Moorkönigs Tochter


The marsh king's daughter


Die Störche erzählen ihren Jungen gar viele Märchen, und alle handeln von Sumpf und Moor; gewöhnlich sind sie dem Alter und Fassungsvermögen angepaßt. Die kleinsten sind schon entzückt, wenn man "Kribble, krabble, plurremurre" sagt, das finden sie sehr ergötzlich; aber die älteren wollen Geschichten mit tieferem Inhalt hören, am liebsten, wenn sie von der Familie handeln. Von den zwei ältesten und längsten Märchen, die sich bei den Störchen erhalten haben, kennen wir alle das eine, das von Moses, der von seiner Mutter in den Fluten des Nils ausgesetzt und von der Tochter des Königs gefunden wurde, eine gute Erziehung erhielt und ein großer Mann wurde, von dem man nicht einmal weiß, wo er begraben wurde. Aber das ist etwas ganz Alltägliches.
Das andere Märchen ist nicht so bekannt, vielleicht weil es mehr inländisch ist. Dies Märchen hat sich wohl tausend Jahre schon von Storchmutter zu Storchmutter übertragen, und jede hat es besser und besser erzählt, und wir erzählen es am allerbesten.
Das erste Storchpaar, das es erzählte und erlebt hatte, hatte seinen Sommersitz auf einem Wikingerblockhaus bei dem großen Wildmoor in Jütland. Noch immer ist dort ein ungeheuer großes Moor, wie man aus allen Landesbeschreibungen ersehen kann. Hier sei einst Meeresboden gewesen, der sich gehoben habe, steht darin. Es erstreckt sich meilenweit, und ist von allen Seiten von feuchten Wiesen und schwankendem Torfboden umgeben, auf dem nur unbrauchbare Beeren und kümmerliche Bäume gedeihen. Fast immer schwebt ein Nebel darüber, und vor siebzig Jahren fanden sich hier noch Wölfe. Es trägt seinen Namen "Wildmoor" wirklich zu recht, und man kann sich wohl vorstellen, wie verwildert, voller Sümpfe und Seen, es hier vor tausend Jahren gewesen sein mag! Im einzelnen sah man damals hier, was man noch jetzt sieht. Die Rohrstangen hatten die gleiche Höhe, die gleiche Art langer Blätter und violettbraun gefiederte Blütenbüschel, wie sie sie jetzt noch tragen. Die Birke stand mit weißer Rinde und lose im Winde schaukelnden Blättern wie jetzt, und was die Lebewesen betrifft, die hierher kamen, ja, die Fliege trug ihr Florwämslein im selben Schnitt wie noch heute, die Leibfarbe der Störche war weiß und schwarz mit roten Strümpfen, die Menschen dagegen hatten einen anderen Kleiderschnitt als heutigentags, doch ein jeder, Sklave oder Jäger, wer sich auch hinaus auf den sumpfunterwühlten Boden wagte, dem erging
es vor tausend Jahren wie jetzt, sie kamen her, brachen ein und sanken hinab zum Moorkönig, wie er genannt wurde, der drunten in dem großen Moorreiche regiert. Sehr wenig wußte man von seiner Regierung, doch das ist vielleicht ganz gut so.
Dicht beim Moor, nahe am Limfjord, lag das Blockhaus mit steinuntermauertem Keller, einem Turm und drei Stockwerken. Oben auf dem Dache hatte der Storch sein Nest gebaut, die Storchmutter lag auf ihren Eiern und wiegte sich in Sicherheit, daß ihr Vorhaben glücken werde.
Eines Abends blieb Storchvater etwas lange aus, und als er dann heimkam, sah er ganz verstört und abgehetzt aus.
"Ich muß Dir etwas ganz Furchtbares erzählen!" sagte er zur Storchmutter.
"Laß es lieber sein" sagte sie "denke daran, daß ich auf den Eiern liege, ich könnte durch den Schreck Schaden nehmen, und das wirkt auf die Eier."
"Du mußt es wissen!" sagte er. "Sie ist hergekommen, die Tochter unseres Wirtes in Ägypten. Sie hat die Reise hier herauf gewagt, und weg ist sie."
"Ist es die, die aus dem Geschlecht der Feen ist? Erzähle doch nur, Du weißt, daß ich es gar nicht vertragen kann, in der Brutzeit zu warten!"
"Siehst Du, Mutter, sie hat doch dem Doktor geglaubt, daß die Moorblume von hier oben ihrem kranken Vater helfen könne. Da ist sie in ihrem Federkleide hergeflogen, zusammen mit den beiden anderen Federkleidprinzessinnen, die jedes Jahr hierher nach dem Norden sollen, um sich durch Baden zu verjüngen. Sie ist gekommen, und sie ist weg."
"Du erzählst immer so weitläufig!" sagte die Storchmutter, "die Eier können sich unterdessen erkälten! Ich kann soviel Spannung nicht vertragen!"
"Ich habe genau aufgepaßt" sagte der Storchvater, "und heute abend, als ich ins Schilf ging, wo der Moorboden mich tragen kann, kamen drei Schwäne. Es war etwas im Flügelschlage, das mir sagte: Nimm Dich in acht, das sind keine richtigen Schwäne, das sind nur Schwanenhäute, Du weißt ja, Mutter, wie man so etwas im Gefühl haben kann, Du fühlst auch, was das Richtige ist."
"Ja gewiß" sagte sie, "aber erzähle nun von der Prinzessin, ich habe es über, von Schwanenhäuten zu hören."
"Hier, mitten im Moor, ist, wie Du weißt, eine Art See," sagte der Storchvater. "Du kannst ein Stückchen davon sehen, wenn Du Dich aufrichtest; dort zwischen dem Schilf und dem grünen Moorboden lag ein großer Erlenstamm. Auf diesem ließen sich die drei Schwäne nieder und blickten sich um; die eine von ihnen warf ihre Schwanenhaut ab, und ich erkannte in ihr die Prinzessin unseres Hauses in Ägypten. Sie saß da und hatte keinen anderen Mantel um sich, als ihr langes, schwarzes Haar. Ich hörte, wie sie die beiden anderen bat, wohl auf ihre Schwanenhaut achtzugeben, wenn sie unter das Wasser tauchen würde, um die Blume zu pflücken, die sie zu sehen glaubte. Sie nickten und richteten sich empor; dabei hoben sie das lose Federkleid auf. Sieh nur, was wollen sie wohl damit tun? dachte ich, und sie fragte sicherlich ebenfalls danach. Die Antwort bekam sie durch den Anblick der Tat – sie flogen mit ihrem Federkleide in die Höhe und riefen: 'Tauch nur unter. Niemals mehr sollst Du im Schwanenkleide fliegen, nie das Land Ägypten wiedersehen. Bleib Du im Wildmoore sitzen!' Und dann rissen sie ihr Federkleid in hundert Fetzen, daß die Federn rings umher flogen, als seien es Schneeflocken, und fort flogen sie, die beiden bösen Prinzessinnen."
"Das ist schrecklich!" sagte die Storchmutter, "ich kann das gar nicht mit anhören! – Sag mir schnell, was dann weiter geschah!"
"Die Prinzessin jammerte und weinte, Ihre Tränen rollten auf den Erlenstamm nieder. Da bewegte er sich, denn es war der Moorkönig selbst, der dort im Moore wohnt. Ich sah, wie der Stamm sich umdrehte, und da war er kein Stamm mehr; lange schlammbedeckte Zweige reckten sich empor wie Arme. Das arme Kind erschrak und sprang davon auf dem schwankenden Moorboden. Aber der kann an dieser Stelle mich nicht einmal tragen, geschweige denn sie. Sie versank sogleich, und der Erlenstamm tauchte auch unter, er war es, der sie hinabzog. Es stiegen noch ein paar große, schwarze Blasen auf, und dann war nichts mehr zu sehen. Nun liegt sie im Wildmoor begraben, niemals kommt sie mit der Blume nach Ägypten. Du hättest es nicht mit ansehen können, Mutter!"
"So etwas hättest Du mir in dieser Zeit überhaupt nicht erzählen dürfen! Das kann den Eiern schaden! – Die Prinzessin wird sich schon zu helfen wissen! Sie findet schon jemanden, der ihr beisteht! Wärest Du es gewesen oder ich, einer von den unsrigen, so wäre es vorbei mit uns!"
"Ich will doch jeden Tag nach ihr sehen!" sagte der Storchvater, und das tat er auch.
Nun verging eine lange Zeit darüber. Eines Tages jedoch sah er, daß tief aus dem Grunde des Moors ein grüner Stengel emporschoß. Und als er den Wasserspiegel erreicht hatte, trieb ein Blatt daraus hervor; breiter wurde es und immer breiter. Dicht neben ihm sproßte auch eine Knospe empor, und als der Storch eines Morgens über ihr dahinflog, öffnete sich die Blumenknospe in den heißen Sonnenstrahlen, und mitten darin lag ein wunderhübsches Kind, ein kleines Mädchen, frisch, als sei es gerade aus dem Bade genommen worden. Sie glich der Prinzessin aus Ägypten in solchem Maße, daß der Storch zuerst glaubte, sie sei es selbst, nur kleiner geworden. Doch als er darüber nachdachte, fand er es wahrscheinlicher, daß es ihr und des Moorkönigs Kind sei. Deshalb lag es wohl auch in einer Wasserrose.
"Da kann sie doch nicht liegen bleiben!" dachte der Storch. "In meinem Nest sind wir schon so viele, doch halt, da fällt mir etwas ein! Die Wikingerfrau hat keine Kinder, und sie hat sich schon oft so ein Kleines gewünscht. Ich werde ja immer beschuldigt, die kleinen Kinder zu bringen, nun will ich einmal ernst damit machen! Ich fliege mit dem Kind zur Wikingerfrau; das wird eine Freude werden!"
Der Storch nahm das kleine Mädchen, flog zum Blockhause, schlug mit dem Schnabel ein Loch in die Fensterscheibe aus Blasenhaut und legte das Kind an die Brust der Wikingerfrau. Dann flog er zur Storchmutter und erzählte ihr alles, und die Jungen durften zuhören, sie waren nun schon groß genug dazu.
"Siehst Du, die Prinzessin ist nicht tot! Sie hat das Kleine heraufgeschickt, und nun ist es untergebracht!"
"Das habe ich ja von vornherein gesagt!" meinte die Storchmutter. "Denk aber jetzt etwas an Deine eigenen Kinder. Jetzt kommt bald die Reisezeit; es kribbelt mir schon ab und zu unter den Flügeln. Der Kuckuck und die Nachtigall sind schon fort, und die Wachteln hörte ich eben davon sprechen, daß wir guten Wind bekommen werden. Unsere Jungen werden beim Manöver schon ihren Mann stehen, wie ich sie kenne!"
Nein, wie freute sich die Wikingerfrau, als sie am Morgen erwachte und das hübsche kleine Kind an ihrer Brust fand; sie küßte und streichelte es, doch es schrie ganz schrecklich und strampelte mit Armen und Beinen; gute Laune schien es nicht zu haben. Zuletzt weinte es sich in Schlaf, und wie es da lag, war es wirklich das Hübscheste, was man sehen konnte. Der Wikingerfrau war so leicht, so froh, so wohl zumute, sie nahm es als geheimes Zeichen, daß ihr Gemahl mit allen seinen Mannen ebenso unerwartet hereinschneien würde, wie die Kleine; da gab es denn bei ihr und im ganzen Hause ein emsiges Rühren, damit alles instand käme. Die
langen farbigen Wandbehänge mit den hineingewirkten Bildern ihrer Götter Odin, Thor und Freia, die sie mit ihren Mägden selbst gewebt hatte, wurden aufgehängt, die Sklaven mußten die alten Schilder, die als Schmuck an den Wänden hingen, putzen, Polster wurden auf die Bänke gelegt, und auf der Feuerstätte mitten in der Halle wurde trockenes Holz aufgeschichtet, damit das Feuer sogleich entzündet werden könne. Die Wikingerfrau griff selbst tüchtig mit zu, so daß sie am Abend herzlich müde war und gut schlief.
Als sie gegen Morgen erwachte, erschrak sie zutiefst, denn das kleine Kind war spurlos verschwunden. Sie sprang auf, zündete einen Kiefernspan an und sah sich um, da lag am Fußende ihres Bettes nicht mehr das kleine Kind, sondern eine große, häßliche Kröte. Ihr wurde ganz übel zumute bei dem Anblick, und sie nahm einen großen Stock ,um das Tier totzuschlagen. Doch es blickte sie mit so wunderlich betrübten Augen an, daß sie nicht zuschlagen konnte. Noch einmal sah sie sich nach allen Seiten um, der Frosch gab ein leises, so klägliches Quaken von sich, daß sie zusammenfuhr und ans Fenster sprang. Sie riß es auf und im gleichen Augenblick ging die Sonne auf; sie warf ihre Strahlen gerade auf das Bett und die große Kröte, und mit einem Male war es, als ob sich des Untiers breites Maul zusammenzöge und klein und rot würde, die Glieder streckten sich und wandelten sich zu der niedlichsten Gestalt, und da lag wieder ihr eigenes kleines hübsches Kind im Bette und kein häßlicher Frosch.
"Was ist das nur" sagte sie. "Habe ich einen bösen Traum geträumt! Das ist ja mein herziges kleines Elfenkind, das da vor mir liegt." Und sie küßte es und drückte es an ihr Herz, aber es kratzte und biß um sich wie eine kleine Wildkatze.
Nicht an diesem Tag, auch nicht am nächsten kam der Wikinger, obgleich er auf dem Heimwege war; denn er hatte den Wind gegen sich, der nach Süden blies wegen der Störche. Des einen Freude ist des andern Leid.
Nach ein paar Tagen und Nächten wurde es der Wikingerfrau klar, wie es mit ihrem kleinen Kinde stand. Ein scheußlicher Zauber ruhte auf ihm. Am Tage war es schön wie ein Lichtelf, hatte aber eine böse, wilde Natur, das Nachts dagegen war es eine häßliche Kröte, still und kläglich mit traurigen Augen. Hier waren zwei Naturen, die einander abwechselten, sowohl äußerlich wie innerlich; das kam daher, daß das kleine Mädchen, daß der Storch hierher gebracht hatte, am Tage das Äußere seiner Mutter, aber gleichzeitig die Sinnesart seines Vaters besaß, bei Nacht dagegen trat die körperliche Verwandtschaft mit ihm in der Gestalt zutage, während der Mutter Gemüt und Herz aus seinen Augen strahlte. Wer konnte diesen Zauber lösen? Die Wikingerfrau war in Angst und Betrübnis, und doch hing ihr Herz an diesem armen Geschöpfe, dessen Zustand sie ihrem Gemahl nicht zu offenbaren wagte, wenn er jetzt heimkehrte, dann würde er gewiß nach Schick und Brauch das arme Kind an der Fahrstraße aussetzen, damit es nähme, wer wollte. Das brachte die gute Wikingerfrau nicht übers Herz. Nur beim hellen Tageslichte sollte er das Kind zu sehen bekommen.
Eines Morgens sauste es von Storchschwingen über dem Dache. Da hatten über Nacht wohl hundert Storchpaare sich für das große Manöver ausgeruht, sie flogen jetzt auf, um nach Süden zu ziehen.
"Alle Mann fertig!" hieß es, "Frau und Kinder auch!"
"Uns ist so leicht!," sagten die jungen Störche, "es kribbelt und krabbelt uns in den Beinen, gerade als ob wir voll lebendiger Frösche steckten! Wie herrlich ist es, nach dem Ausland zu reisen!"
"Haltet Euch im Schwarm!" sagten Vater und Mutter, "und klappert nicht so viel mit dem Schnabel, das legt sich auf die Brust!"
Und sie flogen.
Zur gleichen Stunde erklangen die Luren über die Heide hin; der Wikinger mit all seinen Mannen war gelandet. Sie kehrten mit reicher Beute von der gallischen Küste heim, wo die Leute, wie in Britland, voll Schrecken sangen:
"Von den wilden Normannen befreie uns, Herr."
Welch Leben und welche Lust begann nun im Wikingerhause beim Wildmoor! Die Metkannen wurden in die Halle gebracht, das Feuer wurde entzündet, und Pferde wurden geschlachtet. Hier sollte ordentlich aufgetafelt werden! Der Opferpriester sprengte das warme Pferdeblut zur Weihe über die Sklaven, das Feuer knisterte, und der Rauch zog unter der Decke hin, daß der Ruß von den Balken tropfte, aber das war man gewöhnt. Es waren Gäste geladen, und sie wurden wohl aufgenommen; vergessen waren Feindschaft und Ränke. Es wurde gezecht, und dann warf man einander die abgenagten Knochen ins Gesicht, das war ein Zeichen guter Laune. Der Skalde – das war so eine Art Spielmann, der aber auch zu den Kriegern gehörte, die den Zug mitgemacht hatten, und die Taten mitangesehen hatte, die er besang – gab ein Lied zum besten, in dem er ihre Kriegs- und Heldentaten verkündete. Jeder Vers schloß mit dem Kehrreim: "Habe vergeht, Geschlechter vergehen, selbst gehst Du dahin, doch nie vergeht ein ruhmreicher Name." Dabei schlugen alle an ihre Schilde und hämmerten mit den Messern oder einem Knochen auf die Tischplatte, daß es weithin zu hören war.
Die Wikingerfrau saß auf der Querbank in der offenen Festhalle. Sie trug das Staatskleid und war mit goldenen Armringen und großen Bernsteinperlen geschmückt; der Skalde erwähnte auch ihrer in seinem Sange, sprach von dem goldenen Schatz, den sie ihrem reichen Gemahl zugebracht hätte, und dieser war von Herzen fröhlich über das schöne Kind, das er nur bei Tage in all seiner Wohlgestalt gesehen hatte. Die Wildheit, die sich bei ihm zeigte, gefiel ihm gerade. Sie könne, so meinte er, eine gewaltige Schildjungfrau werden, die einen Kampf wohl bestünde. Sie würde nicht mit der Wimper zucken, wenn eine geübte Hand ihr im Scherze mit scharfem Schwerte die Augenbrauen abtrennte.
Die Metkanne wurde geleert und neue aufgefahren. Es wurde gewaltig gezecht zu damaliger Zeit, es waren Leute, die wohl einen Tropfen vertragen konnten. Das Sprichwort lautete damals: "Das Vieh weiß, wenn es von der Weide gehen muß, doch ein unkluger Mann kennt nicht das Maß seines Magens." Ja, das wußte man, aber Wissen und Handeln, jedes Ding zu seiner Zeit. Man wußte auch, daß man "des Freundes satt wird, ist man zu lange in seinem Haus." Aber man blieb doch hier, Fleisch und Met sind gut Ding. Es ging lustig her, und des Nachts schliefen die Sklaven in der warmen Asche, tauchten die Finger in den fetten Ruß und leckten sie ab. Das waren gute Zeiten.
Noch einmal in diesem Jahre zog der Wiking aus, ungeachtet der nahen Herbststürme. Er ging mit seinen Mannen zu Britlands Küsten, "das sei ja nur übers Wasser," sagte er. Sein Weib blieb mit ihrem kleinen Mädchen zurück, und es war gewiß, daß die Pflegemutter bald die arme Kröte mit den frommen Augen und den tiefen Seufzern fast mehr liebte als die Schönheit, die kratzte und um sich biß.
Die rauhen, nassen Herbstnebel, die "Vögel-Mundlos," die die Blätter abnagen, legten sich über Wald und Heide, und der "Vogel Federlos," der Schnee, kam gleich hinterher geflogen; der Winter war auf dem Wege. Die Spatzen belegten das Storchnest mit Beschlag und nörgelten auf ihre Art an der abwesenden Herrschaft herum.
Wo war das Storchpaar mit all seinen Jungen?
Die Störche waren nun im Lande Ägypten, wo die Sonne so warm scheint, wie bei uns an warmen Sommertagen. Tamarinden und Akazien blühten ringsum, und Mohameds Mond strahlte blank von den Kuppeln der Moscheen. Auf den schlanken Türmen saß manch Storchpaar und ruhte nach der langen Reise. Ganze Scharen hatten auf den mächtigen Säulen und zerbrochenen Tempelbogen vergessener Stätten genistet; Dattelpalmen erhoben ihre dachartigen Wipfel wie Sonnenschirme, und die weißgrauen Pyramiden standen wie Schattenrisse in der klaren Luft vor der Wüste, wo der Strauß zeigte, daß er seine Beine zu gebrauchen verstand, und der Löwe saß und mit großen klugen Augen die Marmorsphinx betrachtete, die halb vom Sande begraben liegt. Das Wasser des Nils war zurückgetreten. Das ganze Flußbett wimmelte von Fröschen, und für die Storchfamilie war dies der schönste Anblick in diesem Lande. Die Jungen glaubten, es sei eine Augentäuschung, so ohnegleichen fanden sie das Ganze.
"So ist es hier immer in unserem warmen Lande" sagte die Storchmutter, und es kribbelte den Kleinen im Magen.
"Bekommen wir noch mehr zu sehen?" sagten sie, "sollen wir noch viel, viel weiter ins Land hinein?"
"Da gibts nichts weiter zu sehen!" sagte die Storchmutter; "hinter dem fruchtbaren Uferstrich liegt nur undurchdringlicher Wald, wo die Bäume ineinander wachsen und von stachligen Schlinggewächsen verfilzt sind, nur der Elefant mit seinen plumpen Füßen kann sich dort einen Weg bahnen. Die Schlangen dort sind uns zu groß und die Eidechsen zu flink. Wollt Ihr aber in die Wüste, so bekommt ihr Sand in die Augen, das heißt, wenn es fein zugeht. Geht es aber grob zu, so kommt ihr in eine Sandhose. Nein, hier ist es am besten. Hier sind Frösche und Heuschrecken. Hier bleibe ich und Ihr mit."
Und sie blieben; die Alten saßen in ihrem Neste auf dem schlanken Minaret, pflegten der Ruhe und hatten genug damit zu tun, ihre Federn zu glätten und mit dem Schnabel die roten Strümpfe zurechtzuzupfen. Ab und an reckten sie die Hälse, grüßten gravitätisch und hoben die Köpfe mit der hohen Stirn und den feinen, glatten Federn, und ihre braunen Augen leuchteten klug. Die Storchfräulein gingen gravitätisch im saftigen Schilfe umher, lugten heimlich zu den jungen Störchen hinüber, machten Bekanntschaften und verschluckten bei jedem dritten Schritt einen Frosch oder schwenkten eine kleine Schlange hin und her; das nähme sich gut aus, fanden sie, und schmecken tat es auch. Die jungen Männer fingen Händel an, pufften einander mit den Flügeln, schlugen mit den Schnäbeln um sich, ja stachen sich wohl sogar blutig, und dann verlobte sich hier einer und da eine, das war ja schließlich auch der Sinn des Lebens. Und sie bauten Nester und gerieten sich dabei aufs neue in die Haare, denn in den heißen Ländern ist man gar hitzig, aber vergnügt ging es doch zu, besonders den Alten machte es Spaß. Die eigenen Kinder kleidet eben alles. Jeden Tag schien hier die Sonne, jeden Tag gab es vollauf zu essen, man konnte nur an Lust und Freude denken. – Aber in dem reichen Schloß des ägyptischen Hauswirts, wie sie ihn nannten, hatte die Freude keine Stätte.
Der reiche, mächtige Herr lag auf dem Ruhebett, steif in allen Gliedern und ausgestreckt wie eine Mumie, mitten in dem große Saal mit den prächtig bemalten, farbigen Wänden. Verwandte und Diener standen um ihn her, tot war er nicht; daß er lebte, konnte man auch füglich nicht sagen. Die rettende Moorblume aus den nördlichen Ländern, die gesucht und gepflückt werden mußte von der, die ihn am herzlichsten liebte, ward ihm nicht gebracht. Seine junge schöne Tochter, die im Schwanenkleide über Meer und Land weit zum hohen Norden hinauf geflogen war, sollte niemals mehr zurückkehren. "Sie ist tot und fort!" hatten die beiden heimgekehrten Schwanenjungfrauen gemeldet sie hatten sich eine ganze Geschichte ausgedacht, die sie nun erzählten:
"Wir flogen alle drei hoch oben in der Luft, als uns ein Jäger sah und seinen Pfeil abschoß. Er traf unsere junge Freundin, und langsam ihr Fahrwohl singend glitt sie wir ein schwebender Schwan mitten in einen Waldsee hinab. Dort am Ufer unter einer duftenden Hängebirke begruben wir sie. Doch sie ist gerächt. Feuer banden wir unter die Flügel der Schwalbe, die unter dem Schilfdach des Jägers nistet, es zündete, das Haus loderte in Flammen auf, und er verbrannte darin. Weit hinaus über den See bis zu der hängenden Birke leuchtete es, wo sie als Erde in der Erde ruht. Niemals mehr kehrt sie zurück nach Ägypten."
Dann weinten die beiden, und der Storchvater, der die Geschichte mit anhören mußte, klapperte mit dem Schnabel, daß es schallte.
"Lüge und Erfindung" sagte er. "Ich hätte die größte Lust, ihnen meinen Schnabel in die Brust zu jagen."
"Und ihn dabei abzubrechen!" sagte die Storchmutter. "Dann wirst Du ja recht hübsch aussehen! Erst denk an Dich selbst und dann an Deine Familie; alles andere kommt erst in zweiter Reihe."
"Ich will mich doch morgen an den Rand der offenen Kuppel setzen, wenn sich alle die Gelehrten und Weisen versammeln, um über den Kranken zu beraten, vielleicht kommen sie dann der Wahrheit etwas näher."
Und die Gelehrten und Weisen kamen zusammen und sprachen viel, sprachen lang und breit, und der Storch konnte nicht daraus klug werden. – Für den Kranken kam auch nichts dabei heraus, auch nicht für die Tochter im Wildmoor, aber trotzdem können wir ja ein wenig zuhören, man muß sich ja sonst auch so vielerlei mit anhören.
Das Richtigste wird jetzt sein, auch zu hören und zu wissen, was dem vorausgegangen war, dann sind wir besser im Bilde, wenigstens ebenso gut wie der Storchvater.
"Liebe gebiert das Leben. Die höchste Liebe gebiert das höchste Leben. Nur durch Liebe ist Rettung für sein Leben zu gewinnen!" war gesagt worden, und das wäre außerordentlich klug und gut gesagt, versicherten die Gelehrten.
"Das ist ein schöner Gedanke" sagte auch der Storchvater sofort.
"Ich verstehe ihn nicht richtig!" sagte die Storchmutter, "und das ist nicht mein Fehler, sondern der des Gedankens, doch das kann mir auch gleichgültig bleiben, ich habe an mehr zu denken!"
Darauf hatte sich zwischen den Gelehrten eine lange und tiefsinnige Diskussion über die Liebe entsponnen, welche Unterschiede es darin gab, Liebe, die Verliebte fühlen, Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwischen Licht und Pflanzen – es war so weitläufig und gelehrt auseinandergesetzt, daß es dem Storchvater unmöglich wurde, weiter zu folgen, geschweige denn, es zu wiederholen. Er wurde ganz gedankenvoll, schloß die Augen halb zu und stand noch einen ganzen Tag danach auf einem Bein, er hatte zu schwer an seiner Gelehrsamkeit zu balzen.
Doch eins verstand der Storchvater, denn er hatte die geringen wie die vornehmsten Leute aus Herzensgrund seufzen hören, daß es ein großes Unglück für viele Tausende und gleichzeitig für das Land sei, daß dieser Mann krank darnieder läge und nicht wieder genesen könne: Wohltat und Segen würde es bedeuten, wenn er seine Gesundheit zurückerhielte. "Aber wo wächst die Blume, die ihm die Gesundheit wiedergeben kann?" Danach hatten alle gefragt, in gelehrten Schriften, blinkenden Sternbildern, in Wetter und Wind hatten sie es zu erforschen gesucht, alle Umwege waren sie gegangen, um es herauszufinden, und zuletzt hatten die Gelehrten und Weisen, wie gesagt, dies eine herausbekommen: "Die Liebe gebiert Leben, Leben für den Vater," und damit hatten sie mehr gesagt, als sie selbst verstanden. Sie wiederholten und schrieben es als Rezept auf: "Liebe gebiert Leben." Aber wie dies Ding zubereitet werden müsse, ja, da hatte die Sache ihren Haken. Zuletzt wurden sie darüber einig, daß die Hülfe von der Prinzessin kommen müsse, von ihr, die mit ganzer Seele und von ganzem Herzen ihren Vater liebte. Man fand endlich auch heraus, wie es zustande gebracht werden müsse, aber darüber waren Jahr und Tag vergangen. Sie solle in der Nacht nachdem der Neumond zum ersten Male untergegangen wäre, sich hinaus zu der Marmorsphinx in der Wüste begeben, den Sand von einer Tür am Fußende fortscharren, und dort durch den langen Gang gehen, der ins Innere einer der großen Pyramiden führt, wo ein mächtiger König aus alter Zeit, von Pracht und Herrlichkeit umgeben, in seiner Mumienhülle läge. Hier sollte sie ihr Haupt zu dem Toten hinabbeugen, dann würde ihr offenbart werden, wie Leben und Rettung für ihren Vater zu gewinnen wären.
Alles dies hatte sie ausgeführt und im Traume erfahren, daß sie aus dem tiefen Moor droben im dänischen Lande, die Stelle war ganz genau bezeichnet, die Lotosblume heimbringen müsse, die in der Tiefe des Wassers ihre Brust berühre. Dann könne er gerettet werden.
Und deshalb flog sie im Schwanenkleid vom Lande Ägypten zum Wildmoor hinauf. Seht, alles dies wußten Storchvater und Storchmutter und wir wissen es nun genauer, als wir es vorher wußten. Wir wissen, daß der Moorkönig sie zu sich herabzog, wissen, daß sie für die Ihren daheim tot und verschollen war; nur der Weiseste und die Storchmutter sagten noch immer: "Sie wird sich schon retten!" Und darauf wollte man warten, denn etwas Besseres wußte man nicht.
"Ich glaube, ich mause den beiden bösen Prinzessinnen die Schwanenkleider" sagte der Storchvater. "Dann können sie doch nicht zum Wildmoor und noch mehr Übel anrichten; die Schwanenkleider selbst verstecke ich dort oben, bis man einmal Verwendung für sie findet."
"Wo oben willst Du sie denn verstecken?" fragte die Storchmutter.
"In unserem Nest beim Wildmoor" sagte er. "Ich und unsere jüngsten Kinder könnten uns gegenseitig helfen, sie mitzunehmen. Und werden sie uns zu beschwerlich, so gibt es genug Orte unterwegs, wo sie bis zum nächsten Zuge versteckt bleiben können. Ein Schwanenkleid wäre wohl genug für sie, aber zwei sind besser; es ist immer gut, auf Reisen in den nordischen Ländern gut versehen zu sein."
"Du wirst keinen Dank ernten!" sagte die Storchmutter. "Aber Du bist ja der Herr. Außer der Brutzeit habe ich ja nichts zu sagen."
In der Wikingerburg am Wildmoor, wohin die Störche im Frühjahr zogen, hatte man dem kleinen Mädchen inzwischen einen Namen gegeben; Helga war sie genannt worden, doch der Name war allzu zart für einen Sinn, wie er dieses schöne Mädchen hier erfüllte. Monat für Monat wuchs sie kräftiger heran. Nach einigen Jahren, während die Störche stets die gleiche Reise im Herbst nach dem Nil im Frühjahr nach dem Wildmoor machten, wurde aus dem kleinen Kinde ein großes Mädchen, und ehe man sich dessen versah, war es zu der schönsten Jungfrau von sechzehn Jahren erblüht. Doch in der schönen Schale steckte ein harter, bitterer Kern; sie war weit wilderen Sinnes als die anderen Menschen dieser harten, finsteren Zeit.
Es war ihr eine Lust, ihre weißen Hände in das dampfende Blut der zum Opfer geschlachteten Pferde zu tauchen; sie zerbiß in ihrer Wildheit den Hals des schwarzen Hahns, den der Opferpriester schlachten sollte, und zu ihrem Pflegevater sagte sie in vollem Ernste:
"Käme Dein Feind, schlänge ein Seil um die Balken unseres Daches und höbe es von der Kammer, in der Du schliefest, ich würde Dich nicht wecken, ob ich es auch könnte. Ich würde es nicht hören, so saust mir noch immer das Blut im Ohr, auf das Du mir vor Jahren eine Ohrfeige gabst, Du! Ich vergesse nicht."
Aber der Wiking achtete ihrer Worte nicht, er war, ebenso wie alle anderen, von ihrer Schönheit betört, wußte auch nichts davon, wie Klein-Helga Gestalt und Sinn bei Tag und Nacht wechselte. Ohne Sattel saß sie wie festgewachsen auf dem Pferde, das in wildem Lauf daherjagte, sprang auch nicht ab, wenn es sich mit den anderen bösartigen Pferden herumbiß. Oft warf sie sich mit allen Kleidern vom Abhange herab in des Fjorde starken Strom und schwamm dem Wiking entgegen, wenn sein Boot dem Lande zusteuerte. Von ihrem herrlichen langen Haar schnitt sie die längste Locke ab und flocht daraus eine Sehne für ihren Bogen: "Selbstgetan, wohlgetan!" sagte sie.
Die Wikingerfrau hatte wohl für die damalige Zeit und Gewohnheit einen festen Willen und ein starkes Gemüt, aber gegen die Tochter gesehen, war sie ein sanftes, ängstliches Weib: sie wußte ja auch, daß ein Zauber über dem entsetzlichen Kinde ruhte.
Nur allzu oft kam es Helga in den Sinn, sich voll böser Gelüste, gerade wenn die Mutter auf dem Söller stand oder in den Hof hinaustrat, auf den Brunnenrand zu setzen, mit Armen und Beinen um sich zu schlagen und sich darauf in das enge, dunkle Brunnenloch fallen zu lassen, wo sie nach Froschart untertauchte und wie der an die Oberfläche kam, um dann katzengleich wieder emporzugklettern wassertriefend durch den Festsaal zu laufen, so daß die grünen Blätter, mit denen der Fußboden bestreut war, in dem rinnenden Wasser schwammen.
Doch ein Band gab es, das Klein-Helga hielt, das war die Abenddämmerung. Da wurde sie still und gleichsam nachdenklich, ließ sich gebieten und leiten. Es war, als ob ein inneres Gefühl sie zur Mutter zöge, und wenn die Sonne sank und die innere und äußere Verwandlung vor sich ging, saß sie still und traurig, zur Froschgestalt zusammengeschrumpft da. Der Körper war nun weit größer als der dieses Tiers, aber gerade dadurch noch abschreckender. Sie sah wie ein abscheulicher Zwerg aus mit einem Froschkopf und Schwimmhäuten zwischen den Fingern. Es lag etwas so Betrübtes in den Augen, mit denen sie umherblickte; eine Stimme hatte sie nicht, nur ein hohles Quaken gab sie mitunter von sich, ganz wie ein Kind, das im Schlafe schluchzt. Da konnte die Wikingerfrau sie wohl auf ihren Schoß nehmen, die häßliche Gestalt vergessen und nur die traurigen Augen sehen; mehr als einmal sagte sie dann: "Fast möchte ich wünschen, daß Du immer mein stummes Froschkind wärest; für mich bist Du häßlicher anzusehen, wenn Du nach außenhin schön bist."
Und sie schrieb Runen gegen Zauber und Krankheit und warf sie über das schlimme Geschöpf, aber die Besserung trat nicht ein.
"Man sollte nicht glauben, daß sie so klein gewesen ist und in einer Seerose hat liegen können!" sagte der Storchvater. "Nun ist sie ein ganzer Mensch und ihrer ägyptischen Mutter leibhaftiges Ebenbild. Nie haben wir die Mutter seitdem gesehen! Sie konnte sich nicht retten, wie Du und der Gelehrteste da drüben glaubtet. Ich bin nun Jahr aus Jahr ein kreuz und quer über das Wildmoor hingeflogen, aber sie gab nie ein Lebenszeichen von sich. Ja, ich kann es Dir ja gestehen, ich bin in den Jahren, wo ich hier einige Tage vor Dir ankam, um das Nest auszubessern und ein und das andere in Stand zu setzen, jedesmal eine ganze Nacht lang wie eine Eule oder Fledermaus unaufhörlich über das offene Wasser hingeflogen, aber ohne jeden Gewinn. Die Schwanenkleider, die ich und die Jungen vom Nil hier herauf geschleppt haben – beschwerlich genug war es, in drei Reisen haben wir es einteilen müssen – liegen auch noch unbenützt da. Schon so lange Jahre haben sie nun auf dem Boden des Nestes herumgelegen, und geschieht hier einmal ein Feuerunglück, und das Blockhaus brennt ab, so sind sie doch weg."
"Und unser gutes Nest ist weg!" sagte die Storchmutter, "daran denkst Du weniger als an das Federzeug und die Moorprinzessin! Du kannst ja zu ihr hinabtauchen und gleich unten im Sumpfe bleiben! Du bist gegenüber Deiner eigenen Familie ein schlechter Vater, das habe ich gesagt, seit ich das erste Mal auf Eiern lag. Wenn nur nicht wir oder unsere Jungen von der tollen Wikingerdirne einmal einen Pfeil in die Flügel gejagt bekommen! Sie weiß ja nicht, was sie tut! Wir sind doch länger hier zuhause als sie, das sollte sie bedenken; wir vergessen nie unsere Pflichten, wir geben jedes Jahr unsere Abgaben: eine Feder, ein Ei und ein Junges, wie es billig ist. Glaubst Du, wenn sie draußen ist, daß ich hinuntergehen mag wie in alten Tagen, und wie ich es in Ägypten tat, wo ich mit den Leuten halb kameradschaftlich umgehe, und, ohne mir doch etwas zu vergeben, in Schüsseln und Töpfe hineingucke? Nein, ich bleibe hier oben sitzen und ärgere mich über sie – so ein Balg! Und über Dich ärgere ich mich auch! Du hättest sie in der Wasserrose liegen lassen sollen, dann wäre sie fort gewesen!"
"Du bist viel achtenswerter als Deine Rede" sagte der Storchvater – "ich kenne Dich besser, als Du Dich selbst kennst!"
Und dann machte er einen Sprung, zwei schwere Flügelschläge, streckte die Beine nach hinten und flog, oder besser, segelte davon, ohne die Schwingen zu bewegen. Als er ein gutes Stück fort war, machte er noch einen kräftigen Schlag, die Sonne schimmerte auf den weißen Federn, Hals und Kopf streckten sich voran. Kraft und Schwung kamen beim Fluge zum Ausdruck.
"Er ist noch immer der Herrlichste von allem" sagte Storchmutter, "aber ich sage es ihm nicht."
Schon zeitig während der Herbsternte kam der Wiking mit Beute und Gefangenen heim. Unter diesen war ein junger christlicher Priester, einer der Männer, die die alten nordischen Götter verfolgten. Oft in letzter Zeit war in der Halle und dem Frauengemach über den neuen Glauben gesprochen worden, der sich weit in allen südlichen Ländern verbreitet hatte, ja sogar durch den heiligen Ansgarius schon bis in den Norden vorgedrungen war. Selbst die kleine Helga hatte von dem Glauben an den weißen Christus gehört, der aus Liebe zu den Menschen sich selbst geopfert hatte, um sie zu erlösen; das war ihr, wie man zu sagen pflegt, zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus gegangen. Für das Wort Liebe schien sie nur Empfindung zu haben, wenn sie in elender Froschgestalt zusammengeschrumpft in der verschlossenen Kammer saß. Aber die Wikingerfrau hatte aufmerksam gelauscht und sich seltsam ergriffen bei den Geschichten und Sagen, die über den Sohn des einzigen wahren Gottes umliefen, gefühlt.
Die vom Zuge heimgekehrten Männer hatten von den prächtigen Tempeln aus köstlich behauenen Steinen erzählt, die für ihn errichtet worden waren, dessen Gebot die Liebe war. Ein paar schwere, goldene Gefäße, kunstvoll geformt und ganz und gar ans reinem Golde, denen würzige Gerüche entströmten, waren unter der heimgebrachten Beute. Es waren Räucherfässer, die die christlichen Priester vor dem Altar schwangen, auf dem niemals Blut floß sondern Wein, und dieser und das geweihte Brot verwandelten sich in seinen Leib und sein Blut, die hingegeben waren für noch ungeborene Geschlechter.
In des Blockhauses tiefem steinernen Keller war der junge Gefangene, der christliche Priester, untergebracht und mit Bastschnuren an Händen und Füßen gefesselt worden. "Herrlich wie Baldur anzusehen" war er, wie die Wikingerfrau sagte, und sie wurde von seiner Not gerührt; aber Jung-Helga verlangte, daß man eine Schnur durch seine Kniesehnen zöge und ihn an den Schwänzen der wilden Stiere festbände.
"Dann würde ich die Hunde loslassen! Hui, davon über Sumpf und Moor nach der Heide! Das wäre ein lustiger Anblick, aber noch lustiger, ihm bei dieser Fahrt folgen zu können!"
Doch der Wiking wollte nicht, daß er diesen Tod erleide, doch sollte er als Verleugner und Verfolger der hohen Götter morgigen Tages auf dem Blutsteine im Hain geopfert werden. Es war das erste Mal, daß hier ein Mensch geopfert wurde.
Jung-Helga bat, ob sie die Götterbilder und das Volk mit seinem Blute besprengen dürfe; sie wetzte ihr blankes Messer, und da gerade einer der großen bissigen Hunde, deren es genug auf dem Hofe gab, an ihr vorbei lief, stach sie ihm das Messer in die Seite: "Das geschieht, um seine Schärfe zu erproben" sagte sie, und die Wikingerfrau sah betrübt auf das wilde, bösartige Mädchen. Und als die Nacht kam und die Tochter sich an Leib und Seele verwandelte, sprach sie zu ihr mit des Kummers warmen Worten, die tief aus ihrer Seele drangen.
Die häßliche Kröte mit dem verzauberten Leib stand vor ihr und heftete die braunen, traurigen Augen auf sie, hörte zu und schien mit menschlicher Vernunft zu verstehen.
"Niemals, selbst nicht zu meinem Gemahl, ist mir über die Zunge gekommen, um dessen willen ich zwiefach durch Dich leide!" sagte die Wikingerfrau. "Es ist mehr Kummer über Dich in meinem Herzen, als ich selbst je geglaubt hätte. Groß ist die Liebe einer Mutter, doch in Deiner Seele wohnt keine Liebe. Dein Herz ist ein kalter Schlammklumpen! Woher kommst Du doch in mein Haus!"
Da erzitterte das häßliche Geschöpf ganz seltsam, es war, als berührten diese Worte ein unsichtbares Band zwischen Körper und Seele, und es erschienen große Tränen in seinen Augen.
"Deine harte Zeit wird noch einmal kommen!" sagte die Wikingerfrau. "Furchtbar wird sie werden, auch für mich! Besser wärest Du als Kind auf der Landstraße ausgesetzt worden, und die Nachtkälte hätte Dich in den Tod gelullt!" Und die Wikingerfrau vergoß bittere Tränen und ging zornig und betrübt hinter den Fellvorhang, der von einem Balken lose herabhing und die Stube teilte.
Einsam saß die zusammengeschrumpfte Kröte im Winkel. Lautlose Stille war in der Stube, aber nach kurzer Zeit entrang sich ihr ein halberstickter Seufzer; es war, als ob unter Schmerzen neues Leben in ihrem Herzen geboren werde. Sie tat einen Schritt vorwärts, lauschte, tat wieder einen Schritt und ergriff nun mit unbehülflichen Händen die schwere Stange, die vor die Tür geschoben war. Leise schob sie sie zur Seite, still nahm sie das Holzstück fort, das unter der Klinke steckte und ergriff die brennende Lampe, die in der Vorkammer stand. Es war, als gäbe ihr ein starker Wille ungeahnte Kräfte. Sie zog den eisernen Bolzen aus der vergitterten Tür und schlich sich zu dem Gefangenen hinab. Er schlief. Sie berührte ihn mit ihrer kalten, klammen Hand, und er erwachte. Als er die häßliche Gestalt erblickte, schauderte er wie vor einer bösen Erscheinung zurück. Sie zog ihr Messer, durchschnitt seine Fesseln und winkte ihm, ihr zu folgen.
Er rief heilige Namen, schlug das Kreuzeszeichen, und als die Gestalt unverändert vor ihm stand, sagte er: "Selig ist, wer gegen die Geringen verständig handelt, der Herr wird ihn erretten am Tage der Trübsal. – Wer bist Du? Woher dies Äußere eines Tieres und doch von barmherzigem Tun?"
Die Krötengestalt winkte, führte ihn hinter schützenden Decken durch einen einsamen Gang zum Stalle hinaus und zeigte auf ein Pferd; er schwang sich hinauf, doch auch sie hüpfte vor ihm aufs Pferd und hielt sich an seiner Mähne fest. Der Gefangene verstand sie, in hurtigem Trab ritten sie einen Weg entlang, den er nie allein gefunden haben würde, und kamen in die offene Heide hinaus.
Er vergaß ihre häßliche Gestalt und fühlte nur die durch dies Ungetüm bewiesene Gnade des Herrn. Fromme Gebete sprach er und stimmte heilige Lieder an. Da zitterte sie; war es des Gebetes und des Gesanges Macht, die auf sie einwirkten, oder waren es die Kälteschauer des beginnenden Morgens? Was mochte sie wohl empfinden. Sie hob sich hoch empor, wollte das Pferd anhalten und abspringen. Doch der christliche Priester hielt sie mit aller Kraft fest, sang laut einen Psalm, als könne er den Zauber lösen, der sie in die häßliche Froschgestalt gebannt hielt, und das Pferd jagte wilder davon. Der Himmel wurde rot, der erste Sonnenstrahl drang durch die Wolken, und durch den klaren Lichtstrahl geschah die Verwandlung, sie wurde wieder die junge Schönheit mit dem dämonisch bösen Sinn; er hielt das schönste junge Weib in seinen Armen. Darüber entsetzte er sich, sprang vom Pferde und hielt es an, indem er glaubte, einem neuen vernichtenden Blendwerk zum Opfer zu fallen. Aber Jung-Helga war ebenfalls mit einem Sprunge auf dem Erdboden. Das kurze Kinderröckchen reichte ihr kaum bis ans Knie. Sie riß das scharfe Messer aus ihrem Gürtel und stürzte sich auf den Überraschten.
"Wenn ich Dich fasse" rief sie, "wenn ich Dich fasse, renne ich Dir das Messer in den Leib, Du bist ja bleich wie Stroh, Bartloser Sklave."
Sie drang auf ihn ein; sie kämpften einen schweren Kampf, aber es war, als ob eine unsichtbare Kraft dem christlichen Manne Stärke gäbe. Er hielt sie fest, und der alte Eichbaum neben ihm kam ihm zu Hülfe und band gleichsam mit seinen halb aus dem Erdreich gelösten Wurzeln ihre Füße, die sich darin verwickelt hatten. Dicht dabei sprudelte eine Quelle. Er sprengte ihr das frische Wasser über Brust und Antlitz, gebot dem unreinen Geiste, von ihr zu weichen und segnete sie nach christlichem Brauche, aber das Wasser der Taufe hat keine Kraft, wo nicht des Glaubens Quelle auch von innen her strömt.
Und doch blieb er auch hier der Überlegene; ja mehr als Mannesstärke gegen die feindliche böse Macht lag in seiner Tat, die das Mädchen gleichsam benahm. Sie ließ die Arme sinken, sah mit verwunderten Augen und erbleichenden Wangen auf diesen Mann, der ihr wie ein mächtiger Zauberer erschien, stark an Mächten und geheimer Kunst. Finstere Runen warf er über sie, schwarze Zeichen waren es, die er in die Luft schrieb! Nicht vor der blinkenden Axt oder dem scharfen Messer, hätte er es vor ihren Augen gezückt, würde sie mit der Wimper gezuckt haben, aber sie tat es, als er des Kreuzes Zeichen auf ihre Brust und Stirne schrieb. Wie ein zahmer Vogel saß sie, das Haupt auf die Brust gebeugt.
Sanft sprach er nun zu ihr von dem Liebeswerke, das sie gegen ihn in dieser Nacht geübt, als sie in der garstigen Krötenhaut zu ihm hinabgekommen war, seine Banden gelöst und ihn dem Licht und Leben wiedergegeben hatte. Sie wäre auch gebunden, mit stärkeren Banden gebunden, als er es gewesen, doch auch sie solle, und zwar durch ihn, dem Licht und Leben wieder zugeführt werden. Zu dem heiligen Ansgarius wolle er sie bringen, dort, in seiner christlichen Stadt, würde der Zauber von ihr genommen werden. Doch nicht vor sich auf dem Pferde, ob sie auch gutwillig folgen würde, wagte er sie dorthin zu führen.
"Hinter mir mußt Du auf dem Pferde sitzen, nicht vor mir. Deiner zauberischen Schönheit eignet die Macht, die das Böse ausstrahlt; ich fürchte sie – und doch werde ich darüber siegen in Christo."
Er beugte seine Knie und betete fromm und innig, da war es, als würde die stille Waldnatur zu einer heiligen Kirche geweiht. Die Vögel begannen zu singen, als gehörten sie mit zu der neuen Gemeinde, die wilden Krauseminzen dufteten, als wollten sie Ambra und Räucherwerk ersetzen, und laut verkündete er die Worte der Schrift: "Das Licht von oben hat uns heimgesuchet, um zu leuchten denen, die in der Finsternis wandeln, und ihre Füße zu leiten auf dem Wege des Friedens."
Und er sprach von der Sehnsucht der Geschöpfe, und während er sprach, stand das Pferd, das sie in wildem Lauf getragen hatte, still und scharrte zwischen den langen Brombeerranken, so daß die reifen, saftigen Beeren in Klein-Helgas Schoß fielen, sich selbst zur Erquickung anbietend.
Geduldig ließ sie sich auf den Rücken des Pferdes heben und saß dort wie eine Schlafwandlerin, die nicht wacht, aber auch nicht wandelt. Der christliche Mann band zwei Zweige mit Bastfäden so zusammen, daß sie ein Kreuz bildeten, das hielt er hoch in der Hand, während sie durch den Wald ritten. Der wurde dichter und dichter, der Weg schmaler, die Schlehenbüsche standen vor ihnen wie Schlagbäume, so daß sie um sie herum reiten mußten. Die Quelle wurde nicht zum rinnenden Bache, sondern zu einem stehenden Sumpf, auch um ihn mußte man herumreiten. Aber Stärke und Erquickung lagen in der frischen Waldluft, und eine nicht geringere Kraft war in den Worten der Milde, die voller Glauben und christlicher Liebe erklangen, von dem innigen Wunsche beseelt, die schon Überwundene zu Licht und himmlischem Leben emporzufahren.
Der Tropfen, heißt es ja, höhlt den harten Stein. Die Meereswogen schleifen mit der Zeit die kantigen Felsblöcke rund, der Tau der Gnade, der zum ersten Male auf Klein-Helga niederrann, höhlte das Harte, rundete das Scharfe; wohl war es noch nicht zu erkennen, sie selbst wußte es nicht; was weiß der Keim in der Erde bei der erquickenden Feuchtigkeit und dem warmen Sonnenstrahl davon, daß er Pflanze und Blüte in sich trägt.
Wie der Gesang der Mutter unmerklich in der Seele des Kindes haftet, und es die einzelnen Worte nachlallt, ohne sie zu verstehen, bis sich diese später in den Gedanken sammeln und sichten, so wirkte auch hier das schöpferische Wort der Allmacht.
Sie ritten aus dem Walde hinaus, hin über die Heide, wieder durch pfadlose Wälder; da trafen sie gegen Abend auf Räuber.
"Wo hast Du das schöne Püppchen gestohlen?" riefen sie, hielten das Pferd an und rissen die beiden Reiter herunter, denn sie waren in großer Überzahl. Der Priester hatte keine andere Waffe als das Messer, das er Klein-Helga entwunden hatte, damit stieß er um sich. Einer der Räuber schwang seine Axt, doch der junge Christ sprang glücklich zur Seite, sonst wäre er erschlagen worden; nun fuhr die Schneide der Axt tief in den Hals des Pferdes, daß das Blut herausströmte und das Tier zu Boden stürzte. Da fuhr Klein-Helga, wie aus tiefen Gedanken geweckt, empor und warf sich über das stöhnende Tier. Der christliche Priester stellte sich als Schutz und Schirm vor sie, aber einer der Räuber schwang seinen schweren Eisenhammer gegen seine Stirn, so daß sie zerschmettert wurde und Blut und Hirn rings umher spritzten. Tot fiel er zur Erde nieder.
Die Räuber ergriffen Klein-Helga an ihrem weißen Arm; da, im gleichen Augenblick, ging die Sonne unter, und als der letzte Sonnenstrahl erlosch, verwandelte sie sich in eine häßliche Kröte. Das weißlich-grüne Maul klaffte über das halbe Gesicht, die Arme wurden dünn und schleimig, eine breite Hand mit Schwimmhäuten öffnete sich fächerförmig; – da ließen sie die Räuber entsetzt fahren. Sie stand als häßliches Untier mitten unter ihnen, und nach Froschart hüpfte sie empor, höher als sie selbst war, und verschwand im Dickicht. Da merkten die Räuber, daß sie es mit Lokes böser List oder geheimen Zauberkünsten zu tun hatten, und voller Entsetzen eilten sie davon.
Der Vollmond war schon aufgegangen und spendete Glanz und Licht, da kroch aus dem Gebüsch, in des Frosches häßlicher Haut, Klein-Helga hervor. Sie blieb bei dem Leichnam des christlichen Priesters und ihrem getöteten Renner stehen und sah sie mit Augen an, die zu weinen schienen. Der Froschkopf gab einen Laut von sich, der wie das Quäken eines Kindes, das in Weinen ausbricht, klang. Bald warf sie sich über den einen, bald über das andere, schöpfte Wasser mit ihren Händen, die durch die Schwimmhäute größer und hohler wurden, und goß es über sie aus. Aber tot waren sie und tot sollten sie bleiben. Das begriff sie. Bald konnten wilde Tiere kommen und ihre Leiber fressen; nein, das durfte nicht geschehen! Deshalb grub sie die Erde auf, so tief sie es vermochte. Ein Grab wollte sie für sie bereiten, doch sie hatte zum Graben nur einen harten Zweig und ihre beiden Hände. Aber an ihnen spannten sich zwischen den Fingern die Schwimmhäute. Sie rissen und das Blut floß. Sie sah, daß ihr die Arbeit nicht gelingen werde. Da nahm sie Wasser und wusch damit des Toten Antlitz, bedeckte es mit frischen, grünen Blättern, trug große Zweige zusammen und legte sie über ihn, dann schüttete sie Laub dazwischen, nahm die schwersten Steine, die sie aufheben konnte, legte sie über die toten Körper und verstopfte die Öffnungen mit Moos. Nun glaubte sie, daß der Grabhügel stark und sicher genug sei; aber während der schweren Arbeit war die Nacht vergangen, die Sonne brach hervor – und Klein- Helga stand da in all ihrer Schönheit, mit blutenden Händen und zum ersten Male mit Tränen auf den errötenden jungfräulichen Wangen.
Da war es ihr während der Verwandlung, als bekämpften sich in ihr zwei Naturen. Sie zitterte, schaute sich um, als erwache sie aus einem beängstigenden Traum, schoß dann auf eine schlanke Buche zu, hielt sich fest daran gepreßt, um doch eine Stütze zu haben, und dann kletterte sie schnell, in einem Nu, wie eine Katze in die Spitze des Baumes hinauf und klammerte sich dort fest. Da saß sie nun wie ein verängstigtes Eichhörnchen, saß den ganzen Tag in der tiefen Waldeinsamkeit, wo alles stille und tot war. Tot? Nein, da flogen ja ein paar Schmetterlinge umeinander im Spiel oder Streit. Dicht dabei waren auch ein paar Ameisenhaufen, jeder beherbergte mehrere Hundert emsiger Geschöpfchen, die hin und her wimmelten. In der Luft tanzten unzählige Mücken, Schwarm an Schwarm. Scharen von summenden Fliegen, Libellen und andere geflügelte Tierchen jagten vorbei, der Regenwurm kroch aus dem feuchten Boden hervor, Maulwürfe stießen herauf – sonst war es still und tot ringsum, tot, wie man sagt und es versteht. Niemand außer den Hähern beachtete Klein-Helga, sie flogen schreiend um die Spitze des Baumes, auf dem sie saß. In dreister Neugierde hüpften sie auf den Zweigen näher zu ihr heran. Ein Blick ihrer Augen Jagte sie wieder fort – aber klüger wurden sie deshalb doch nicht aus ihr, und sie auch nicht klüger aus sich selbst.
Als der Abend sich näherte und die Sonne zu sinken begann, rief die Verwandlung sie zu neuer Bewegung. Sie ließ sich am Stamme hinabgleiten, und während der letzte Sonnenstrahl erlosch, stand sie wieder da in eines Frosches zusammengeschrumpfter Gestalt mit den zerrissenen Schwimmhäuten an den Händen, doch die Augen erstratalten nun in einem Schönheitsglanze, wie er kaum früher der schönen Gestalt eigen war. Es waren die sanftesten frommen Mädchenaugen, die hinter der Froschlarve hervorleuchteten, sie zeugten von einer tiefen Seele, einem menschlichen Herzen. Und die schönen Augen weinten viele Tränen, weinten schwere Tränen eines erleichterten Herzens.
Noch immer lag bei dem Grabbügel das aus Zweigen zusammengebundene Kreuz, die letzte Arbeit dessen, der nun tot, dahingegangen war. – Klein-Helga nahm es auf und pflanzte es, der Gedanke kam ihr ganz ohne ihr Zutun, zwischen die Steine über ihm und dem erschlagenen Pferde. In wehmütiger Erinnerung brachen ihre Tränen aufs neue hervor, und in dieser Herzensstimmung ritzte sie das gleiche Zeichen in die Erde rings um das Grab, wahrlich die schönste Einfassung. Während sie mit beiden Händen das Zeichen des Kreuzes machte, fielen die Schwimmhäute wie zerrissene Handschuhe ab, und als sie sich im Quellwasser wusch und verwundert auf ihre feinen, weißen Hände herabsah, machte sie wieder das Zeichen des Kreuzes zwischen sich und den Toten in die Luft. Da erbebten ihre Lippen, da bewegte sich ihre Zunge, und der Name, den sie so oft während des Rittes durch den Wald gesungen und gesprochen vernommen hatte, wurde aus ihrem Munde hörbar. Sie sagte: "Jesus Christus."
Da fiel die Krötenhaut, und die junge Schönheit stand da; – doch das Haupt neigte sich müde, die Glieder bedurften der Ruhe – sie schlief.
Aber der Schlaf war nur kurz. Um Mitternacht wurde sie geweckt; vor ihr stand das tote Pferd voll strahlenden Lebens, aus seinen Augen und dem verwundeten Halse leuchtete ein Schwacher Schein, und neben ihm zeigte sich der erschlagene christliche Priester. "Schöner als Baldur" würde die Wikingerfrau gesagt haben, und doch kam er wie in feurigen Flammen.
Es lag ein Ernst in den großen, milden Augen, ein so gerechtes Urteil, ein so durchdringender Blick, daß es gleichsam bis in den tiefsten Herzenswinkel der nun Erprobten drang. Klein-Helga zitterte, und ihre Erinnerung erwachte mit einer Kraft wie am Tage des Jüngsten Gerichts. Alles, was ihr Gutes erwiesen, jedes liebevolle Wort, das ihr gesagt worden war, wurde gleichsam lebendig. Sie erkannte, daß es die Liebe gewesen, die sie hier in den Tagen der Prüfung aufrecht erhalten hatte. Sie sah klar, daß sie nur den Trieben ihrer Stimmungen gefolgt war, selbst aber nichts dazu getan hatte. Alles war ihr gegeben, und alles zu ihrem Besten gefügt worden. Sie beugte sich nieder, demütig und voller Scham vor dem, der in jeder Falte ihres Herzens lesen konnte, und im gleichen Augenblick fühlte sie sich wie von einem Blitzstrahl der Läuterung, dem flammenden Funken des heiligen Geistes durchdrungen.
"Du Tochter des Sumpfes" sagte der christliche Priester, "aus dem Sumpfe, aus der Erde bist Du gekommen – aus der Erde sollst Du einst auferstehen! Der Sonnenstrahl in Dir gebt, seines Körpers bewußt, zu seiner Quelle zurück, der Strahl, nicht von der Sonne, sondern der Strahl von Gott. Keine Seele soll verloren gehen. Doch lang ist das Zeitliche, die Flucht des Lebens in das Ewige. – Ich komme aus dem Lande des Todes; auch Du mußt einmal durch die tiefen Täler in das leuchtende Bergland, wo Gnade und Vollendung wohnen. Ich führe Dich nicht zur christlichen Taufe, erst mußt Du den Wasserschild über dem tiefen Grunde des Moors sprengen, die lebendige Wurzel Deines Lebens und Deiner Wiege heraufziehen, erst die Dir zugedachten Taten verrichten, ehe die Weihe kommen darf."
Und er hob sie auf das Pferd und reichte ihr ein goldenes Räuchergefäß wie das, was sie zuvor in der Wikingerburg gesehen hatte. Ein Duft, gar süß und kräftig, drang daraus hervor. Die offene Wunde auf der Stirn des Erschlagenen leuchtete wie ein strahlendes Diadem. Er nahm das Kreuz vom Grabe, hob es hoch empor, und nun Jagten sie von dannen durch die Lüfte, hin über den rauschenden Wald, über die Hügel hin, in denen einst die Hünen, auf ihren toten Pferden sitzend, begraben worden waren. Und die mächtigen Gestalten erhoben sich, ritten heraus und hielten auf den Spitzen der Hügel. Im Mondschein erstrahlte um ihre Stirnen der breite Goldring mit dem Goldknoten, ihre Mäntel flatterten im Winde. Der Lindwurm, der die Schätze bewachte, erhob sein Haupt und blickte ihnen nach. Das Zwergenvolk guckte aus Hügeln und Ackerfurchen, überall schimmerten ihre roten, blauen und grünen Lichtlein auf, es war ein Gewimmel wie bei den tanzenden Fünkchen in der Asche des verbrannten Papiers.
Hin über Wald und Heide, Bäche und Sümpfe flogen sie bis zum Wildmoor hinauf, das sie in großen Kreisen umschwebten. Der christliche Priester erhob das Kreuz, es leuchtete wie Gold, und von seinen Lippen ertönte der Meßgesang. Klein-Helga sang ihn mit, wie das Kind in den Gesang der Mutter einstimmt. Sie schwang das Räucherfaß, und ein Altarduft drang daraus hervor, so stark, so wundertätig, daß Schilf und Rohr im Sumpfe erblühten. Alle Keime schossen aus dem tiefen Grunde empor, alles, was Leben hatte, erhob sich, und ein Flor von Wasserrosen breitete sich über das Wasser wie ein gewirkter Blumenteppich. Darauf ruhte ein schlafende_ Weib, jung und schön, Klein-Helga glaubte sich selbst zu sehen, ihr Spiegelbild in dem stillen Gewässer. Es war ihre Mutter, die sie sah, des Moorkönigs Weib, die Prinzessin von den Wassern den Nils.
Der tote christliche Priester gebot, die Schlafende auf das Pferd zu heben, doch es sank unter der Bürde zusammen, als sei sein Leib nur ein Totenlaken, da' im Winde flattert. Aber das Zeichen des Kreuzes machte das Luftphantom stark, und alle drei ritten, bis sie festen Boden unter den Füßen fohlten.
Da krähte der Hahn in der Burg des Wiking, und die Geister lösten sich in Nebel auf, die vor dem Winde trieben; aber einander gegenüber standen sich Mutter und Tochter.
"Bin ich es selbst, die ich im tiefen Wasser sehe?" sagte die Mutter.
"Bin ich es selbst, die ich im blanken Schilde schaue?" rief die Tochter aus, und sie näherten sich einander, Brust an Brust, Arm in Arm. Am stärksten schlug das Herz der Mutter, und sie verstand es.
"Mein Kind! Meines eigenen Herzens Blüte! Mein Lotus aus den tiefen Gewässern."
Und sie umarmte ihr Kind und weinte; diese Tränen waren Klein- Helgas Taufe durch die Liebe.
"Im Schwanenkleid kam ich hierher und warf es ab" sagte die Mutter. "Ich versank durch den schwankenden Moorboden tief hinein in den schlammigen Sumpf, der sich wie eine Mauer um mich schloß. Doch bald fühlte ich eine frischere Strömung; eine Kraft zog mich tiefer und immer tiefer hinab, ich fühlte die Hand des Schlafes auf meinen Lidern, ich schlief ein, ich träumte – mir war es, als läge ich wieder in Ägypten in der Pyramide, aber vor mir stand noch immer der schwankende Erlenstamm, der mich schon auf der Oberfläche des Moore erschreckt hatte. Ich betrachtete die Risse in der Borke, sie leuchteten farbig und verwandelten sich in Hieroglyphen; es war die Mumienhülle, die ich betrachtete. Da barst sie, und daraus hervor trat der tausendjährige Herrscher in Mumiengestalt, schwarz wie Pech und glänzend wie die Waldschnecke oder der fette schwarze Morast; war es der Moorkönig oder die Mumie der Pyramide, ich wußte es nicht. Er schlang seine Arme um mich, und mir war es, als müsse ich sterben. Daß ich lebte, spürte ich erst wieder, als ich etwas Warmes an meiner Brust fühlte; dort saß ein kleiner Vogel, schlug mit den Flügeln und zwitscherte und sang. Vor meiner Brust flog er aufwärts zu der dunklen, schweren Decke, doch ein langes grünes Band hielt ihn noch bei mir fest. Ich hörte und verstand die Töne seiner Sehnsucht: Freiheit! Sonnenschein. Zum Vater! – Da gedachte ich meines Vaters im sonnigen Lande der Heimat, meines Lebens, meiner Liebe. Und ich löste das Band und ließ ihn fortflattern – zum Vater heim. Seit jener Stunde habe ich nicht mehr geträumt, ich schlief einen Schlaf gar schwer und lang, bis in dieser Stunde Töne und Duft mich aufhoben und erlösten!"
Das grüne Band, das des Vogels Schwinge an das Herz der Mutter knüpfte, wo flatterte es jetzt? Wo hatte man es hingeworfen? Nur der Storch hatte es gesehen; das Band war der grüne Stengel, und die Schleife die leuchtende Blüte, die Wiege des Kindes, das so lieblich herangewachsen war und nun wieder am Herzen der Mutter ruhte.
Und während sie dort Arm in Arm standen, flog der Storchvater in großen Kreisen um sie herum, schlug dann die Richtung nach seinem Neste ein, holte von dort die jahrelang verwahrten Schwanenkleider und warf eines für jede herab. Die Schwanenhaut schmiegte sich um sie, und sie erhoben sich von der Erde als zwei weiße Schwäne.
"Nun können wir miteinander sprechen!" sagte der Storchvater, "jetzt sprechen wir eine Sprache, mögen auch unsere Schnäbel verschieden zugeschnitten sein! Es trifft sich so glücklich wie nur irgend möglich, daß Ihr heute noch kommt, denn morgen wären wir fortgewesen, Mutter, ich und die Jungen. Wir fliegen nach Süden. Ja, schaut mich nur an, ich bin ja ein alter Freund aus dem Nillande, und Mutter auch, es steckt ein goldenes Herz hinter ihrem rauhen Schnabel. Sie hat immer geglaubt, daß die Prinzessin sich schon retten würde. Ich und die Jungen haben die Schwanenhäute mit heraufgenommen! Nein, wie froh bin ich! Und was für ein Glück, daß ich noch hier bin! Wenn der Tag graut, ziehen wir von dannen mit der ganzen großen Storchgesellschaft. Wir fliegen voran, fliegt nur hinterher, dann könnt Ihr den Weg nicht verfehlen. Ich und die Jungen werden Euch schon im Auge behalten!"
"Und die Lotosblume, die ich mitbringen sollte," sagte die ägyptische Prinzessin, "fliegt im Schwanenkleide an meiner Seite! Meines Herzens Blume bringe ich mit, das war die Lösung. Heimwärts, Heimwärts!"
Doch Helga sagte, daß sie das dänische Land nicht verlassen könne, ehe sie noch einmal ihre Pflegemutter, die liebreiche Wikingerfrau, gesehen habe. Vor Helgas Gedanken erstand jede schöne Erinnerung, jedes liebevolle Wort, jede Träne, die ihre Pflegemutter um sie geweint hatte, und fast war es ihr in diesem Augenblick, als liebte sie diese Mutter am meisten.
"Ja, wir müssen zum Wikingerhofe!" sagte der Storchvater, "dort warten ja Mutter und die Jungen! Wie sie die Augen aufreißen und die Klapper in Gang bringen werden! Mutter sagt ja nicht viel; sie ist kurz und bündig, meint es aber um so besser! Ich will gleich einmal klappern, damit sie hören können, daß wir kommen."
Und dann klapperte der Storchvater mit dem Schnabel, und er und die Schwäne flogen zur Wikingerburg.
Drinnen lagen noch alle in tiefem Schlafe. Erst spät in der Nacht war die Wikingerfrau zur Ruhe gekommen. Sie litt Angst um Klein-Helga, die nun seit drei vollen Tagen mit dem christlichen Priester verschwunden war. Sie mußte ihm fortgeholfen haben, denn ihr Pferd war es, das im Stalle fehlte. Welche Macht mochte dies alles bewirkt haben? Die Wikingerfrau dachte an die Wundertaten, die durch den weißen Christus und seine Anhänger und Jünger geschehen sein sollten. Die wechselnden Gedanken nahmen im Traume Gestalt an, es war ihr, als ob sie noch wach und nachdenklich auf ihrem Bette säße. Draußen brütete die Finsternis, der Sturm kam, sie hörte das Rollen des Meeres im Westen und Osten, von der Nordsee und vom Kattegat her. Die ungeheure Schlange, die in der Meerestiefe die Erde umspannte, erzitterte in Krämpfen und Zuckungen. Die Nacht der Götter, Ragnarok, wie die Heiden den Jüngsten Tag nannten, da alles vergehen sollte, selbst die hohen Götter, nahte. Die Hörner ertönten, und über den Regenbogen hin ritten die Götter, in Stahl gekleidet, um den letzten Kampf zu kämpfen. Ihnen voran flogen mit breiten Schwingen die Schildjungfrauen, die Reihe schloß mit den Gestalten der toten Hünen. Die ganze Luft leuchtete um sie mit Nordlichtglanz, aber die Finsternis behielt den Sieg. Es war eine entsetzliche Stunde.
Und dicht neben der geängstigten Wikingerfrau saß Klein-Helga in der häßlichen Froschgestalt, auch sie zitterte und schmiegte sich an die Pflegemutter, die sie auf ihren Schoß nahm und sie liebevoll im Arme hielt, wie häßlich ihr auch die Froschhülle erschien. Die Luft hallte wider von Schwerterklirren und Keulenschlägen, und von sausenden Pfeilen, die wie Hagelschauer über sie hinstürmten. Die Stunde war gekommen, da Himmel und Erde sich auftun, die Sterne herabfallen, und alles im Feuer Suturs vergehen sollte. Doch sie wußte, daß ein neuer Himmel, eine neue Erde kommen und Korn wegen würde, wo jetzt das Meer über den gelben Sandboden hinrollte, daß der unnennbare Gott über die Erde gebieten und Baldur, der milde, liebreiche, erlöst aus den Reichen des Todes, zu ihm aufsteigen würde. Er kam, die Wikingerfrau sah ihn, sie erkannte sein Antlitz – es war der christliche Priester.
"Weißer Christus" rief sie laut, und bei Nennung des Namens drückte sie einen Kuß auf die Stirn ihres häßlichen Froschkindes. Da fiel die Froschhaut, und Klein-Helga stand da in all ihrer Schönheit, sanft wie nie zuvor und mit strahlenden Augen. Sie küßte die Hände der Pflegemutter, segnete sie für all ihre Sorgfalt und Liebe, die sie ihr in den Tagen der Not und Prüfung erwiesen hatte und dankte ihr für die guten Gedanken, die sie in ihr gesät und erweckt hatte. Sie dankte ihr für die Nennung des heiligen Namens, und wiederholte ihn: Weißer Christus. Dann erhob sich Klein-Helga als ein mächtiger Schwan, die Schwingen breiteten sich groß und herrlich, und mit einem Flügelschlage, rauschend, wie wenn die Scharen der Zugvögel fortfliegen, schwebte sie davon.
Dabei erwachte die Wikingerfrau, und draußen war noch immer der starke Flügelschlag zu hören. Es war, wie sie wußte, die Zeit, wo die Störche von hier fortzogen; sie waren es wohl, die sie hörte. Noch einmal wollte sie sie vor ihrer Abreise sehen und ihnen Lebewohl sagen. Sie stand auf und trat auf die Schwelle hinaus. Da sah sie auf dem Dachfirst des Nebenhauses Storch an Storch, und rings um das Gehöft, über den hohen Bäumen, flogen ganze Scharen in großen Schwenkungen. Aber gerade vor ihr auf dem Brunnenrande, wo Klein-Helga so oft gesessen und sie mit ihrer Wildheit erschreckt hatte, saßen nun zwei Schwäne und blickten sie mit klugen Augen an. Da dachte sie an ihren Traum, der sie noch lebendig wie Wirklichkeit erfüllte, und sie dachte an Klein-Helga in der Schwanengestalt und an den christlichen Priester, und es war ihr plötzlich wunderlich froh ums Herz.
Die Schwäne schlugen mit den Schwingen, neigten ihre Hälse, als wollten sie ihr ihren Gruß darbieten; die Wikingerfrau breitete die Arme nach ihnen aus, als ob sie sie verstände, und lächelte unter Tränen und vielerlei Gedanken.
Da erhoben sich mit Flügelschlag und Klappern alle Störche zur Reise nach dem Süden.
"Wir warten nicht auf die Schwäne" sagte die Storchmutter, "wollen sie mit, dann müssen sie kommen. Wir können nicht hierbleiben, bis die Brachvögel reisen. Es ist doch etwas Schönes, so in Familie zu reisen, und nicht wie die Buchfinken und die Streithähne, wo die Hähne für sich fliegen und die Hennen für sich. Im Grunde genommen finde ich das nicht anständig! Und was ist das für ein Flügelschlag, den die Schwäne an sich haben."
"Jeder fliegt nach seiner Art" sagte der Storchvater, "die Schwäne fliegen schräg, die Kraniche im Dreieck und die Brackvögel in Schlangenlinie."
"Sprich nicht von Schlangen, solange wir hier oben fliegen!" sagte die Storchmutter, "das macht den Jungen nur Gelüste, die sich nicht befriedigen lassen."
"Sind das die hohen Berge dort unten, von denen ich hörte?" fragte Helga im Schwanenkleid.
"Das sind Gewitterwolken, die unter uns ziehen!" sagte die Mutter.
"Was sind das für weiße Wolken, die sich so hoch erheben?" fragte Helga.
"Was Du dort siehst, sind die mit ewigem Schnee bedeckten Berge!" sagte die Mutter. Und sie flogen über die Alpen zu dem tiefblauen Mittelmeer hinab.
"Afrika! Ägyptens Strand" jubelte die Tochter des Nils im Schwanengewand, als sie hoch aus der Luft wie einen weißlich-gelben, wellenförmigen Streifen die Heimat sichtete.
Auch die Vögel sahen den Streifen und beschleunigten ihren Flug.
"Ich rieche Nilschlamm und nasse Frösche" sagte die Storchmutter, "es juckt mich schon im Schnabel danach. Ja, nun werdet Ihr schlemmen! Und Ihr werdet auch den Marabu, den Ibis und die Kraniche zu sehen bekommen! Sie gehören alle zur Familie, sind aber nicht halb so schön wie wir. Sie stellen sich vornehm, besonders der Ibis. Er ist eben von den Ägyptern verwöhnt worden, sie stopfen ihn mit Kräutern aus wie die Mumien. Ich will mich lieber mit lebenden Fröschen ausstopfen lassen. Das wollt Ihr wohl auch lieber, und das sollt Ihr auch haben! Besser, etwas im Bauche, während man lebt, als zu Staat und Schmuck sein, wenn man tot ist! Das ist meine Meinung, und die ist immer die richtige."
"Nun sind die Störche gekommen!" sagte man in dem reichen Hause am Ufer des Nils, wo in der offenen Halle auf weichen, mit Leopardenfell bedeckten Polstern der königliche Herr aufgestreckt lag, nicht tot und auch nicht lebend, hoffend auf die Lotosblume aus den tiefen Mooren des Nordens. Angehörige und Diener standen um sein Lager, Und hinein in die Halle flogen zwei mächtige weiße Schwäne; sie waren mit den Störchen gekommen. Sie warfen das blendendweiße Federgewand ab, und zwei herrliche Frauen, einander so ähnlich wie zwei Tautropfen, standen da. Sie beugten sich zu dem bleichen, hinsiechenden alten Mann nieder, warfen ihre langen Haare zurück, und als Klein-Helga sich über den Großvater beugte, röteten sich seine Wangen, seine Augen bekamen Glanz, und Leben strömte wieder durch die gelähmten Glieder. Der Alte erhob sich gesundet und verjüngt, und Tochter und Enkeltochter hielten ihn in ihren Armen wie zum freudigen Morgengruße nach einem langen, schweren Traum.
Und Freude herrschte im ganzen Hause, und im Storchenneste auch. Aber dort war es doch zumeist um der guten Nahrung, der unzählig vielen Frösche willen. Und während die Gelehrten hastig in kurzen Umrissen die Geschichte der beiden Prinzessinnen und der Blume der Gesundheit aufzeichneten, die eine große Begebenheit und ein Segen für Haus und Land war, erzählten die Storcheltern sie auf ihre Weise und für ihre Familie zugeschnitten; aber erst, als alle satt waren, denn sonst hätten sie ja anderes zu tun gehabt, als Geschichten anzuhören.
"Nun wirst Du sicherlich etwas werden!" flüsterte die Storchmutter; "und das wäre auch nur gerecht!"
"Ach, was sollte ich denn werden!" sagte der Storchvater, "was habe ich denn getan? Nichts."
"Du hast mehr getan, als alle anderen. Ohne Dich und die Jungen hätten die beiden Prinzessinnen Ägypten niemals wiedergesehen und den Alten gesund bekommen. Du wirst etwas. Du bekommst bestimmt den Ehrendoktor, und unsere Jungen sind geborene Doktoren, und ihre Jungen bringen es dann noch weiter. Du siehst auch schon aus wie ein ägyptischer Doktor – wenigstens in meinen Augen."
Die Gelehrten und Weisen entwickelten den Grundgedanken, wie sie es nannten, der sich durch die ganze Begebenheit zöge: "Liebe gebiert Leben" und legten ihn auf verschiedene Weise aus: "Der warme Sonnenstrahl wäre die ägyptische Prinzessin, sie wäre zu dem Moorkönig hinabgestiegen, und ihrer Umarmung entspränge die Blüte – "
"Ich kann die Worte nicht so ganz richtig wiederholen" sagte der Storchvater, der vom Dache aus zugehört hatte und im Neste davon erzählen sollte. "Es war so verwickelt, was sie sagten, und so klug, daß sie sogleich zu Würden und Geschenken kamen, selbst der Mundkoch bekam einen großen Orden – wahrscheinlich für die Suppe."
"Und was hast Du bekommen?" fragte die Storchmutter. "Den Wichtigsten sollten sie doch nicht vergessen, denn das bist Du. Die Gelehrten haben bei der ganzen Sache nur geklappert. Aber Du wirst auch noch daran kommen!"
Spät in der Nacht, als der Frieden des Schlafes über dem von neuem glücklichen Hause ruhte, wachte noch immer jemand, aber es war nicht der Storchvater, obwohl er droben auf einem Bein aufrecht im Neste stand und Schildwache schlief, nein, Klein-Helga wachte; sie neigte sich über den Altan und blickte in die klare Luft empor zu den großen, leuchtenden Sternen, deren Glanz sich hier strahlender und reiner zeigte, als sie es im Norden gesehen hatte, und doch waren es dieselben Gestirne. Sie dachte an die Wikingerfrau am Wildmoor, an der Pflegemutter milde Augen, an die Tränen, die sie über das arme Froschkind geweint hatte, das nun in Glanz und Sternenpracht an den Wassern des Nils in der herrlichen Frühjahrsluft stand. Sie dachte an die Liebe in der Brust des heidnischen Weibes, an die Liebe, die sie einem elenden Geschöpf erwiesen hatte, das in Menschengestalt ein böses Tier und in Tiergestalt ekelerregend anzusehen und zu berühren war. Sie schaute zu den leuchtenden Sternen empor und dachte an den Glanz auf der Stirn des Toten, als sie über Wald und Moor hingeflogen waren. Töne klangen in ihrer Erinnerung auf, Worte vom Urquell der Liebe, der höchsten Liebe, die alle Geschlechter umfaßte, und auf die sie gelauscht hatte, als sie mit ihm von dannen geritten war.
Ja, was war nicht gegeben, gewonnen, erreicht! Klein-Helgas Gedanken umfasten bei Tage und bei Nacht die ganze Größe ihres Glückes, und bei seinem Anblick stand sie wie ein Kind, das sich eilig vom Geber zur Gabe wendet, und überschaute ihre herrlichen Gaben. Sie ging gleichsam auf in der sich steigernden Glückseligkeit, die kommen konnte und würde. Durch Wunderwerke war sie ja zu immer höherer Freude, immer höherem Glück emporgetragen worden, und hierin verlor sie sich eines Tages so völlig, daß sie des Gebers nicht mehr gedachte. Es war die Kühnheit ihres jugendlichen Mutes, die in raschem Schwunge weitereilte. Ihre Augen leuchteten, aber aus ihrer Träumerei wurde sie in diesem Augenblicke durch ein starkes Geräusch im Hofe unter sich emporgerissen. Da sah sie zwei mächtige Strauße eilig in engen Kreisen umherlaufen; nie zuvor hatte sie dieses Tier, einen so großen, plumpen und schweren Vogel, gesehen. Die Schwingen sahen aus wie beschnitten, der Vogel selbst als ob man ihm Gewalt angetan habe, und sie fragte, was ihm denn geschehen sei. Nun hörte sie zum ersten Male die Sage, die die Ägypter von dem Strauße erzählen.
Schön sei einst sein Geschlecht gewesen, seine Schwingen groß und stark. Da sagten eines Abends des Waldes mächtige Vögel zu ihm: "Bruder, wollen wir morgen, wenn Gott will, zum Flusse fliegen und trinken?" Und der Strauß antwortete: "Ich will es." Als es tagte, flogen sie fort, zuerst der Sonne, dem Auge Gottes, entgegen, höher und immer höher hinauf, der Strauß allen anderen weit voran. Stolz flog er dem Lichte entgegen, er verließ sich auf seine Kraft und nicht auf den Geber, er sagte nicht: "Wenn Gott will." Da zog der rächende Engel den Schleier von der Flammenstrahlenden, und gleichen Augenblicks verbrannten des Vogels Schwingen, elend sank er zur Erde nieder. Er und sein Geschlecht vermögen niemals mehr sich zu erheben. Sie fliehen in ewigem Schrecken, stürmen im Kreise herum in dem engen Raum, eine Mahnung für uns Menschen, bei allen unseren Gedanken, bei jeder Handlung zu sagen: "Wenn Gott will."
Zeitig im Frühjahr, als die Störche wieder gen Norden zogen, nahm Klein-Helga ihr goldenes Armband, ritzte ihren Namen hinein und winkte dem Storchvater zu. Sie legte ihm den Goldreif um den Hals und bat ihn, ihn der Wikingerfrau zu überbringen, die daraus erkennen könne, daß ihre Pflegetochter lebte, glücklich wäre und an sie dächte.
"Das ist schwer zu tragen!" dachte der Storch, als er ihn um den Hals fühlte; "aber Gold und Ehre soll man nicht auf die Landstraße werfen. Sie werden dort oben zugeben müssen, daß der Storch Glück bringt."
"Du legst Gold und ich lege Eier" sagte die Storchmutter, "aber Du legst nur einmal, und ich mache es in jedem Jahr. Doch eine Anerkennung erhält keiner von uns. Das kränkt!"
"Man hat das Bewußtsein der guten Tat, Mutter" sagte der Storchvater.
"Das kannst Du Dir nicht auf den Rock hängen!" sagte die Storchmutter, "das gibt weder guten Fahrwind noch eine Mahlzeit."
Und dann flogen sie fort.
Die kleine Nachtigall, die im Tamarindenstrauche sang, wollte auch bald nach Norden ziehen. Droben im Wildmoor hatte klein-Helga sie oft gehört. Botschaft wollte sie ihr mitgeben, denn die Sprache der Vögel verstand sie, seit sie im Schwanenkleide geflogen war; oft hatte sie seitdem mit Storch und Schwalbe gesprochen. Die Nachtigall würde sie verstehen, und sie bat sie, zum Buchenwalde auf der jütischen Halbinsel zu fliegen, wo ein Grab aus Stein und Reisig aufgerichtet war, sie bat sie, alle kleinen Vögel zu bitten, über dem Grabe zu wachen und all ihre Lieder darüber zu singen.
Und die Nachtigall flog, und die Zeit flog dahin.
Auf der Pyramide stand zur Erntezeit der Adler, er sah einen stattlichen Zug reichbeladener Kamele, köstlich gekleideter, bewaffneter Männer auf schnaubenden arabischen Rossen, heranziehen. Silberweiß schimmerten ihre Leiber, die rötlichen Nüstern bebten, und lange, dichte Mähnen hingen bis zu den feinen Fesseln hinab. Reiche Gäste, ein königlicher Prinz aus dem Lande Arabien, schön wie ein Prinz sein muß, hielten ihren Einzug in dem stolzen Hause, wo nun das Storchnest leer stand. Die, die droben zu wohnen pflegten, waren ja jetzt im nördlichen Lande, aber bald würden sie wieder zurückkommen. – Und gerade an dem Tage kamen sie, an dem die Freude und Lust ihren Höhepunkt erreicht hatten. Hochzeitsjubel herrschte im Hause, und Klein-Helga, im Schmuck von Juwelen und Seide, war die Braut. Der Bräutigam war der junge Prinz aus dem Lande Arabien, und beide saßen am obersten Ende des Tisches zwischen Mutter und Großvater.
Aber sie schaute nicht auf des Bräutigams männlich gebräunte Wangen, auf denen der schwarze Bart sich kräuselte, sie blickte nicht in seine feurigen dunklen Augen, die sich auf sie hefteten, sie schaute hinaus, zu den blinkenden, funkelnden Sternen empor, die vom Himmel herabstrahlten.
Da rauschten draußen starke Flügelschläge durch die Luft; die Störche kamen zurück. Das alte Storchpaar, wie müde es auch von der Reise war, und wie sehr es auch der Ruhe bedurfte, flog sogleich auf das Geländer der Veranda hinab; sie wußten, welches Fest heute gefeiert wurde. Schon an der Grenze des Landes hatten sie gehört, daß Klein-Helga sie auf einer Wand hatte abmalen lassen, da sie mit zu ihrer Geschichte gehörten.
"Das ist doch eine große Ehre" sagte der Storchvater.
"Das ist sehr wenig" sagte die Storchmutter, "weniger hätte es wohl kaum sein können!"
Als Helga sie erblickte, erhob sie sich und ging zu ihnen auf die Veranda hinaus, um ihnen den Rücken zu streicheln. Das alte Storchpaar neigte die Hälse, und die jüngsten Jungen sahen zu und fühlten sich geehrt.
Helga sah zu den leuchtenden Sternen empor, die klarer und klarer erstratalten. Zwischen ihnen und ihr bewegte sich eine Gestalt, reiner noch als die Luft und dadurch sichtbar. Sie schwebte ihr näher und näher es war der tote christliche Priester, auch er kam zu ihrem Hochzeitsfeste, kam herab aus des Himmels Reichen.
"Glanz und Herrlichkeit dort droben übertrifft alles, was die Erde kennt!!" sagte er.
Und Klein-Helga betete so sanft, so innig, wie sie nie zuvor gebetet hatte, daß sie nur einen einzigen Augenblick hineinschauen dürfe, nur einen einzigen Blick in das, Himmelreich werfen dürfe zum Vater.
Und er trug sie empor zu Glanz und Herrlichkeit, überströmend von Gedanken und Tönen; nicht nur äußerlich erklang und leuchtete es um sie, die Klänge und der Glanz waren auch in ihr. Worte können es nicht wiedergeben.
"Nun müssen wir zurück, Du wirst vermißt!" sagte er.
"Nur einen Blick noch" bat sie; "nur einen einzigen kurzen Augenblick."
"Wir müssen zur Erde, alle Gäste gehen schon fort."
"Nur einen Blick den letzten."
Klein-Helga, stand wieder auf der Veranda – aber alle Fackeln draußen waren gelöscht, alle Lichter im Hochzeitssaal waren fort, die Störche fort, keine Gäste zu sehen, kein Bräutigam, alles wie fortgeweht während der drei kurzen Augenblicke.
Da überkam Helga eine Angst; sie ging durch die große, leere Halle in die nächste Kammer hinein. Dort schliefen fremde Soldaten. Sie öffnete die Seitentür, die in ihre eigene Stube hineinführte, und als sie darin zu stehen vermeinte, stand sie draußen im Garten. – So war es doch hier vorhin nicht gewesen; rötlich schimmerte der Himmel, der Tag graute herauf.
Drei Augenblicke im Himmel nur, und eine ganze Erdennacht war vergangen!
Da sah sie die Störche: sie rief zu ihnen hinauf, sprach ihre Sprache, und der Storchvater drehte den Kopf, lauschte und näherte sich.
"Du sprichst unsere Sprache!" sagte er, "was willst Du? Was führt Dich hierher, Du fremdes Weib?"
"Ich bin es ja, ich – Helga! Erkennst Du mich nicht? Vor drei Minuten sprachen wir noch zusammen, dort in der Veranda."
"Das ist ein Irrtum!" sagte der Storch; "das mußt Du alles geträumt haben."
"Nein, nein" sagte sie und erinnerte ihn an die Wikingerburg und das Wildmoor, die Reise hierher.
Da blinzelte der Storchvater mit den Augen: "Das ist ja eine alte Geschichte, die ich aus der Zeit meiner Ururgroßmutter gehört habe. Ja, gewiß war hier in Ägypten einmal eine Prinzessin aus dem Lande Dänemark, aber sie verschwand an ihrem Hochzeitsabend vor vielen hundert Jahren und kam niemals wieder. Das kannst Du selbst auf dem Denkstein hier im Garten lesen. Darein sind Schwäne und Störche gemeißelt, und zu oberst stehst Du selbst in weißem Marmor."
So war es. Klein-Helga sah es, verstand es und sank auf die Knie.
Die Sonne brach strahlend hervor, und wie einst in längstvergangener Zeit bei ihren Strahlen die Froschhaut fiel und die herrliche Gestalt sichtbar wurde, so erhob sich nun unter der Taufe des Lichts eine Schönheitsgestalt, klarer und reiner als die Luft, ein Lichtstrahl – zum Vater empor.
Der Leib verfiel in Staub, und wo er gestanden hatte, lag eine welke Lotosblume.
"Das war doch ein neuer Schluß bei der Geschichte" sagte der Storchvater; "den hätte ich nie und nimmer erwartet, aber er gefällt mir ganz gut."
"Was wohl die Jungen dazu sagen werden?" fragte die Storchmutter.
"Ja, das ist freilich das Wichtigste" sagte der Storchvater.
The storks relate to their little ones a great many stories, and they are all about moors and reed banks, and suited to their age and capacity. The youngest of them are quite satisfied with "kribble, krabble," or such nonsense, and think it very grand; but the elder ones want something with a deeper meaning, or at least something about their own family.
We are only acquainted with one of the two longest and oldest stories which the storks relate– it is about Moses, who was exposed by his mother on the banks of the Nile, and was found by the king's daughter, who gave him a good education, and he afterwards became a great man; but where he was buried is still unknown.
Every one knows this story, but not the second; very likely because it is quite an inland story. It has been repeated from mouth to mouth, from one stork-mamma to another, for thousands of years; and each has told it better than the last; and now we mean to tell it better than all.
The first stork pair who related it lived at the time it happened, and had their summer residence on the rafters of the Viking's house, which stood near the wild moorlands of Wendsyssell; that is, to speak more correctly, the great moorheath, high up in the north of Jutland, by the Skjagen peak. This wilderness is still an immense wild heath of marshy ground, about which we can read in the "Official Directory." It is said that in olden times the place was a lake, the ground of which had heaved up from beneath, and now the moorland extends for miles in every direction, and is surrounded by damp meadows, trembling, undulating swamps, and marshy ground covered with turf, on which grow bilberry bushes and stunted trees. Mists are almost always hovering over this region, which, seventy years ago, was overrun with wolves. It may well be called the Wild Moor; and one can easily imagine, with such a wild expanse of marsh and lake, how lonely and dreary it must have been a thousand years ago. Many things may be noticed now that existed then. The reeds grow to the same height, and bear the same kind of long, purple-brown leaves, with their feathery tips. There still stands the birch, with its white bark and its delicate, loosely hanging leaves; and with regard to the living beings who frequented this spot, the fly still wears a gauzy dress of the same cut, and the favorite colors of the stork are white, with black and red for stockings. The people, certainly, in those days, wore very different dresses to those they now wear, but if any of them, be he huntsman or squire, master or servant, ventured on the wavering, undulating, marshy ground of the moor, they met with the same fate a thousand years ago as they would now. The wanderer sank, and went down to the Marsh King, as he is named, who rules in the great moorland empire beneath. They also called him "Gunkel King," but we like the name of "Marsh King" better, and we will give him that name as the storks do. Very little is known of the Marsh King's rule, but that, perhaps, is a good thing.
In the neighborhood of the moorlands, and not far from the great arm of the North Sea and the Cattegat which is called the Lumfjorden, lay the castle of the Viking, with its water-tight stone cellars, its tower, and its three projecting storeys. On the ridge of the roof the stork had built his nest, and there the stork-mamma sat on her eggs and felt sure her hatching would come to something.
One evening, stork-papa stayed out rather late, and when he came home he seemed quite busy, bustling, and important. "I have something very dreadful to tell you," said he to the stork-mamma.
"Keep it to yourself then," she replied. "Remember that I am hatching eggs; it may agitate me, and will affect them."
"You must know it at once," said he. "The daughter of our host in Egypt has arrived here. She has ventured to take this journey, and now she is lost."
"She who sprung from the race of the fairies, is it?" cried the mother stork. "Oh, tell me all about it; you know I cannot bear to be kept waiting at a time when I am hatching eggs."
"Well, you see, mother," he replied, "she believed what the doctors said, and what I have heard you state also, that the moor-flowers which grow about here would heal her sick father; and she has flown to the north in swan's plumage, in company with some other swan-princesses, who come to these parts every year to renew their youth. She came, and where is she now!"
"You enter into particulars too much," said the mamma stork, "and the eggs may take cold; I cannot bear such suspense as this."
"Well," said he, "I have kept watch; and this evening I went among the rushes where I thought the marshy ground would bear me, and while I was there three swans came. Something in their manner of flying seemed to say to me, 'Look carefully now; there is one not all swan, only swan's feathers.' You know, mother, you have the same intuitive feeling that I have; you know whether a thing is right or not immediately."
"Yes, of course," said she; "but tell me about the princess; I am tired of hearing about the swan's feathers."
"Well, you know that in the middle of the moor there is something like a lake," said the stork-papa. "You can see the edge of it if you raise yourself a little. Just there, by the reeds and the green banks, lay the trunk of an elder-tree; upon this the three swans stood flapping their wings, and looking about them; one of them threw off her plumage, and I immediately recognized her as one of the princesses of our home in Egypt. There she sat, without any covering but her long, black hair. I heard her tell the two others to take great care of the swan's plumage, while she dipped down into the water to pluck the flowers which she fancied she saw there. The others nodded, and picked up the feather dress, and took possession of it. I wonder what will become of it? thought I, and she most likely asked herself the same question. If so, she received an answer, a very practical one; for the two swans rose up and flew away with her swan's plumage. 'Dive down now!' they cried; 'thou shalt never more fly in the swan's plumage, thou shalt never again see Egypt; here, on the moor, thou wilt remain.' So saying, they tore the swan's plumage into a thousand pieces, the feathers drifted about like a snow-shower, and then the two deceitful princesses flew away."
"Why, that is terrible," said the stork-mamma; "I feel as if I could hardly bear to hear any more, but you must tell me what happened next."
"The princess wept and lamented aloud; her tears moistened the elder stump, which was really not an elder stump but the Marsh King himself, he who in marshy ground lives and rules. I saw myself how the stump of the tree turned round, and was a tree no more, while long, clammy branches like arms, were extended from it. Then the poor child was terribly frightened, and started up to run away. She hastened to cross the green, slimy ground; but it will not bear any weight, much less hers. She quickly sank, and the elder stump dived immediately after her; in fact, it was he who drew her down. Great black bubbles rose up out of the moor-slime, and with these every trace of the two vanished. And now the princess is buried in the wild marsh, she will never now carry flowers to Egypt to cure her father. It would have broken your heart, mother, had you seen it."
"You ought not to have told me," said she, "at such a time as this; the eggs might suffer. But I think the princess will soon find help; some one will rise up to help her. Ah! if it had been you or I, or one of our people, it would have been all over with us."
"I mean to go every day," said he, "to see if anything comes to pass;" and so he did.
A long time went by, but at last he saw a green stalk shooting up out of the deep, marshy ground. As it reached the surface of the marsh, a leaf spread out, and unfolded itself broader and broader, and close to it came forth a bud.
One morning, when the stork-papa was flying over the stem, he saw that the power of the sun's rays had caused the bud to open, and in the cup of the flower lay a charming child– a little maiden, looking as if she had just come out of a bath. The little one was so like the Egyptian princess, that the stork, at the first moment, thought it must be the princess herself, but after a little reflection he decided that it was much more likely to be the daughter of the princess and the Marsh King; and this explained also her being placed in the cup of a water-lily. "But she cannot be left to lie here," thought the stork, "and in my nest there are already so many. But stay, I have thought of something: the wife of the Viking has no children, and how often she has wished for a little one. People always say the stork brings the little ones; I will do so in earnest this time. I shall fly with the child to the Viking's wife; what rejoicing there will be!"
And then the stork lifted the little girl out of the flower-cup, flew to the castle, picked a hole with his beak in the bladder-covered, window, and laid the beautiful child in the bosom of the Viking's wife. Then he flew back quickly to the stork-mamma and told her what he had seen and done; and the little storks listened to it all, for they were then quite old enough to do so. "So you see," he continued, "that the princess is not dead, for she must have sent her little one up here; and now I have found a home for her."
"Ah, I said it would be so from the first," replied the stork-mamma; "but now think a little of your own family. Our travelling time draws near, and I sometimes feel a little irritation already under the wings. The cuckoos and the nightingale are already gone, and I heard the quails say they should go too as soon as the wind was favorable. Our youngsters will go through all the manoeuvres at the review very well, or I am much mistaken in them."
The Viking's wife was above measure delighted when she awoke the next morning and found the beautiful little child lying in her bosom. She kissed it and caressed it; but it cried terribly, and struck out with its arms and legs, and did not seem to be pleased at all. At last it cried itself to sleep; and as it lay there so still and quiet, it was a most beautiful sight to see. The Viking's wife was so delighted, that body and soul were full of joy. Her heart felt so light within her, that it seemed as if her husband and his soldiers, who were absent, must come home as suddenly and unexpectedly as the little child had done. She and her whole household therefore busied themselves in preparing everything for the reception of her lord. The long, colored tapestry, on which she and her maidens had worked pictures of their idols, Odin, Thor, and Friga, was hung up. The slaves polished the old shields that served as ornaments; cushions were placed on the seats, and dry wood laid on the fireplaces in the centre of the hall, so that the flames might be fanned up at a moment's notice. The Viking's wife herself assisted in the work, so that at night she felt very tired, and quickly fell into a sound sleep. When she awoke, just before morning, she was terribly alarmed to find that the infant had vanished. She sprang from her couch, lighted a pine-chip, and searched all round the room, when, at last, in that part of the bed where her feet had been, lay, not the child, but a great, ugly frog. She was quite disgusted at this sight, and seized a heavy stick to kill the frog; but the creature looked at her with such strange, mournful eyes, that she was unable to strike the blow. Once more she searched round the room; then she started at hearing the frog utter a low, painful croak. She sprang from the couch and opened the window hastily; at the same moment the sun rose, and threw its beams through the window, till it rested on the couch where the great frog lay. Suddenly it appeared as if the frog's broad mouth contracted, and became small and red. The limbs moved and stretched out and extended themselves till they took a beautiful shape; and behold there was the pretty child lying before her, and the ugly frog was gone. "How is this?" she cried, "have I had a wicked dream? Is it not my own lovely cherub that lies there." Then she kissed it and fondled it; but the child struggled and fought, and bit as if she had been a little wild cat.
The Viking did not return on that day, nor the next; he was, however, on the way home; but the wind, so favorable to the storks, was against him; for it blew towards the south. A wind in favor of one is often against another.
After two or three days had passed, it became clear to the Viking's wife how matters stood with the child; it was under the influence of a powerful sorcerer. By day it was charming in appearance as an angel of light, but with a temper wicked and wild; while at night, in the form of an ugly frog, it was quiet and mournful, with eyes full of sorrow. Here were two natures, changing inwardly and outwardly with the absence and return of sunlight. And so it happened that by day the child, with the actual form of its mother, possessed the fierce disposition of its father; at night, on the contrary, its outward appearance plainly showed its descent on the father's side, while inwardly it had the heart and mind of its mother. Who would be able to loosen this wicked charm which the sorcerer had worked upon it? The wife of the Viking lived in constant pain and sorrow about it. Her heart clung to the little creature, but she could not explain to her husband the circumstances in which it was placed. He was expected to return shortly; and were she to tell him, he would very likely, as was the custom at that time, expose the poor child in the public highway, and let any one take it away who would. The good wife of the Viking could not let that happen, and she therefore resolved that the Viking should never see the child excepting by daylight.
One morning there sounded a rushing of storks' wings over the roof. More than a hundred pair of storks had rested there during the night, to recover themselves after their excursion; and now they soared aloft, and prepared for the journey southward.
"All the husbands are here, and ready!" they cried; "wives and children also!"
"How light we are!" screamed the young storks in chorus. "Something pleasant seems creeping over us, even down to our toes, as if we were full of live frogs. Ah, how delightful it is to travel into foreign lands!"
"Hold yourselves properly in the line with us," cried papa and mamma. "Do not use your beaks so much; it tries the lungs." And then the storks flew away.
About the same time sounded the clang of the warriors' trumpets across the heath. The Viking had landed with his men. They were returning home, richly laden with spoil from the Gallic coast, where the people, as did also the inhabitants of Britain, often cried in alarm, "Deliver us from the wild northmen."
Life and noisy pleasure came with them into the castle of the Viking on the moorland. A great cask of mead was drawn into the hall, piles of wood blazed, cattle were slain and served up, that they might feast in reality, The priest who offered the sacrifice sprinkled the devoted parishioners with the warm blood; the fire crackled, and the smoke rolled along beneath the roof; the soot fell upon them from the beams; but they were used to all these things. Guests were invited, and received handsome presents. All wrongs and unfaithfulness were forgotten. They drank deeply, and threw in each other's faces the bones that were left, which was looked upon as a sign of good feeling amongst them. A bard, who was a kind of musician as well as warrior, and who had been with the Viking in his expedition, and knew what to sing about, gave them one of his best songs, in which they heard all their warlike deeds praised, and every wonderful action brought forward with honor. Every verse ended with this refrain,–
"Gold and possessions will flee away,
Friends and foes must die one day;
Every man on earth must die,
But a famous name will never die."
And with that they beat upon their shields, and hammered upon the table with knives and bones, in a most outrageous manner.
The Viking's wife sat upon a raised cross seat in the open hall. She wore a silk dress, golden bracelets, and large amber beads. She was in costly attire, and the bard named her in his song, and spoke of the rich treasure of gold which she had brought to her husband. Her husband had already seen the wonderfully beautiful child in the daytime, and was delighted with her beauty; even her wild ways pleased him. He said the little maiden would grow up to be a heroine, with the strong will and determination of a man. She would never wink her eyes, even if, in joke, an expert hand should attempt to cut off her eye-brows with a sharp sword.
The full cask of mead soon became empty, and a fresh one was brought in; for these were people who liked plenty to eat and drink. The old proverb, which every one knows, says that "the cattle know when to leave their pasture, but a foolish man knows not the measure of his own appetite." Yes, they all knew this; but men may know what is right, and yet often do wrong. They also knew "that even the welcome guest becomes wearisome when he sits too long in the house." But there they remained; for pork and mead are good things. And so at the Viking's house they stayed, and enjoyed themselves; and at night the bondmen slept in the ashes, and dipped their fingers in the fat, and licked them. Oh, it was a delightful time!
Once more in the same year the Viking went forth, though the storms of autumn had already commenced to roar. He went with his warriors to the coast of Britain; he said that it was but an excursion of pleasure across the water, so his wife remained at home with the little girl. After a while, it is quite certain the foster-mother began to love the poor frog, with its gentle eyes and its deep sighs, even better than the little beauty who bit and fought with all around her.
The heavy, damp mists of autumn, which destroy the leaves of the wood, had already fallen upon forest and heath. Feathers of plucked birds, as they call the snow, flew about in thick showers, and winter was coming. The sparrows took possession of the stork's nest, and conversed about the absent owners in their own fashion; and they, the stork pair and all their young ones, where were they staying now? The storks might have been found in the land of Egypt, where the sun's rays shone forth bright and warm, as it does here at midsummer. Tamarinds and acacias were in full bloom all over the country, the crescent of Mahomet glittered brightly from the cupolas of the mosques, and on the slender pinnacles sat many of the storks, resting after their long journey. Swarms of them took divided possession of the nests– nests which lay close to each other between the venerable columns, and crowded the arches of temples in forgotten cities. The date and the palm lifted themselves as a screen or as a sun-shade over them. The gray pyramids looked like broken shadows in the clear air and the far-off desert, where the ostrich wheels his rapid flight, and the lion, with his subtle eyes, gazes at the marble sphinx which lies half buried in sand. The waters of the Nile had retreated, and the whole bed of the river was covered with frogs, which was a most acceptable prospect for the stork families. The young storks thought their eyes deceived them, everything around appeared so beautiful.
"It is always like this here, and this is how we live in our warm country," said the stork-mamma; and the thought made the young ones almost beside themselves with pleasure.
"Is there anything more to see?" they asked; "are we going farther into the country?"
"There is nothing further for us to see," answered the stork-mamma. "Beyond this delightful region there are immense forests, where the branches of the trees entwine round each other, while prickly, creeping plants cover the paths, and only an elephant could force a passage for himself with his great feet. The snakes are too large, and the lizards too lively for us to catch. Then there is the desert; if you went there, your eyes would soon be full of sand with the lightest breeze, and if it should blow great guns, you would most likely find yourself in a sand-drift. Here is the best place for you, where there are frogs and locusts; here I shall remain, and so must you." And so they stayed.
The parents sat in the nest on the slender minaret, and rested, yet still were busily employed in cleaning and smoothing their feathers, and in sharpening their beaks against their red stockings; then they would stretch out their necks, salute each other, and gravely raise their heads with the high-polished forehead, and soft, smooth feathers, while their brown eyes shone with intelligence. The female young ones strutted about amid the moist rushes, glancing at the other young storks and making acquaintances, and swallowing a frog at every third step, or tossing a little snake about with their beaks, in a way they considered very becoming, and besides it tasted very good. The young male storks soon began to quarrel; they struck at each other with their wings, and pecked with their beaks till the blood came. And in this manner many of the young ladies and gentlemen were betrothed to each other: it was, of course, what they wanted, and indeed what they lived for. Then they returned to a nest, and there the quarrelling began afresh; for in hot countries people are almost all violent and passionate. But for all that it was pleasant, especially for the old people, who watched them with great joy: all that their young ones did suited them. Every day here there was sunshine, plenty to eat, and nothing to think of but pleasure. But in the rich castle of their Egyptian host, as they called him, pleasure was not to be found. The rich and mighty lord of the castle lay on his couch, in the midst of the great hall, with its many colored walls looking like the centre of a great tulip; but he was stiff and powerless in all his limbs, and lay stretched out like a mummy. His family and servants stood round him; he was not dead, although he could scarcely be said to live. The healing moor-flower from the north, which was to have been found and brought to him by her who loved him so well, had not arrived. His young and beautiful daughter who, in swan's plumage, had flown over land and seas to the distant north, had never returned. She is dead, so the two swan-maidens had said when they came home; and they made up quite a story about her, and this is what they told,–
"We three flew away together through the air," said they: "a hunter caught sight of us, and shot at us with an arrow. The arrow struck our young friend and sister, and slowly singing her farewell song she sank down, a dying swan, into the forest lake. On the shores of the lake, under a spreading birch-tree, we laid her in the cold earth. We had our revenge; we bound fire under the wings of a swallow, who had a nest on the thatched roof of the huntsman. The house took fire, and burst into flames; the hunter was burnt with the house, and the light was reflected over the sea as far as the spreading birch, beneath which we laid her sleeping dust. She will never return to the land of Egypt." And then they both wept. And stork-papa, who heard the story, snapped with his beak so that it might be heard a long way off.
"Deceit and lies!" cried he; "I should like to run my beak deep into their chests."
"And perhaps break it off," said the mamma stork, "then what a sight you would be. Think first of yourself, and then of your family; all others are nothing to us."
"Yes, I know," said the stork-papa; "but to-morrow I can easily place myself on the edge of the open cupola, when the learned and wise men assemble to consult on the state of the sick man; perhaps they may come a little nearer to the truth." And the learned and wise men assembled together, and talked a great deal on every point; but the stork could make no sense out of anything they said; neither were there any good results from their consultations, either for the sick man, or for his daughter in the marshy heath. When we listen to what people say in this world, we shall hear a great deal; but it is an advantage to know what has been said and done before, when we listen to a conversation. The stork did, and we know at least as much as he, the stork.
"Love is a life-giver. The highest love produces the highest life. Only through love can the sick man be cured." This had been said by many, and even the learned men acknowledged that it was a wise saying.
"What a beautiful thought!" exclaimed the papa stork immediately.
"I don't quite understand it," said the mamma stork, when her husband repeated it; "however, it is not my fault, but the fault of the thought; whatever it may be, I have something else to think of."
Now the learned men had spoken also of love between this one and that one; of the difference of the love which we have for our neighbor, to the love that exists between parents and children; of the love of the plant for the light, and how the germ springs forth when the sunbeam kisses the ground. All these things were so elaborately and learnedly explained, that it was impossible for stork-papa to follow it, much less to talk about it. His thoughts on the subject quite weighed him down; he stood the whole of the following day on one leg, with half-shut eyes, thinking deeply. So much learning was quite a heavy weight for him to carry. One thing, however, the papa stork could understand. Every one, high and low, had from their inmost hearts expressed their opinion that it was a great misfortune for so many thousands of people– the whole country indeed– to have this man so sick, with no hopes of his recovery. And what joy and blessing it would spread around if he could by any means be cured! But where bloomed the flower that could bring him health? They had searched for it everywhere; in learned writings, in the shining stars, in the weather and wind. Inquiries had been made in every by-way that could be thought of, until at last the wise and learned men has asserted, as we have been already told, that "love, the life-giver, could alone give new life to a father;" and in saying this, they had overdone it, and said more than they understood themselves. They repeated it, and wrote it down as a recipe, "Love is a life-giver." But how could such a recipe be prepared– that was a difficulty they could not overcome. At last it was decided that help could only come from the princess herself, whose whole soul was wrapped up in her father, especially as a plan had been adopted by her to enable her to obtain a remedy.
More than a year had passed since the princess had set out at night, when the light of the young moon was soon lost beneath the horizon. She had gone to the marble sphinx in the desert, shaking the sand from her sandals, and then passed through the long passage, which leads to the centre of one of the great pyramids, where the mighty kings of antiquity, surrounded with pomp and splendor, lie veiled in the form of mummies. She had been told by the wise men, that if she laid her head on the breast of one of them, from the head she would learn where to find life and recovery for her father. She had performed all this, and in a dream had learnt that she must bring home to her father the lotus flower, which grows in the deep sea, near the moors and heath in the Danish land. The very place and situation had been pointed out to her, and she was told that the flower would restore her father to health and strength. And, therefore, she had gone forth from the land of Egypt, flying over to the open marsh and the wild moor in the plumage of a swan.
The papa and mamma storks knew all this, and we also know it now. We know, too, that the Marsh King has drawn her down to himself, and that to the loved ones at home she is forever dead. One of the wisest of them said, as the stork-mamma also said, "That in some way she would, after all, manage to succeed;" and so at last they comforted themselves with this hope, and would wait patiently; in fact, they could do nothing better.
"I should like to get away the swan's feathers from those two treacherous princesses," said the papa stork; "then, at least, they would not be able to fly over again to the wild moor, and do more wickedness. I can hide the two suits of feathers over yonder, till we find some use for them."
"But where will you put them?" asked the mamma stork.
"In our nest on the moor. I and the young ones will carry them by turns during our flight across; and as we return, should they prove too heavy for us, we shall be sure to find plenty of places on the way in which we can conceal them till our next journey. Certainly one suit of swan's feathers would be enough for the princess, but two are always better. In those northern countries no one can have too many travelling wrappers."
"No one will thank you for it," said stork-mamma; "but you are master; and, excepting at breeding time, I have nothing to say."
In the Viking's castle on the wild moor, to which the storks directed their flight in the following spring, the little maiden still remained. They had named her Helga, which was rather too soft a name for a child with a temper like hers, although her form was still beautiful. Every month this temper showed itself in sharper outlines; and in the course of years, while the storks still made the same journeys in autumn to the hill, and in spring to the moors, the child grew to be almost a woman, and before any one seemed aware of it, she was a wonderfully beautiful maiden of sixteen. The casket was splendid, but the contents were worthless. She was, indeed, wild and savage even in those hard, uncultivated times. It was a pleasure to her to splash about with her white hands in the warm blood of the horse which had been slain for sacrifice. In one of her wild moods she bit off the head of the black cock, which the priest was about to slay for the sacrifice. To her foster-father she said one day, "If thine enemy were to pull down thine house about thy ears, and thou shouldest be sleeping in unconscious security, I would not wake thee; even if I had the power I would never do it, for my ears still tingle with the blow that thou gavest me years ago. I have never forgotten it." But the Viking treated her words as a joke; he was, like every one else, bewitched with her beauty, and knew nothing of the change in the form and temper of Helga at night. Without a saddle, she would sit on a horse as if she were a part of it, while it rushed along at full speed; nor would she spring from its back, even when it quarrelled with other horses and bit them. She would often leap from the high shore into the sea with all her clothes on, and swim to meet the Viking, when his boat was steering home towards the shore. She once cut off a long lock of her beautiful hair, and twisted it into a string for her bow. "If a thing is to be done well," said she, "I must do it myself."
The Viking's wife was, for the time in which she lived, a woman of strong character and will; but, compared to her daughter, she was a gentle, timid woman, and she knew that a wicked sorcerer had the terrible child in his power. It was sometimes as if Helga acted from sheer wickedness; for often when her mother stood on the threshold of the door, or stepped into the yard, she would seat herself on the brink of the well, wave her arms and legs in the air, and suddenly fall right in. Here she was able, from her frog nature, to dip and dive about in the water of the deep well, until at last she would climb forth like a cat, and come back into the hall dripping with water, so that the green leaves that were strewed on the floor were whirled round, and carried away by the streams that flowed from her.
But there was one time of the day which placed a check upon Helga. It was the evening twilight; when this hour arrived she became quiet and thoughtful, and allowed herself to be advised and led; then also a secret feeling seemed to draw her towards her mother. And as usual, when the sun set, and the transformation took place, both in body and mind, inwards and outwards, she would remain quiet and mournful, with her form shrunk together in the shape of a frog. Her body was much larger than those animals ever are, and on this account it was much more hideous in appearance; for she looked like a wretched dwarf, with a frog's head, and webbed fingers. Her eyes had a most piteous expression; she was without a voice, excepting a hollow, croaking sound, like the smothered sobs of a dreaming child.
Then the Viking's wife took her on her lap, and forgot the ugly form, as she looked into the mournful eyes, and often said, "I could wish that thou wouldst always remain my dumb frog child, for thou art too terrible when thou art clothed in a form of beauty." And the Viking woman wrote Runic characters against sorcery and spells of sickness, and threw them over the wretched child; but they did no good.
"One can scarcely believe that she was ever small enough to lie in the cup of the water-lily," said the papa stork; "and now she is grown up, and the image of her Egyptian mother, especially about the eyes. Ah, we shall never see her again; perhaps she has not discovered how to help herself, as you and the wise men said she would. Year after year have I flown across and across the moor, but there was no sign of her being still alive. Yes, and I may as well tell you that you that each year, when I arrived a few days before you to repair the nest, and put everything in its place, I have spent a whole night flying here and there over the marshy lake, as if I had been an owl or a bat, but all to no purpose. The two suit of swan's plumage, which I and the young ones dragged over here from the land of the Nile, are of no use; trouble enough it was to us to bring them here in three journeys, and now they are lying at the bottom of the nest; and if a fire should happen to break out, and the wooden house be burnt down, they would be destroyed."
"And our good nest would be destroyed, too," said the mamma stork; "but you think less of that than of your plumage stuff and your moor-princess. Go and stay with her in the marsh if you like. You are a bad father to your own children, as I have told you already, when I hatched my first brood. I only hope neither we nor our children may have an arrow sent through our wings, owing to that wild girl. Helga does not know in the least what she is about. We have lived in this house longer than she has, she should think of that, and we have never forgotten our duty. We have paid every year our toll of a feather, an egg, and a young one, as it is only right we should do. You don't suppose I can wander about the court-yard, or go everywhere as I used to do in old times. I can do it in Egypt, where I can be a companion of the people, without forgetting myself. But here I cannot go and peep into the pots and kettles as I do there. No, I can only sit up here and feel angry with that girl, the little wretch; and I am angry with you, too; you should have left her lying in the water lily, then no one would have known anything about her."
"You are far better than your conversation," said the papa stork; "I know you better than you know yourself." And with that he gave a hop, and flapped his wings twice, proudly; then he stretched his neck and flew, or rather soared away, without moving his outspread wings. He went on for some distance, and then he gave a great flap with his wings and flew on his course at a rapid rate, his head and neck bending proudly before him, while the sun's rays fell on his glossy plumage.
"He is the handsomest of them all," said the mamma stork, as she watched him; "but I won't tell him so."
Early in the autumn, the Viking again returned home laden with spoil, and bringing prisoners with him. Among them was a young Christian priest, one of those who contemned the gods of the north. Often lately there had been, both in hall and chamber, a talk of the new faith which was spreading far and wide in the south, and which, through the means of the holy Ansgarius, had already reached as far as Hedeby on the Schlei. Even Helga had heard of this belief in the teachings of One who was named Christ, and who for the love of mankind, and for their redemption, had given up His life. But to her all this had, as it were, gone in one ear and out the other. It seemed that she only understood the meaning of the word "love," when in the form of a miserable frog she crouched together in the corner of the sleeping chamber; but the Viking's wife had listened to the wonderful story, and had felt herself strangely moved by it.
On their return, after this voyage, the men spoke of the beautiful temples built of polished stone, which had been raised for the public worship of this holy love. Some vessels, curiously formed of massive gold, had been brought home among the booty. There was a peculiar fragrance about them all, for they were incense vessels, which had been swung before the altars in the temples by the Christian priests. In the deep stony cellars of the castle, the young Christian priest was immured, and his hands and feet tied together with strips of bark. The Viking's wife considered him as beautiful as Baldur, and his distress raised her pity; but Helga said he ought to have ropes fastened to his heels, and be tied to the tails of wild animals.
"I would let the dogs loose after him" she said; "over the moor and across the heath. Hurrah! that would be a spectacle for the gods, and better still to follow in its course."
But the Viking would not allow him to die such a death as that, especially as he was the disowned and despiser of the high gods. In a few days, he had decided to have him offered as a sacrifice on the blood-stone in the grove. For the first time, a man was to be sacrificed here. Helga begged to be allowed to sprinkle the assembled people with the blood of the priest. She sharpened her glittering knife; and when one of the great, savage dogs, who were running about the Viking's castle in great numbers, sprang towards her, she thrust the knife into his side, merely, as she said, to prove its sharpness.
The Viking's wife looked at the wild, badly disposed girl, with great sorrow; and when night came on, and her daughter's beautiful form and disposition were changed, she spoke in eloquent words to Helga of the sorrow and deep grief that was in her heart. The ugly frog, in its monstrous shape, stood before her, and raised its brown mournful eyes to her face, listening to her words, and seeming to understand them with the intelligence of a human being.
"Never once to my lord and husband has a word passed my lips of what I have to suffer through you; my heart is full of grief about you," said the Viking's wife. "The love of a mother is greater and more powerful than I ever imagined. But love never entered thy heart; it is cold and clammy, like the plants on the moor."
Then the miserable form trembled; it was as if these words had touched an invisible bond between body and soul, for great tears stood in the eyes.
"A bitter time will come for thee at last," continued the Viking's wife; "and it will be terrible for me too. It had been better for thee if thou hadst been left on the high-road, with the cold night wind to lull thee to sleep." And the Viking's wife shed bitter tears, and went away in anger and sorrow, passing under the partition of furs, which hung loose over the beam and divided the hall.
The shrivelled frog still sat in the corner alone. Deep silence reigned around. At intervals, a half-stifled sigh was heard from its inmost soul; it was the soul of Helga. It seemed in pain, as if a new life were arising in her heart. Then she took a step forward and listened; then stepped again forward, and seized with her clumsy hands the heavy bar which was laid across the door. Gently, and with much trouble, she pushed back the bar, as silently lifted the latch, and then took up the glimmering lamp which stood in the ante-chamber of the hall. It seemed as if a stronger will than her own gave her strength. She removed the iron bolt from the closed cellar-door, and slipped in to the prisoner. He was slumbering. She touched him with her cold, moist hand, and as he awoke and caught sight of the hideous form, he shuddered as if he beheld a wicked apparition. She drew her knife, cut through the bonds which confined his hands and feet, and beckoned to him to follow her. He uttered some holy names and made the sign of the cross, while the form remained motionless by his side.
"Who art thou?" he asked, "whose outward appearance is that of an animal, while thou willingly performest acts of mercy?"
The frog-figure beckoned to him to follow her, and led him through a long gallery concealed by hanging drapery to the stables, and then pointed to a horse. He mounted upon it, and she sprang up also before him, and held tightly by the animal's mane. The prisoner understood her, and they rode on at a rapid trot, by a road which he would never have found by himself, across the open heath. He forgot her ugly form, and only thought how the mercy and loving-kindness of the Almighty was acting through this hideous apparition. As he offered pious prayers and sang holy songs of praise, she trembled. Was it the effect of prayer and praise that caused this? or, was she shuddering in the cold morning air at the thought of approaching twilight? What were her feelings? She raised herself up, and wanted to stop the horse and spring off, but the Christian priest held her back with all his might, and then sang a pious song, as if this could loosen the wicked charm that had changed her into the semblance of a frog.
And the horse galloped on more wildly than before. The sky painted itself red, the first sunbeam pierced through the clouds, and in the clear flood of sunlight the frog became changed. It was Helga again, young and beautiful, but with a wicked demoniac spirit. He held now a beautiful young woman in his arms, and he was horrified at the sight. He stopped the horse, and sprang from its back. He imagined that some new sorcery was at work. But Helga also leaped from the horse and stood on the ground. The child's short garment reached only to her knee. She snatched the sharp knife from her girdle, and rushed like lightning at the astonished priest. "Let me get at thee!" she cried; "let me get at thee, that I may plunge this knife into thy body. Thou art pale as ashes, thou beardless slave." She pressed in upon him. They struggled with each other in heavy combat, but it was as if an invisible power had been given to the Christian in the struggle. He held her fast, and the old oak under which they stood seemed to help him, for the loosened roots on the ground became entangled in the maiden's feet, and held them fast. Close by rose a bubbling spring, and he sprinkled Helga's face and neck with the water, commanded the unclean spirit to come forth, and pronounced upon her a Christian blessing. But the water of faith has no power unless the well-spring of faith flows within. And yet even here its power was shown; something more than the mere strength of a man opposed itself, through his means, against the evil which struggled within her. His holy action seemed to overpower her. She dropped her arms, glanced at him with pale cheeks and looks of amazement. He appeared to her a mighty magician skilled in secret arts; his language was the darkest magic to her, and the movements of his hands in the air were as the secret signs of a magician's wand. She would not have blinked had he waved over her head a sharp knife or a glittering axe; but she shrunk from him as he signed her with the sign of the cross on her forehead and breast, and sat before him like a tame bird, with her head bowed down. Then he spoke to her, in gentle words, of the deed of love she had performed for him during the night, when she had come to him in the form of an ugly frog, to loosen his bonds, and to lead him forth to life and light; and he told her that she was bound in closer fetters than he had been, and that she could recover also life and light by his means. He would take her to Hedeby to St. Ansgarius, and there, in that Christian town, the spell of the sorcerer would be removed. But he would not let her sit before him on the horse, though of her own free will she wished to do so. "Thou must sit behind me, not before me," said he. "Thy magic beauty has a magic power which comes from an evil origin, and I fear it; still I am sure to overcome through my faith in Christ." Then he knelt down, and prayed with pious fervor. It was as if the quiet woodland were a holy church consecrated by his worship. The birds sang as if they were also of this new congregation; and the fragrance of the wild flowers was as the ambrosial perfume of incense; while, above all, sounded the words of Scripture, "A light to them that sit in darkness and in the shadow of death, to guide their feet into the way of peace." And he spoke these words with the deep longing of his whole nature.
Meanwhile, the horse that had carried them in wild career stood quietly by, plucking at the tall bramble-bushes, till the ripe young berries fell down upon Helga's hands, as if inviting her to eat. Patiently she allowed herself to be lifted on the horse, and sat there like a somnambulist– as one who walked in his sleep. The Christian bound two branches together with bark, in the form of a cross, and held it on high as they rode through the forest. The way gradually grew thicker of brushwood, as they rode along, till at last it became a trackless wilderness. Bushes of the wild sloe here and there blocked up the path, so that they had to ride over them. The bubbling spring formed not a stream, but a marsh, round which also they were obliged to guide the horse; still there were strength and refreshment in the cool forest breeze, and no trifling power in the gentle words spoken in faith and Christian love by the young priest, whose inmost heart yearned to lead this poor lost one into the way of light and life. It is said that rain-drops can make a hollow in the hardest stone, and the waves of the sea can smooth and round the rough edges of the rocks; so did the dew of mercy fall upon Helga, softening what was hard, and smoothing what was rough in her character. These effects did not yet appear; she was not herself aware of them; neither does the seed in the lap of earth know, when the refreshing dew and the warm sunbeams fall upon it, that it contains within itself power by which it will flourish and bloom. The song of the mother sinks into the heart of the child, and the little one prattles the words after her, without understanding their meaning; but after a time the thoughts expand, and what has been heard in childhood seems to the mind clear and bright. So now the "Word," which is all-powerful to create, was working in the heart of Helga.
They rode forth from the thick forest, crossed the heath, and again entered a pathless wood. Here, towards evening, they met with robbers.
"Where hast thou stolen that beauteous maiden?" cried the robbers, seizing the horse by the bridle, and dragging the two riders from its back.
The priest had nothing to defend himself with, but the knife he had taken from Helga, and with this he struck out right and left. One of the robbers raised his axe against him; but the young priest sprang on one side, and avoided the blow, which fell with great force on the horse's neck, so that the blood gushed forth, and the animal sunk to the ground. Then Helga seemed suddenly to awake from her long, deep reverie; she threw herself hastily upon the dying animal. The priest placed himself before her, to defend and shelter her; but one of the robbers swung his iron axe against the Christian's head with such force that it was dashed to pieces, the blood and brains were scattered about, and he fell dead upon the ground. Then the robbers seized beautiful Helga by her white arms and slender waist; but at that moment the sun went down, and as its last ray disappeared, she was changed into the form of a frog. A greenish white mouth spread half over her face; her arms became thin and slimy; while broad hands, with webbed fingers, spread themselves out like fans. Then the robbers, in terror, let her go, and she stood among them, a hideous monster; and as is the nature of frogs to do, she hopped up as high as her own size, and disappeared in the thicket. Then the robbers knew that this must be the work of an evil spirit or some secret sorcery, and, in a terrible fright, they ran hastily from the spot.
The full moon had already risen, and was shining in all her radiant splendor over the earth, when from the thicket, in the form of a frog, crept poor Helga. She stood still by the corpse of the Christian priest, and the carcase of the dead horse. She looked at them with eyes that seemed to weep, and from the frog's head came forth a croaking sound, as when a child bursts into tears. She threw herself first upon one, and then upon the other; brought water in her hand, which, from being webbed, was large and hollow, and poured it over them; but they were dead, and dead they would remain. She understood that at last. Soon wild animals would come and tear their dead bodies; but no, that must not happen. Then she dug up the earth, as deep as she was able, that she might prepare a grave for them. She had nothing but a branch of a tree and her two hands, between the fingers of which the webbed skin stretched, and they were torn by the work, while the blood ran down her hands. She saw at last that her work would be useless, more than she could accomplish; so she fetched more water, and washed the face of the dead, and then covered it with fresh green leaves; she also brought large boughs and spread over him, and scattered dried leaves between the branches. Then she brought the heaviest stones that she could carry, and laid them over the dead body, filling up the crevices with moss, till she thought she had fenced in his resting-place strongly enough. The difficult task had employed her the whole night; and as the sun broke forth, there stood the beautiful Helga in all her loveliness, with her bleeding hands, and, for the first time, with tears on her maiden cheeks. It was, in this transformation, as if two natures were striving together within her; her whole frame trembled, and she looked around her as if she had just awoke from a painful dream. She leaned for support against the trunk of a slender tree, and at last climbed to the topmost branches, like a cat, and seated herself firmly upon them. She remained there the whole day, sitting alone, like a frightened squirrel, in the silent solitude of the wood, where the rest and stillness is as the calm of death.
Butterflies fluttered around her, and close by were several ant-hills, each with its hundreds of busy little creatures moving quickly to and fro. In the air, danced myriads of gnats, swarm upon swarm, troops of buzzing flies, ladybirds, dragon-flies with golden wings, and other little winged creatures. The worm crawled forth from the moist ground, and the moles crept out; but, excepting these, all around had the stillness of death: but when people say this, they do not quite understand themselves what they mean. None noticed Helga but a flock of magpies, which flew chattering round the top of the tree on which she sat. These birds hopped close to her on the branches with bold curiosity. A glance from her eyes was a signal to frighten them away, and they were not clever enough to find out who she was; indeed she hardly knew herself.
When the sun was near setting, and the evening's twilight about to commence, the approaching transformation aroused her to fresh exertion. She let herself down gently from the tree, and, as the last sunbeam vanished, she stood again in the wrinkled form of a frog, with the torn, webbed skin on her hands, but her eyes now gleamed with more radiant beauty than they had ever possessed in her most beautiful form of loveliness; they were now pure, mild maidenly eyes that shone forth in the face of a frog. They showed the existence of deep feeling and a human heart, and the beauteous eyes overflowed with tears, weeping precious drops that lightened the heart.
On the raised mound which she had made as a grave for the dead priest, she found the cross made of the branches of a tree, the last work of him who now lay dead and cold beneath it. A sudden thought came to Helga, and she lifted up the cross and planted it upon the grave, between the stones that covered him and the dead horse. The sad recollection brought the tears to her eyes, and in this gentle spirit she traced the same sign in the sand round the grave; and as she formed, with both her hands, the sign of the cross, the web skin fell from them like a torn glove. She washed her hands in the water of the spring, and gazed with astonishment at their delicate whiteness. Again she made the holy sign in the air, between herself and the dead man; her lips trembled, her tongue moved, and the name which she in her ride through the forest had so often heard spoken, rose to her lips, and she uttered the words, "Jesus Christ." Then the frog skin fell from her; she was once more a lovely maiden. Her head bent wearily, her tired limbs required rest, and then she slept.
Her sleep, however, was short. Towards midnight, she awoke; before her stood the dead horse, prancing and full of life, which shone forth from his eyes and from his wounded neck. Close by his side appeared the murdered Christian priest, more beautiful than Baldur, as the Viking's wife had said; but now he came as if in a flame of fire. Such gravity, such stern justice, such a piercing glance shone from his large, gentle eyes, that it seemed to penetrate into every corner of her heart. Beautiful Helga trembled at the look, and her memory returned with a power as if it had been the day of judgment. Every good deed that had been done for her, every loving word that had been said, were vividly before her mind. She understood now that love had kept her here during the day of her trial; while the creature formed of dust and clay, soul and spirit, had wrestled and struggled with evil. She acknowledged that she had only followed the impulses of an evil disposition, that she had done nothing to cure herself; everything had been given her, and all had happened as it were by the ordination of Providence. She bowed herself humbly, confessed her great imperfections in the sight of Him who can read every fault of the heart, and then the priest spoke. "Daughter of the moorland, thou hast come from the swamp and the marshy earth, but from this thou shalt arise. The sunlight shining into thy inmost soul proves the origin from which thou hast really sprung, and has restored the body to its natural form. I am come to thee from the land of the dead, and thou also must pass through the valley to reach the holy mountains where mercy and perfection dwell. I cannot lead thee to Hedeby that thou mayst receive Christian baptism, for first thou must remove the thick veil with which the waters of the moorland are shrouded, and bring forth from its depths the living author of thy being and thy life. Till this is done, thou canst not receive consecration."
Then he lifted her on the horse and gave her a golden censer, similar to those she had already seen at the Viking's house. A sweet perfume arose from it, while the open wound in the forehead of the slain priest, shone with the rays of a diamond. He took the cross from the grave, and held it aloft, and now they rode through the air over the rustling trees, over the hills where warriors lay buried each by his dead war-horse; and the brazen monumental figures rose up and galloped forth, and stationed themselves on the summits of the hills. The golden crescent on their foreheads, fastened with golden knots, glittered in the moonlight, and their mantles floated in the wind. The dragon, that guards buried treasure, lifted his head and gazed after them. The goblins and the satyrs peeped out from beneath the hills, and flitted to and fro in the fields, waving blue, red, and green torches, like the glowing sparks in burning paper. Over woodland and heath, flood and fen, they flew on, till they reached the wild moor, over which they hovered in broad circles. The Christian priest held the cross aloft, and it glittered like gold, while from his lips sounded pious prayers. Beautiful Helga's voice joined with his in the hymns he sung, as a child joins in her mother's song. She swung the censer, and a wonderful fragrance of incense arose from it; so powerful, that the reeds and rushes of the moor burst forth into blossom. Each germ came forth from the deep ground: all that had life raised itself. Blooming water-lilies spread themselves forth like a carpet of wrought flowers, and upon them lay a slumbering woman, young and beautiful. Helga fancied that it was her own image she saw reflected in the still water. But it was her mother she beheld, the wife of the Marsh King, the princess from the land of the Nile.
The dead Christian priest desired that the sleeping woman should be lifted on the horse, but the horse sank beneath the load, as if he had been a funeral pall fluttering in the wind. But the sign of the cross made the airy phantom strong, and then the three rode away from the marsh to firm ground.
At the same moment the cock crew in the Viking's castle, and the dream figures dissolved and floated away in the air, but mother and daughter stood opposite to each other.
"Am I looking at my own image in the deep water?" said the mother.
"Is it myself that I see represented on a white shield?" cried the daughter.
Then they came nearer to each other in a fond embrace. The mother's heart beat quickly, and she understood the quickened pulses. "My child!" she exclaimed, "the flower of my heart– my lotus flower of the deep water!" and she embraced her child again and wept, and the tears were as a baptism of new life and love for Helga. "In swan's plumage I came here," said the mother, "and here I threw off my feather dress. Then I sank down through the wavering ground, deep into the marsh beneath, which closed like a wall around me; I found myself after a while in fresher water; still a power drew me down deeper and deeper. I felt the weight of sleep upon my eyelids. Then I slept, and dreams hovered round me. It seemed to me as if I were again in the pyramids of Egypt, and yet the waving elder trunk that had frightened me on the moor stood ever before me. I observed the clefts and wrinkles in the stem; they shone forth in strange colors, and took the form of hieroglyphics. It was the mummy case on which I gazed. At last it burst, and forth stepped the thousand years' old king, the mummy form, black as pitch, black as the shining wood-snail, or the slimy mud of the swamp. Whether it was really the mummy or the Marsh King I know not. He seized me in his arms, and I felt as if I must die. When I recovered myself, I found in my bosom a little bird, flapping its wings, twittering and fluttering. The bird flew away from my bosom, upwards towards the dark, heavy canopy above me, but a long, green band kept it fastened to me. I heard and understood the tenor of its longings. Freedom! sunlight! to my father! Then I thought of my father, and the sunny land of my birth, my life, and my love. Then I loosened the band, and let the bird fly away to its home– to a father. Since that hour I have ceased to dream; my sleep has been long and heavy, till in this very hour, harmony and fragrance awoke me, and set me free."
The green band which fastened the wings of the bird to the mother's heart, where did it flutter now? whither had it been wafted? The stork only had seen it. The band was the green stalk, the cup of the flower the cradle in which lay the child, that now in blooming beauty had been folded to the mother's heart.
And while the two were resting in each other's arms, the old stork flew round and round them in narrowing circles, till at length he flew away swiftly to his nest, and fetched away the two suits of swan's feathers, which he had preserved there for many years. Then he returned to the mother and daughter, and threw the swan's plumage over them; the feathers immediately closed around them, and they rose up from the earth in the form of two white swans.
"And now we can converse with pleasure," said the stork-papa; "we can understand one another, although the beaks of birds are so different in shape. It is very fortunate that you came to-night. To-morrow we should have been gone. The mother, myself and the little ones, we're about to fly to the south. Look at me now: I am an old friend from the Nile, and a mother's heart contains more than her beak. She always said that the princess would know how to help herself. I and the young ones carried the swan's feathers over here, and I am glad of it now, and how lucky it is that I am here still. When the day dawns we shall start with a great company of other storks. We'll fly first, and you can follow in our track, so that you cannot miss your way. I and the young ones will have an eye upon you."
"And the lotus-flower which I was to take with me," said the Egyptian princess, "is flying here by my side, clothed in swan's feathers. The flower of my heart will travel with me; and so the riddle is solved. Now for home! now for home!"
But Helga said she could not leave the Danish land without once more seeing her foster-mother, the loving wife of the Viking. Each pleasing recollection, each kind word, every tear from the heart which her foster-mother had wept for her, rose in her mind, and at that moment she felt as if she loved this mother the best.
"Yes, we must go to the Viking's castle," said the stork; "mother and the young ones are waiting for me there. How they will open their eyes and flap their wings! My wife, you see, does not say much; she is short and abrupt in her manner; but she means well, for all that. I will flap my wings at once, that they may hear us coming." Then stork-papa flapped his wings in first-rate style, and he and the swans flew away to the Viking's castle.
In the castle, every one was in a deep sleep. It had been late in the evening before the Viking's wife retired to rest. She was anxious about Helga, who, three days before, had vanished with the Christian priest. Helga must have helped him in his flight, for it was her horse that was missed from the stable; but by what power had all this been accomplished? The Viking's wife thought of it with wonder, thought on the miracles which they said could be performed by those who believed in the Christian faith, and followed its teachings. These passing thoughts formed themselves into a vivid dream, and it seemed to her that she was still lying awake on her couch, while without darkness reigned. A storm arose; she heard the lake dashing and rolling from east and west, like the waves of the North Sea or the Cattegat. The monstrous snake which, it is said, surrounds the earth in the depths of the ocean, was trembling in spasmodic convulsions. The night of the fall of the gods was come, "Ragnorock," as the heathens call the judgment-day, when everything shall pass away, even the high gods themselves. The war trumpet sounded; riding upon the rainbow, came the gods, clad in steel, to fight their last battle on the last battle-field. Before them flew the winged vampires, and the dead warriors closed up the train. The whole firmament was ablaze with the northern lights, and yet the darkness triumphed. It was a terrible hour. And, close to the terrified woman, Helga seemed to be seated on the floor, in the hideous form of a frog, yet trembling, and clinging to her foster-mother, who took her on her lap, and lovingly caressed her, hideous and frog-like as she was. The air was filled with the clashing of arms and the hissing of arrows, as if a storm of hail was descending upon the earth. It seemed to her the hour when earth and sky would burst asunder, and all things be swallowed up in Saturn's fiery lake; but she knew that a new heaven and a new earth would arise, and that corn-fields would wave where now the lake rolled over desolate sands, and the ineffable God reign. Then she saw rising from the region of the dead, Baldur the gentle, the loving, and as the Viking's wife gazed upon him, she recognized his countenance. It was the captive Christian priest. "White Christian!" she exclaimed aloud, and with the words, she pressed a kiss on the forehead of the hideous frog-child. Then the frog-skin fell off, and Helga stood before her in all her beauty, more lovely and gentle-looking, and with eyes beaming with love. She kissed the hands of her foster-mother, blessed her for all her fostering love and care during the days of her trial and misery, for the thoughts she had suggested and awoke in her heart, and for naming the Name which she now repeated. Then beautiful Helga rose as a mighty swan, and spread her wings with the rushing sound of troops of birds of passage flying through the air.
Then the Viking's wife awoke, but she still heard the rushing sound without. She knew it was the time for the storks to depart, and that it must be their wings which she heard. She felt she should like to see them once more, and bid them farewell. She rose from her couch, stepped out on the threshold, and beheld, on the ridge of the roof, a party of storks ranged side by side. Troops of the birds were flying in circles over the castle and the highest trees; but just before her, as she stood on the threshold and close to the well where Helga had so often sat and alarmed her with her wildness, now stood two swans, gazing at her with intelligent eyes. Then she remembered her dream, which still appeared to her as a reality. She thought of Helga in the form of a swan. She thought of a Christian priest, and suddenly a wonderful joy arose in her heart. The swans flapped their wings and arched their necks as if to offer her a greeting, and the Viking's wife spread out her arms towards them, as if she accepted it, and smiled through her tears. She was roused from deep thought by a rustling of wings and snapping of beaks; all the storks arose, and started on their journey towards the south.
"We will not wait for the swans," said the mamma stork; "if they want to go with us, let them come now; we can't sit here till the plovers start. It is a fine thing after all to travel in families, not like the finches and the partridges. There the male and the female birds fly in separate flocks, which, to speak candidly, I consider very unbecoming."
"What are those swans flapping their wings for?"
"Well, every one flies in his own fashion," said the papa stork. "The swans fly in an oblique line; the cranes, in the form of a triangle; and the plovers, in a curved line like a snake."
"Don't talk about snakes while we are flying up here," said stork-mamma. "It puts ideas into the children's heads that can not be realized."
"Are those the high mountains I have heard spoken of?" asked Helga, in the swan's plumage.
"They are storm-clouds driving along beneath us," replied her mother.
"What are yonder white clouds that rise so high?" again inquired Helga.
"Those are mountains covered with perpetual snows, that you see yonder," said her mother. And then they flew across the Alps towards the blue Mediterranean.
"Africa's land! Egyptia's strand!" sang the daughter of the Nile, in her swan's plumage, as from the upper air she caught sight of her native land, a narrow, golden, wavy strip on the shores of the Nile; the other birds espied it also and hastened their flight.
"I can smell the Nile mud and the wet frogs," said the stork-mamma, "and I begin to feel quite hungry. Yes, now you shall taste something nice, and you will see the marabout bird, and the ibis, and the crane. They all belong to our family, but they are not nearly so handsome as we are. They give themselves great airs, especially the ibis. The Egyptians have spoilt him. They make a mummy of him, and stuff him with spices. I would rather be stuffed with live frogs, and so would you, and so you shall. Better have something in your inside while you are alive, than to be made a parade of after you are dead. That is my opinion, and I am always right."
"The storks are come," was said in the great house on the banks of the Nile, where the lord lay in the hall on his downy cushions, covered with a leopard skin, scarcely alive, yet not dead, waiting and hoping for the lotus-flower from the deep moorland in the far north. Relatives and servants were standing by his couch, when the two beautiful swans who had come with the storks flew into the hall. They threw off their soft white plumage, and two lovely female forms approached the pale, sick old man, and threw back their long hair, and when Helga bent over her grandfather, redness came back to his cheeks, his eyes brightened, and life returned to his benumbed limbs. The old man rose up with health and energy renewed; daughter and grandchild welcomed him as joyfully as if with a morning greeting after a long and troubled dream.
Joy reigned through the whole house, as well as in the stork's nest; although there the chief cause was really the good food, especially the quantities of frogs, which seemed to spring out of the ground in swarms.
Then the learned men hastened to note down, in flying characters, the story of the two princesses, and spoke of the arrival of the health-giving flower as a mighty event, which had been a blessing to the house and the land. Meanwhile, the stork-papa told the story to his family in his own way; but not till they had eaten and were satisfied; otherwise they would have had something else to do than to listen to stories.
"Well," said the stork-mamma, when she had heard it, "you will be made something of at last; I suppose they can do nothing less."
"What could I be made?" said stork-papa; "what have I done?– just nothing."
"You have done more than all the rest," she replied. "But for you and the youngsters the two young princesses would never have seen Egypt again, and the recovery of the old man would not have been effected. You will become something. They must certainly give you a doctor's hood, and our young ones will inherit it, and their children after them, and so on. You already look like an Egyptian doctor, at least in my eyes."
"I cannot quite remember the words I heard when I listened on the roof," said stork-papa, while relating the story to his family; "all I know is, that what the wise men said was so complicated and so learned, that they received not only rank, but presents; even the head cook at the great house was honored with a mark of distinction, most likely for the soup."
"And what did you receive?" said the stork-mamma. "They certainly ought not to forget the most important person in the affair, as you really are. The learned men have done nothing at all but use their tongues. Surely they will not overlook you."
Late in the night, while the gentle sleep of peace rested on the now happy house, there was still one watcher. It was not stork-papa, who, although he stood on guard on one leg, could sleep soundly. Helga alone was awake. She leaned over the balcony, gazing at the sparkling stars that shone clearer and brighter in the pure air than they had done in the north, and yet they were the same stars. She thought of the Viking's wife in the wild moorland, of the gentle eyes of her foster-mother, and of the tears she had shed over the poor frog-child that now lived in splendor and starry beauty by the waters of the Nile, with air balmy and sweet as spring. She thought of the love that dwelt in the breast of the heathen woman, love that had been shown to a wretched creature, hateful as a human being, and hideous when in the form of an animal. She looked at the glittering stars, and thought of the radiance that had shone forth on the forehead of the dead man, as she had fled with him over the woodland and moor. Tones were awakened in her memory; words which she had heard him speak as they rode onward, when she was carried, wondering and trembling, through the air; words from the great Fountain of love, the highest love that embraces all the human race. What had not been won and achieved by this love?
Day and night beautiful Helga was absorbed in the contemplation of the great amount of her happiness, and lost herself in the contemplation, like a child who turns hurriedly from the giver to examine the beautiful gifts. She was over-powered with her good fortune, which seemed always increasing, and therefore what might it become in the future? Had she not been brought by a wonderful miracle to all this joy and happiness? And in these thoughts she indulged, until at last she thought no more of the Giver. It was the over-abundance of youthful spirits unfolding its wings for a daring flight. Her eyes sparkled with energy, when suddenly arose a loud noise in the court below, and the daring thought vanished. She looked down, and saw two large ostriches running round quickly in narrow circles; she had never seen these creatures before,– great, coarse, clumsy-looking birds with curious wings that looked as if they had been clipped, and the birds themselves had the appearance of having been roughly used. She inquired about them, and for the first time heard the legend which the Egyptians relate respecting the ostrich.
Once, say they, the ostriches were a beautiful and glorious race of birds, with large, strong wings. One evening the other large birds of the forest said to the ostrich, "Brother, shall we fly to the river to-morrow morning to drink, God willing?" and the ostrich answered, "I will."
With the break of day, therefore, they commenced their flight; first rising high in the air, towards the sun, which is the eye of God; still higher and higher the ostrich flew, far above the other birds, proudly approaching the light, trusting in its own strength, and thinking not of the Giver, or saying, "if God will." When suddenly the avenging angel drew back the veil from the flaming ocean of sunlight, and in a moment the wings of the proud bird were scorched and shrivelled, and they sunk miserably to the earth. Since that time the ostrich and his race have never been able to rise in the air; they can only fly terror-stricken along the ground, or run round and round in narrow circles. It is a warning to mankind, that in all our thoughts and schemes, and in every action we undertake, we should say, "if God will."
Then Helga bowed her head thoughtfully and seriously, and looked at the circling ostrich, as with timid fear and simple pleasure it glanced at its own great shadow on the sunlit walls. And the story of the ostrich sunk deeply into the heart and mind of Helga: a life of happiness, both in the present and in the future, seemed secure for her, and what was yet to come might be the best of all, God willing.
Early in the spring, when the storks were again about to journey northward, beautiful Helga took off her golden bracelets, scratched her name on them, and beckoned to the stork-father. He came to her, and she placed the golden circlet round his neck, and begged him to deliver it safely to the Viking's wife, so that she might know that her foster-daughter still lived, was happy, and had not forgotten her.
"It is rather heavy to carry," thought stork-papa, when he had it on his neck; "but gold and honor are not to be flung into the street. The stork brings good fortune– they'll be obliged to acknowledge that at last."
"You lay gold, and I lay eggs," said stork-mamma; "with you it is only once in a way, I lay eggs every year But no one appreciates what we do; I call it very mortifying."
"But then we have a consciousness of our own worth, mother," replied stork-papa.
"What good will that do you?" retorted stork-mamma; "it will neither bring you a fair wind, nor a good meal."
"The little nightingale, who is singing yonder in the tamarind grove, will soon be going north, too." Helga said she had often heard her singing on the wild moor, so she determined to send a message by her. While flying in the swan's plumage she had learnt the bird language; she had often conversed with the stork and the swallow, and she knew that the nightingale would understand. So she begged the nightingale to fly to the beechwood, on the peninsula of Jutland, where a mound of stone and twigs had been raised to form the grave, and she begged the nightingale to persuade all the other little birds to build their nests round the place, so that evermore should resound over that grave music and song. And the nightingale flew away, and time flew away also.
In the autumn, an eagle, standing upon a pyramid, saw a stately train of richly laden camels, and men attired in armor on foaming Arabian steeds, whose glossy skins shone like silver, their nostrils were pink, and their thick, flowing manes hung almost to their slender legs. A royal prince of Arabia, handsome as a prince should be, and accompanied by distinguished guests, was on his way to the stately house, on the roof of which the storks' empty nests might be seen. They were away now in the far north, but expected to return very soon. And, indeed, they returned on a day that was rich in joy and gladness.
A marriage was being celebrated, in which the beautiful Helga, glittering in silk and jewels, was the bride, and the bridegroom the young Arab prince. Bride and bridegroom sat at the upper end of the table, between the bride's mother and grandfather. But her gaze was not on the bridegroom, with his manly, sunburnt face, round which curled a black beard, and whose dark fiery eyes were fixed upon her; but away from him, at a twinkling star, that shone down upon her from the sky. Then was heard the sound of rushing wings beating the air. The storks were coming home; and the old stork pair, although tired with the journey and requiring rest, did not fail to fly down at once to the balustrades of the verandah, for they knew already what feast was being celebrated. They had heard of it on the borders of the land, and also that Helga had caused their figures to be represented on the walls, for they belonged to her history.
"I call that very sensible and pretty," said stork-papa.
"Yes, but it is very little," said mamma stork; "they could not possibly have done less."
But, when Helga saw them, she rose and went out into the verandah to stroke the backs of the storks. The old stork pair bowed their heads, and curved their necks, and even the youngest among the young ones felt honored by this reception.
Helga continued to gaze upon the glittering star, which seemed to glow brighter and purer in its light; then between herself and the star floated a form, purer than the air, and visible through it. It floated quite near to her, and she saw that it was the dead Christian priest, who also was coming to her wedding feast– coming from the heavenly kingdom.
"The glory and brightness, yonder, outshines all that is known on earth," said he.
Then Helga the fair prayed more gently, and more earnestly, than she had ever prayed in her life before, that she might be permitted to gaze, if only for a single moment, at the glory and brightness of the heavenly kingdom. Then she felt herself lifted up, as it were, above the earth, through a sea of sound and thought; not only around her, but within her, was there light and song, such as words cannot express.
"Now we must return;" he said; "you will be missed."
"Only one more look," she begged; "but one short moment more."
"We must return to earth; the guests will have all departed. Only one more look!– the last!"
Then Helga stood again in the verandah. But the marriage lamps in the festive hall had been all extinguished, and the torches outside had vanished. The storks were gone; not a guest could be seen; no bridegroom– all in those few short moments seemed to have died. Then a great dread fell upon her. She stepped from the verandah through the empty hall into the next chamber, where slept strange warriors. She opened a side door, which once led into her own apartment, but now, as she passed through, she found herself suddenly in a garden which she had never before seen here, the sky blushed red, it was the dawn of morning. Three minutes only in heaven, and a whole night on earth had passed away! Then she saw the storks, and called to them in their own language.
Then stork-papa turned his head towards here, listened to her words, and drew near. "You speak our language," said he, "what do you wish? Why do you appear,– you– a strange woman?"
"It is I– it is Helga! Dost thou not know me? Three minutes ago we were speaking together yonder in the verandah."
"That is a mistake," said the stork, "you must have dreamed all this."
"No, no," she exclaimed. Then she reminded him of the Viking's castle, of the great lake, and of the journey across the ocean.
Then stork-papa winked his eyes, and said, "Why that's an old story which happened in the time of my grandfather. There certainly was a princess of that kind here in Egypt once, who came from the Danish land, but she vanished on the evening of her wedding day, many hundred years ago, and never came back. You may read about it yourself yonder, on a monument in the garden. There you will find swans and storks sculptured, and on the top is a figure of the princess Helga, in marble."
And so it was; Helga understood it all now, and sank on her knees. The sun burst forth in all its glory, and, as in olden times, the form of the frog vanished in his beams, and the beautiful form stood forth in all its loveliness; so now, bathed in light, rose a beautiful form, purer, clearer than air– a ray of brightness– from the Source of light Himself. The body crumbled into dust, and a faded lotus-flower lay on the spot on which Helga had stood.
"Now that is a new ending to the story," said stork-papa; "I really never expected it would end in this way, but it seems a very good ending."
"And what will the young ones say to it, I wonder?" said stork-mamma.
"Ah, that is a very important question," replied the stork.