro! El joven le puso muchas. Los dos ojos azules ocultaban tesoros, tesoros del alma y del corazón, ricos como todas las magnificencias de Roma. Y cuando abandonó la fiesta, quedó con un aire ausente: su corazón estaba con la damita.
De todas las casas de la ciudad, la de la viuda fue la única que visitó don Alfredo. Todo el mundo se dio cuenta de que no era por la madre, a pesar de lo mucho que habían hablado los dos. Saltaba a la vista que iba por la hija. Ésta se llamaba Kala (propiamente, Karen Malene, y los dos nombres se habían contraído en Kala). Era hermosa, pero un tanto dormilona, decían algunos; por la mañana solían pegársele las sábanas.
- La viciamos de niña - decía la madre -. Siempre ha sido una joven Venus, y éstas se fatigan pronto. Se levanta algo tarde, pero gracias a eso tiene esos ojos tan límpidos.
¡Qué poder había en aquellos límpidos ojos! ¡Aquellas aguas azul marino! Aguas tranquilas, pero profundas. Bien lo sentía el joven, que estaba preso en su hondura. Hablaba y contaba sin parar, y mamá no se cansaba de preguntarle, desenvuelta y despreocupada como el día en que se conocieron.
Daba gusto oír contar a don Alfredo. Hablaba de Nápoles, de sus excursiones al Vesubio, y pintaba con brillantes colores algunas erupciones del volcán. La viuda nunca había oído hablar de aquello, ni lo había pensado.
- ¡Dios nos libre! - exclamó -. ¡Una montaña que escupe fuego! ¿No puede hacer daño a nadie?
- Ha destruido ciudades enteras - respondió el artista -. Pompeya y Herculano.
- ¡Desventurados habitantes! ¿Y usted estaba allí?
- No, no he presenciado ninguna de las erupciones, que tengo reproducidas en estas estampas; pero les voy a mostrar, en un dibujo de mi mano, una que vi con mis propios ojos.
Sacó un esbozo a lápiz y la mamá, que estaba aún impresionada por las imágenes en color, miró el pálido apunte a lápiz y exclamó con sorpresa:
- ¿Lo vio escupir fuego blanco?
Por un instante, don Alfredo sintió que se desvanecía su respeto por la señora, pero bastó una mirada a Kala para comprender que su madre no poseía el sentido del color. En cambio, tenía lo mejor, lo más hermoso: tenía a Kala.
Y con Kala se prometió Alfredo, de lo cual nadie se extrañó. Y su compromiso se publicó en el diario de la ciudad. Mamá encargó treinta ejemplares del número, para recortar el suelto y enviarlo en cartas a amigos y conocidos. Y los novios se sintieron felices, y la suegra también. En cierto modo había entrado a formar parte de la familia de Thorwaldsen.
- Es usted su continuación - dijo.
Y Alfredo encontró que había dicho algo muy ingenioso. Kala permaneció callada, pero sus ojos se iluminaron, y una sonrisa se dibujó en su boca. Realmente era hermosa, no nos cansaremos de repetirlo.
Alfredo modeló el busto de Kala y el de su suegra; ellas posaron, mirando cómo sus dedos alisaban y amasaban la blanda arcilla.
- Esto lo hace sólo por nosotras - dijo la viuda -. Es una atención por su parte el hacer personalmente este trabajo tan basto, en vez de encargarlo a su ayudante.
- La arcilla no tengo más remedio que moldearla yo - dijo él.
- Usted siempre tan galante - contestó mamá, mientras Kala apretaba la mano del artista, sucia de arcilla.
Luego explicó a las dos la belleza que la Naturaleza ha dado a los seres creados: cómo la vida está por encima de la arcilla, la planta sobre el mineral, el animal sobre la planta, el hombre sobre el animal; cómo el espíritu y la belleza se manifiestan por la forma, y cómo el escultor reproduce en la figura terrena lo más sublime de su revelación.
Kala reflexionaba en silencio sobre las ideas que él iba sugiriendo, pero su madre lo interrumpió:
- Es difícil seguirlo. Pero poco a poco voy cogiendo sus pensamientos, y aunque se me lían y enmarañan en la cabeza, no los suelto por eso.
Y la belleza lo sujetaba a él, lo llenaba y dominaba. Aquella belleza que irradiaba de toda la persona de Kala, de su mirada, de sus labios, incluso de los movimientos de sus dedos. Así lo decía Alfredo, y el escultor lo comprendía muy bien; hablaba sólo de ella, y en ella pensaba tan sólo; los dos se habían identificado, y así también ella habló mucho, pues él lo hacia muchísimo.
Fue aquél el día de la petición de mano, y después vino el de la boda, con las doncellas de honor y los obsequios, y se pronunció el sermón nupcial.
La suegra había colocado en el extremo superior de la mesa, en casa de la novia, el busto de Thorwaldsen en bata de noche. Se le había ocurrido que debía figurar entre los invitados. Cantáronse canciones y se pronunciaron brindis; resultó una boda muy alegre, y los novios formaban una bella pareja. "Pigmalión ha logrado su Galatea", decía una de las canciones.
- Ésta es otra mitología - observó la mamá política.
Al día siguiente, la joven pareja partió para Copenhague, donde iban a establecerse. La suegra los acompañó para hacerse cargo de lo prosaico, decía ella, o sea, para cuidar del gobierno de la casa. Kala debía vivir como en una casa de muñecas. Todo era nuevo, reluciente y hermoso. Allí los tenemos a los tres, y Alfredo, para servirnos de una frase proverbial, que aquí viene como al dedillo, estaba como un obispo en un nido de gansos.
El encanto de la forma lo había ofuscado. Había visto el envoltorio y no lo que contenía, lo cual es una desgracia, y no pequeña, en el matrimonio. Pues cuando la funda se despega y el oropel se cae, uno deplora la transacción. En la vida de sociedad resulta enormemente desagradable observar que uno ha perdido los botones de sus tirantes, y saber que no puede confiar en la hebilla por la sencilla razón de que no la tiene; pero es mucho peor aún oír, en las tertulias sociales, que la esposa y la suegra dicen tonterías, y no poder confiar en una ocurrencia aguda que borre el efecto de la estupidez.
Con mucha frecuencia se estaban los recién casados cogidos de la mano, hablando él e interponiendo ella una palabrita de tarde en tarde, siempre la misma melodía, las mismas dos o tres notas cristalinas. No se animaba la cosa hasta que llegaba Sofía, una de las amigas.
Sofía no era lo que se dice bonita, pero tampoco tenía ninguna falta; un poco torcida tal vez, decía Kala, pero no más de lo que pueden parecerlo las amigas. Era una muchacha muy juiciosa, y nadie pensaba que pudiese llegar a constituir un peligro. Venía a traer un poco de aire fresco a aquella casa de muñecas, y, realmente, todos se daban cuenta de que hacía falta renovar el aire. Por eso se marcharon, con deseos de airearse; la suegra y la joven pareja partieron para Italia.
- ¡Gracias a Dios que estamos de nuevo en casa! - exclamaron madre e hija al regresar con Alfredo al año siguiente.
- No es ningún placer viajar - dijo la suegra -. Resulta de lo más aburrido, y perdona que te lo diga. Me aburrí a pesar de tener conmigo a mis hijos, y además es caro, muy caro, eso de viajar. ¡Todas esas galerías que hay que visitar! ¡Tantas cosas que hay que ir a ver! Y no hay más remedio, pues al volver os preguntarán por todo. Y luego habréis de escucharos, para colmo, que os olvidasteis de visitar lo más hermoso de todo. Al final, ya me fastidiaban aquellas eternas madonas; una acaba por volverse madona.
- ¡Y las comidas! - intervino Kala.
- ¡Ni una sopa de caldo como Dios manda! - añadió mamá ¡Y qué mala es su cocina!
Kala volvió del viaje muy fatigada; aquello fue lo peor. Se presentó Sofía en la casa y se mostró útil y capaz.
Hay que reconocer - decía la suegra - que Sofía entiende de economía doméstica y de arte; y que suple muy bien a la enferma; además es muy honesta y fiel. - Buenas pruebas dio de todo ello durante la enfermedad de Kala, una dolencia consuntiva que se la llevó.
Donde la funda lo es todo, hay que guardarla, de lo contrario se pierde todo; y en nuestro caso se perdió la funda: Kala murió.
- ¡Tan hermosa como era! - dijo su madre -. Realmente era muy distinta de las clásicas, tan averiadas. Kala estaba entera, y eso sí es una belleza.
Lloró Alfredo, lloró la madre, los dos se pusieron de luto. A mamá el negro le sentaba muy bien, y siguió llevándolo mucho tiempo, lamentándose sin cesar, y más aún cuando Alfredo volvió a casarse, y con Sofía precisamente, que por el físico no valía nada.
- Le gustan los extremos - decía la suegra -. Ha pasado de lo más hermoso a lo más feo; ha sido capaz de olvidarse de su primera esposa. Los hombres no tienen constancia. Mi marido era distinto. ¡Se murió antes que yo!
- Pigmalión logró su Galatea - dijo Alfredo -. Es verdad lo que decía la canción nupcial. Me enamoré de una hermosa estatua que cobró vida en mis brazos. Pero el alma afín que el cielo nos envía, uno de sus ángeles, capaz de pensar y sentir con nosotros, capaz de alentarnos cuando estamos abatidos, ésta no la he encontrado y conquistado hasta ahora. ¡Llegaste tú, Sofía! No con belleza de formas, con un brillo radiante, sino como debías venir, más bonita de lo que era necesario. Lo principal es lo principal. Viniste a enseñar al escultor que su obra es sólo arcilla y polvo, y que en ella sólo expresa el núcleo más interior, el que debemos buscar.
¡Pobre Kala! Nuestra vida sobre la Tierra fue como un viaje. Allá arriba, donde se encuentran los que verdaderamente son afines, tal vez nos sintamos medio extraños.
- Has hablado sin caridad - replicó Sofía -, no como cristiano. Allá arriba, donde no hay matrimonio pero donde, como dijiste, se encuentran las almas afines; allí, donde todo lo sublime se despliega y realza, su alma resonará tal vez con tanta fuerza, que apagará el son de la mía, y tú volverás a prorrumpir en aquel grito de tu primer amor: ¡Qué hermosa, qué hermosa!